"Die lassen uns verhungern"
Mehrere hundert Rentner aus allen Kulturen Namibias haben gestern in Windhoek für die Erhöhung ihrer staatlichen Bezüge demonstriert. Scharf wandten sie sich auch gegen den kürzlich geäußerten Satz einer Ministerin, Pensionäre in Namibia würden "endlose Vorzüge" genießen.
Windhoek - "Oh, Marlene" stand auf Plakaten zu lesen, die einige Demonstranten gestern im Stadtteil Khomasdal mit sich trugen. Das war gegen Marlene Mungunda gerichtet. Die Ministerin für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge hatte am 5. Oktober bei einer Parlamentsdebatte zum Thema Pensionen gesagt, namibische Rentner sollten besser keine Erhöhung ihrer monatlichen Rentenzahlungen fordern, da sie "unendliche Vorzüge" genössen. Sie nannte dabei freie Krankenbehandlung, günstige Unterkunft, subventionierte Wasser- und Stromversorgung sowie Begräbniszulagen.
Michael Tjiuma, ein ehemaliger Angestellter der Stadtverwaltung und ein Teilnehmer der Demonstration, hält die Äußerung der Ministerin allerdings für einen schlechten Witz: "Die lassen uns verhungern" war sein Kommentar zur aktuellen Lage der Rentner im Land. Er wisse nicht, wie irgendein Pensionär von N$ 300 Rente im Monat überleben kann.
Auf Nachfrage der AZ, ob er innerhalb der Großfamilie unterstützt wird, sagte Tjiuma: " Nein, die größeren Kinder in meiner Familie sind in den letzten Jahren gestorben. Jetzt muss ich mich um die Kleinen kümmern, die alle vier noch zu jung sind zum Arbeiten. Das Wasser haben sie uns inzwischen schon abgestellt, weil ich die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte. Die Stadt sagt, wir bekommen erst wieder Wasser, wenn ich die N$ 500 aufbringen kann, die ich Namwater schulde. Aber wie soll ich das denn jemals schaffen, wenn ich monatlich insgesamt nur über N$ 300 verfüge?"
Die Demonstranten überreichten nach einem Marsch zum Ministerium für Arbeit und Soziale Wohlfahrt dem zuständigen Minister, Alpheus !Naruseb, eine Petition, in der sie eine Erhöhung ihrer Renten auf N$ 700 im Jahr 2006 fordern. Anders als seine Kollegin Mungunda betonte !Naruseb zwar, ihm und der gesamten Regierung sei die Last sehr wohl bewusst, die die namibischen Rentner zu tragen hätten. Zugleich wies er allerdings darauf hin, dass eine Erhöhung der Renten um N$ 400 im Monat für den Staat eine jährliche Mehrbelastung von weit über einer halben Milliarde Namibia-Dollar bedeuten würde.
Windhoek - "Oh, Marlene" stand auf Plakaten zu lesen, die einige Demonstranten gestern im Stadtteil Khomasdal mit sich trugen. Das war gegen Marlene Mungunda gerichtet. Die Ministerin für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge hatte am 5. Oktober bei einer Parlamentsdebatte zum Thema Pensionen gesagt, namibische Rentner sollten besser keine Erhöhung ihrer monatlichen Rentenzahlungen fordern, da sie "unendliche Vorzüge" genössen. Sie nannte dabei freie Krankenbehandlung, günstige Unterkunft, subventionierte Wasser- und Stromversorgung sowie Begräbniszulagen.
Michael Tjiuma, ein ehemaliger Angestellter der Stadtverwaltung und ein Teilnehmer der Demonstration, hält die Äußerung der Ministerin allerdings für einen schlechten Witz: "Die lassen uns verhungern" war sein Kommentar zur aktuellen Lage der Rentner im Land. Er wisse nicht, wie irgendein Pensionär von N$ 300 Rente im Monat überleben kann.
Auf Nachfrage der AZ, ob er innerhalb der Großfamilie unterstützt wird, sagte Tjiuma: " Nein, die größeren Kinder in meiner Familie sind in den letzten Jahren gestorben. Jetzt muss ich mich um die Kleinen kümmern, die alle vier noch zu jung sind zum Arbeiten. Das Wasser haben sie uns inzwischen schon abgestellt, weil ich die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte. Die Stadt sagt, wir bekommen erst wieder Wasser, wenn ich die N$ 500 aufbringen kann, die ich Namwater schulde. Aber wie soll ich das denn jemals schaffen, wenn ich monatlich insgesamt nur über N$ 300 verfüge?"
Die Demonstranten überreichten nach einem Marsch zum Ministerium für Arbeit und Soziale Wohlfahrt dem zuständigen Minister, Alpheus !Naruseb, eine Petition, in der sie eine Erhöhung ihrer Renten auf N$ 700 im Jahr 2006 fordern. Anders als seine Kollegin Mungunda betonte !Naruseb zwar, ihm und der gesamten Regierung sei die Last sehr wohl bewusst, die die namibischen Rentner zu tragen hätten. Zugleich wies er allerdings darauf hin, dass eine Erhöhung der Renten um N$ 400 im Monat für den Staat eine jährliche Mehrbelastung von weit über einer halben Milliarde Namibia-Dollar bedeuten würde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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