Die Lady mit den starken Schenkeln
Sie war mal "Miss Gay Namibia", und seitdem ist ihr Leben auf der Bühne. La Rochelle, alias Russell, ist eine der gefragtesten Transvestiten in Johannesburger Nachtklubs. Am heutigen Freitag tritt sie im Warehouse Theatre in Windhoek auf, wo die Schwulen- und Lesbenorganisation "The Rainbow Project" einen neuen Verein gründet.
Miss Thunder Thighs wird sie genannt, und Tina Turner macht sie am liebsten. Als "Private Dancer" ist sie in Johannesburger Nachtklubs unterwegs, im knappen Minirock, die starken Schenkel in hochhackigen Pumps, der große Mund knallrot geschminkt. Mit den Perücken und dem Make-up wechselt auch die Persönlichkeit: Mal ist sie Miriam Makeba, mal Eartha Kitt oder Shirley Bassey.
Wie wurde aus dem Jungen Russell die Dragqueen La Rochelle? "Meine Mutter war eine Deutsche, mein Vater ein Xhosa", erzählte die Entertainerin einer südafrikanischen Zeitschrift. "In den siebziger Jahren hieß das, dass sie wegziehen mussten aus Südafrika. Wir gingen nach Namibia, wo ich als Russel aufwuchs. Die große Wende in meinem Leben kam, als ich 1988 als Miss Gay Namibia gekrönt wurde."
Da hatte Russel gerade drei Jahre Schauspielstudium an der Universität von Kapstadt hinter sich. Die Schwulen-Misswahl wurde live im Fernsehen übertragen, Russels Fotos waren in allen Zeitungen. "Nach all der Publicity hatte es mich gepackt. Von da an sollte mein Leben auf der Bühne stattfinden, und mein Name sollte La Rochelle sein."
Jahrelang fungierte La Rochelle als Moderatorin der Miss-Gay-Wahlen in Namibia. Seit 1990 lebt sie in Johannesburg, ein Auftritt nach dem anderen in Bars, Clubs, Shebeens, Diskotheken. Schwarze weibliche Popstars personifiziert sie am liebsten. Zwischen Melancholie und frecher Attitüde soll ihr theatralischer Gesichtsausdruck dabei wechseln. Die Kostüme näht sie sich alle selbst. Ihre Lieblingsnummer ist und bleibt Tina Turner. "Ich fühle mich, als wäre ich Tina Turner", sagt La Rochelle.
Wenn "The Rainbow Project" (trp) heute Abend im Warehouse Theatre ein neues Projekt vorstellt, teil La Rochelle die Bühne mit Sängerin Sharon van Rooi. Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Trp will heute nicht nur Homosexuelle zu dem Ereignis im Warehouse einladen, sondern auch Freunde, Familie, und alle, die dem Regenbogenprojekt gegenüber freundlich eingestellt sind. "Seit wir im vergangenen Jahr von einem Mitgliederclub zu einer professionellen Organisation geworden sind, haben viele Leute das Gefühl, dass sie kein Mitspracherecht mehr haben", sagt trp-Direktor Ian Swartz. "Deshalb wollen wir am Freitag 'Friends of trp'als neuen Klub gründen."
Die Registrierung der Mitglieder soll bei der Vorstellung des Projektes im Warehouse beginnen. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Der Klub soll "das sichere Zuhause" nicht nur für Schwule und Lesben, sondern auch für deren Angehörige und Freunde sein, sagt Ian Swartz. Der Verein will ein Forum bieten für alle Menschen, die über Themen wie Menschenrechte, HIV/Aids, Homosexualität, häusliche Gewalt, aber auch Politik diskutieren möchten, und das alles in einem Rahmen, in dem sie sich nicht vor politischen Repressalien fürchten müssen. Wiederholt wird in Namibia gegen nicht-Heterosexuelle Front gemacht, vor allem von Seiten der regierenden Partei, immer wieder auch von Seiten des Präsidenten.
Während "The Rainbow Project" also seit September 2003 eine Organisation mit politischer Agenda, Vorstand und Verfassung ist, soll der Klub "Friends of trp" der zivilgesellschaftliche Arm der Organisation werden. "Wir möchten auch dazu ermutigen, dass Namibier einen Wandel bewirken. Wen irgendetwas stört, der sollte nicht nur jammern, sondern etwas dagegen unternehmen", sagt Swartz. "Der Klub bietet dazu Gelegenheit: Hier kann jeder frei von der Leber weg sprechen. Und man kann sich organisieren, um sich für eine bessere, offenere Gesellschaft einzusetzen."
