Die Letzten vom Hund gebissen
Die Konfrontation zwischen der noch ansässigen Belegschaft auf der enteigneten Farm Marburg bei der Okorusu-Mine im Bezirk Otjiwarongo und den neuen, vom Staat begünstigten Besitzern wird zum Paradebeispiel dafür, dass die Regierung in ihrer bisherigen Praxis der Neuansiedlung im Rahmen der Landreform gemessen an ihren eigenen Kriterien kläglich scheitert. Das gilt leider ebenso für viele andere Farmen, ganz gleich ob das Ministerium für Ländereien diese vom willigen Verkäufer erworben oder durch entschädigte Enteignung abgenötigt hat.
An der jetzigen Verwendung der Farm Marburg und der dazugehörigen Okorusu-Farm mit insgesamt 8521 Hektar, die 2005 "im Namen der Republik Namibia" enteignet wurden, wird deutlich, dass die politische Siedlungspolitik bei hohem finanziellen Einsatz aus der Steuerkasse mehr Menschen - sprich die zahlenmäßig größere alte Belegschaft - verarmen lässt, als wie den wenigen Neusiedlern geholfen wird. Außerdem zeigt sich am Fall Marburg, dass die Regierung bei der Landzuteilung unverblümt Korruption zulässt, nämlich den Missbrauch der Landreform zu Bereicherung von Namibiern, die weder arm noch mittellos, aber politisch einflussreich sind. Also wird in diesem Fall das hoch angepriesene Ziel, durch die Landreform Armut zu bekämpfen dadurch auf den Kopf gestellt, indem am Ende Leute in Brot und Lohn ihre Arbeitstelle verlieren und das Heer der Armen vergrößern, derweil gut situierte Namibier, die zu ihrer Existenz keine Staatshilfe brauchen, noch einmal und ohne Verdienst begünstigt werden. Sie erhalten und besetzen ungerechterweise ein Stück Volksvermögen, das für die Bekämpfung der Armut verloren geht. Politische Günstlingswirtschaft, Willkür und die Perversion der Entwicklungsziele sind miteinander verstrickt.
Ein ehemaliger Polizeichef, der nach mindestens 13 Dienstjahren mit einer beachtlichen Staatsrente (nicht die Sozialrente) neue Wege geht (wegen eines tragischen Skandals mit einer Minderjährigen, neue Wege gehen muss) kann bei der Landzuteilung nicht vor Farmarbeitern den Vorzug erhalten, die zwischen 20 und 40 Jahren im ein- und denselben Farmbetrieb angestellt waren. Das wenigstens gebieten die Regeln der erklärten Politik. Das gebieten ethischer Verstand und Fairness. Aber bei der Aufteilung vormals produktiver Farmen wie Marburg und Ongombo-West bei Windhoek setzt sich die SWAPO-Regierung über die eigenen Grundsätze hinweg. Im Falle von Marburg hat der ehemalige Polizeichef, der seinen neuen Landbesitz nicht persönlich bewirtschaftet und auch nicht bewohnt, noch zusätzlichen Nutzen, indem er das Wohnhaus der ehemaligen Eigentümer an Arbeitnehmer der nahe gelegenen Fluss-Spat-Mine vermietet. Neben allen anderen Bedenken ist überhaupt die Praxis fraglich, landwirtschaftlichen Boden solchen Personen gratis zuzuteilen, die ihn gar nicht bewohnen und selbst bewirtschaften wollen.
Die Farmarbeiter bleiben bei diesem Kuhhandel die Hauptgeschädigten.
An der jetzigen Verwendung der Farm Marburg und der dazugehörigen Okorusu-Farm mit insgesamt 8521 Hektar, die 2005 "im Namen der Republik Namibia" enteignet wurden, wird deutlich, dass die politische Siedlungspolitik bei hohem finanziellen Einsatz aus der Steuerkasse mehr Menschen - sprich die zahlenmäßig größere alte Belegschaft - verarmen lässt, als wie den wenigen Neusiedlern geholfen wird. Außerdem zeigt sich am Fall Marburg, dass die Regierung bei der Landzuteilung unverblümt Korruption zulässt, nämlich den Missbrauch der Landreform zu Bereicherung von Namibiern, die weder arm noch mittellos, aber politisch einflussreich sind. Also wird in diesem Fall das hoch angepriesene Ziel, durch die Landreform Armut zu bekämpfen dadurch auf den Kopf gestellt, indem am Ende Leute in Brot und Lohn ihre Arbeitstelle verlieren und das Heer der Armen vergrößern, derweil gut situierte Namibier, die zu ihrer Existenz keine Staatshilfe brauchen, noch einmal und ohne Verdienst begünstigt werden. Sie erhalten und besetzen ungerechterweise ein Stück Volksvermögen, das für die Bekämpfung der Armut verloren geht. Politische Günstlingswirtschaft, Willkür und die Perversion der Entwicklungsziele sind miteinander verstrickt.
Ein ehemaliger Polizeichef, der nach mindestens 13 Dienstjahren mit einer beachtlichen Staatsrente (nicht die Sozialrente) neue Wege geht (wegen eines tragischen Skandals mit einer Minderjährigen, neue Wege gehen muss) kann bei der Landzuteilung nicht vor Farmarbeitern den Vorzug erhalten, die zwischen 20 und 40 Jahren im ein- und denselben Farmbetrieb angestellt waren. Das wenigstens gebieten die Regeln der erklärten Politik. Das gebieten ethischer Verstand und Fairness. Aber bei der Aufteilung vormals produktiver Farmen wie Marburg und Ongombo-West bei Windhoek setzt sich die SWAPO-Regierung über die eigenen Grundsätze hinweg. Im Falle von Marburg hat der ehemalige Polizeichef, der seinen neuen Landbesitz nicht persönlich bewirtschaftet und auch nicht bewohnt, noch zusätzlichen Nutzen, indem er das Wohnhaus der ehemaligen Eigentümer an Arbeitnehmer der nahe gelegenen Fluss-Spat-Mine vermietet. Neben allen anderen Bedenken ist überhaupt die Praxis fraglich, landwirtschaftlichen Boden solchen Personen gratis zuzuteilen, die ihn gar nicht bewohnen und selbst bewirtschaften wollen.
Die Farmarbeiter bleiben bei diesem Kuhhandel die Hauptgeschädigten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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