Die Mauer des Schweigens
Wer sind die 6000 Staatsangestellten, die seit dem letzten Jahr zusätzlich zu den normalen Rentnern Zahlungen aus dem Pensionsfond des Staates erhalten? Kein Kommentar, sagt der Staat
Windhoek - "Aids ist eine tickende Zeitbombe, die sich auf die hiesige Wirtschaft katastrophal auswirken kann. Insbesondere die Folgen für Rentenfonds und andere Versorgungsfonds bergen unkalkulierbare Risiken, sollte es nicht gelingen, die Epidemie in den Griff zu bekommen". Mit diesem eindringlichen Appell wandte sich der Geschäftsführer der Versicherungsgesellschaft Old Mutual, Johannes !Gawaxab, Mitte April an Vertreter der namibischen Wirtschaft. Aber da war es bereits Jahre zu spät, denn diese Zeitbombe tickt nicht mehr. Sie ist vermutlich längst hochgegangen.
Ein erschreckendes Beispiel dafür hat jüngst der Pensionsfond der Staatsangestellten (Gipf, Government Institutions Pension Fund) geliefert. Am 7. Mai hat der Vorstandsvorsitzende des Gipf, Maru Tjihumino, den Jahresbericht für das Jahr 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin spricht er von einem "harten wirtschaftlichen Umfeld" im Geschäftsjahr 2003 bis zum 31. März vergangenen Jahres und macht dies an diversen Finanzdaten fest.
Auf andere Daten dagegen, die mit Menschen zu tun haben, geht Tjihumino in diesem Jahresbericht mit keinem Wort ein: Die Zahl der Empfänger von Rentenzahlungen ist innerhalb eines Jahres von 12454 auf 19416 um mehr als ein Drittel in die Höhe geschnellt. Dabei kann es sich unmöglich um Rentner im eigentlichen Sinne handeln, denn dann hätte die Zahl der Einzahler um eine signifikante Zahl abnehmen müssen. Zwar hat im Jahr 2003 die Zahl der Gipf-Mitglieder und Einzahler tatsächlich abgenommen, von 73369 auf 72217. Als Grund gibt der Vorstandsvorsitzende allerdings die Abwanderung von Personal einiger Stadtverwaltungen wie Oshakati, Ondangwa und Ongwediva zu anderen Pensionsfonds an. Woher also kommen die rund 6000 Staatsangestellten, die auf Grund von Rente, Arbeitsunfähigkeit, Unfall oder Krankheit seit letztem Jahr Gipf-Zahlungen erhalten?
Bezeichnend ist, dass niemand, weder Primus S. Hango, der Geschäftsführer des Gipf, noch General Manager Gunton Cloete, noch einer der Auditoren von Deloitte & Touche oder von Alexander Forbes Financial Services in Südafrika gegenüber der AZ offiziell zu dieser Zahl Stellung beziehen wollte. Nur inoffiziell haben Mitarbeiter der genannten Institutionen darauf hingewiesen, dass dieser Anstieg mit Aids zu tun hat.
Windhoek - "Aids ist eine tickende Zeitbombe, die sich auf die hiesige Wirtschaft katastrophal auswirken kann. Insbesondere die Folgen für Rentenfonds und andere Versorgungsfonds bergen unkalkulierbare Risiken, sollte es nicht gelingen, die Epidemie in den Griff zu bekommen". Mit diesem eindringlichen Appell wandte sich der Geschäftsführer der Versicherungsgesellschaft Old Mutual, Johannes !Gawaxab, Mitte April an Vertreter der namibischen Wirtschaft. Aber da war es bereits Jahre zu spät, denn diese Zeitbombe tickt nicht mehr. Sie ist vermutlich längst hochgegangen.
Ein erschreckendes Beispiel dafür hat jüngst der Pensionsfond der Staatsangestellten (Gipf, Government Institutions Pension Fund) geliefert. Am 7. Mai hat der Vorstandsvorsitzende des Gipf, Maru Tjihumino, den Jahresbericht für das Jahr 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin spricht er von einem "harten wirtschaftlichen Umfeld" im Geschäftsjahr 2003 bis zum 31. März vergangenen Jahres und macht dies an diversen Finanzdaten fest.
Auf andere Daten dagegen, die mit Menschen zu tun haben, geht Tjihumino in diesem Jahresbericht mit keinem Wort ein: Die Zahl der Empfänger von Rentenzahlungen ist innerhalb eines Jahres von 12454 auf 19416 um mehr als ein Drittel in die Höhe geschnellt. Dabei kann es sich unmöglich um Rentner im eigentlichen Sinne handeln, denn dann hätte die Zahl der Einzahler um eine signifikante Zahl abnehmen müssen. Zwar hat im Jahr 2003 die Zahl der Gipf-Mitglieder und Einzahler tatsächlich abgenommen, von 73369 auf 72217. Als Grund gibt der Vorstandsvorsitzende allerdings die Abwanderung von Personal einiger Stadtverwaltungen wie Oshakati, Ondangwa und Ongwediva zu anderen Pensionsfonds an. Woher also kommen die rund 6000 Staatsangestellten, die auf Grund von Rente, Arbeitsunfähigkeit, Unfall oder Krankheit seit letztem Jahr Gipf-Zahlungen erhalten?
Bezeichnend ist, dass niemand, weder Primus S. Hango, der Geschäftsführer des Gipf, noch General Manager Gunton Cloete, noch einer der Auditoren von Deloitte & Touche oder von Alexander Forbes Financial Services in Südafrika gegenüber der AZ offiziell zu dieser Zahl Stellung beziehen wollte. Nur inoffiziell haben Mitarbeiter der genannten Institutionen darauf hingewiesen, dass dieser Anstieg mit Aids zu tun hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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