Miss Thunder Thighs wird sie genannt, und Tina Turner macht sie am liebsten. Als "Private Dancer" ist sie in Johannesburger Nachtklubs unterwegs, im knappen Minirock, die starken Schenkel in hochhackigen Pumps, der große Mund knallrot geschminkt. Mit den Perücken und dem Make-up wechselt auch die Persönlichkeit: Mal ist sie Miriam Makeba, mal Eartha Kitt oder Shirley Bassey.
Wie wurde aus dem Jungen Russell die Dragqueen La Rochelle? "Meine Mutter war eine Deutsche, mein Vater ein Xhosa", erzählte die Entertainerin einer südafrikanischen Zeitschrift. "In den siebziger Jahren hieß das, dass sie wegziehen mussten aus Südafrika. Wir gingen nach Namibia, wo ich als Russel aufwuchs. Die große Wende in meinem Leben kam, als ich 1988 als Miss Gay Namibia gekrönt wurde."
Da hatte Russel gerade drei Jahre Schauspielstudium an der Universität von Kapstadt hinter sich. Die Schwulen-Misswahl wurde live im Fernsehen übertragen, Russels Fotos waren in allen Zeitungen. "Nach all der Publicity hatte es mich gepackt. Von da an sollte mein Leben auf der Bühne stattfinden, und mein Name sollte La Rochelle sein."
Jahrelang fungierte La Rochelle als Moderatorin der Miss-Gay-Wahlen in Namibia. Seit 1990 lebt sie in Johannesburg, ein Auftritt nach dem anderen in Bars, Clubs, Shebeens, Diskotheken. Schwarze weibliche Popstars personifiziert sie am liebsten. Zwischen Melancholie und frecher Attitüde soll ihr theatralischer Gesichtsausdruck dabei wechseln. Die Kostüme näht sie sich alle selbst. Ihre Lieblingsnummer ist und bleibt Tina Turner. "Ich fühle mich, als wäre ich Tina Turner", sagt La Rochelle.
Wenn "The Rainbow Project" (trp) heute Abend im Warehouse Theatre ein neues Projekt vorstellt, teil La Rochelle die Bühne mit Sängerin Sharon van Rooi. Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Trp will heute nicht nur Homosexuelle zu dem Ereignis im Warehouse einladen, sondern auch Freunde, Familie, und alle, die dem Regenbogenprojekt gegenüber freundlich eingestellt sind. "Seit wir im vergangenen Jahr von einem Mitgliederclub zu einer professionellen Organisation geworden sind, haben viele Leute das Gefühl, dass sie kein Mitspracherecht mehr haben", sagt trp-Direktor Ian Swartz. "Deshalb wollen wir am Freitag 'Friends of trp'als neuen Klub gründen."
Die Registrierung der Mitglieder soll bei der Vorstellung des Projektes im Warehouse beginnen. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Der Klub soll "das sichere Zuhause" nicht nur für Schwule und Lesben, sondern auch für deren Angehörige und Freunde sein, sagt Ian Swartz. Der Verein will ein Forum bieten für alle Menschen, die über Themen wie Menschenrechte, HIV/Aids, Homosexualität, häusliche Gewalt, aber auch Politik diskutieren möchten, und das alles in einem Rahmen, in dem sie sich nicht vor politischen Repressalien fürchten müssen. Wiederholt wird in Namibia gegen nicht-Heterosexuelle Front gemacht, vor allem von Seiten der regierenden Partei, immer wieder auch von Seiten des Präsidenten.
Während "The Rainbow Project" also seit September 2003 eine Organisation mit politischer Agenda, Vorstand und Verfassung ist, soll der Klub "Friends of trp" der zivilgesellschaftliche Arm der Organisation werden. "Wir möchten auch dazu ermutigen, dass Namibier einen Wandel bewirken. Wen irgendetwas stört, der sollte nicht nur jammern, sondern etwas dagegen unternehmen", sagt Swartz. "Der Klub bietet dazu Gelegenheit: Hier kann jeder frei von der Leber weg sprechen. Und man kann sich organisieren, um sich für eine bessere, offenere Gesellschaft einzusetzen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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