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Die Schmerzgrenze überwinden, um zu gewinnen

Phillip Seidler über die Herausforderungen beim Schwimmtraining und seine größte Hilfe
Sportredakteur
Von Philipp Lüßen, Windhoek

Im ersten Teil der Interviewserie „Seidlers Welt des Schwimmens“ gibt der 21-Jährige Einblicke in sein tägliches Leben als Fr eiwasserschwimmer. Er hat im Gespräch mit der AZ verraten, wie sein typischer Trainingsalltag aussieht und was ihm hilft sich zu motivieren. Darüber hinaus berichtete er auch über Probleme mit seiner Schwimmhalle und wie sich so etwas auf die Psyche auswirken kann.

Herr Seidler, wo trainieren Sie zur Zeit?

Ich trainiere in meiner Heimat Swakopmund sowohl im Schwimmbad WaterCube, als auch im Fitnessstudio.

Wie sieht ein typischer Trainingstag im Alltag des Phillip Seidler aus?

Ich schwimme von Montag bis Freitag immer zwei Mal pro Tag. Die erste Einheit ist von acht bis zehn Uhr morgens. Die zweite Schwimmeinheit ist dann von 14 bis 16 Uhr nachmittags. Dreimal die Woche, am Montag, Dienstag und Donnerstag, mache ich noch jeweils eineinhalb Stunden Krafttraining. Bei den Schwimmeinheiten lege ich eine Strecke von acht Kilometern zurück. Also am Tag sechzehn Kilometer. Zudem gehe ich am Wochenende zweimal am Tag surfen. Das ist auch ein gutes Krafttraining. Außerdem hilft es mir zu verstehen, wie sich das Meer verhält. Wie die Strömung ist oder wie sich der Wind auswirkt. Das hilft mir wirklich sehr viel. Also eigentlich trainiere ich jeden Tag, außer vor Wettkämpfen. Dann reduziere ich das Programm ein wenig, um für den Wettkampf topfit zu sein.

Wie motivieren Sie sich für die gewaltigen Umfänge im Pool?

Ich schreibe mir Ziele an meine Schlafzimmerwand. Ich habe da zum Beispiel langfristige Ziele stehen, was ich in den nächsten zwei Monaten erreichen möchte. Was für Zeiten ich bei den Weltmeisterschaften schwimmen möchte. Dann habe ich aber auch kurzfristige Trainingsziele. Dabei setze ich mir immer wieder neue Herausforderungen und Zeiten, die ich erreichen möchte. Das hilft, sich dauerhaft zu motivieren.

Gibt es ein paar Hilfsmittel, die das Training erleichtern oder abwechslungsreicher gestalten?

Mein erstes Hilfsmittel ist meine Mutter, die jeden Tag das Tempo am Beckenrand mitläuft. Das heißt: Wenn ich merke, sie ist vor mir, weiß ich, dass ich Gas geben muss, um meine Trainingszeit zu erreichen. Außerdem hat sie eine Trillerpfeife dabei. Das hilft, um die verschiedenen Phasen in einem Freiwasserrennen zu simulieren. Es wechseln sich schnelle und langsame Phasen ab und immer wenn sie pfeift, wechsle ich das Tempo. Das hilft, um Ausdauer aufzubauen.

Trotz der zehn oder fünf Kilometer Strecken, bei denen Sie antreten, werden Rennen oft erst auf den letzten Metern entschieden. Wie bereiten Sie sich darauf vor?

Wenn wir ein sechs Kilometer-Training schwimmen, versucht meine Mutter mich auf den ersten vier Kilometer schon so kaputt wie möglich zu machen - und dann versuche ich auf den letzten beiden Kilometern trotzdem noch alles aus mir rauszuholen. Das heißt, ich lerne mit Schmerzen umzugehen, über meine Grenzen hinauszugehen und trotzdem noch einen Sprint hinzulegen.

Sie haben vor zwei Wochen einen Facebook-Post veröffentlicht, wo es um Probleme mit Ihrer Schwimmhalle ging - worum dreht es sich genau?

Wir haben immer wieder Probleme mit den Wassertemperaturen. Normalerweise ist die Schmerzgrenze für mich 23 Grad für zwei zweistündige Einheiten. Es ist aber schon öfter passiert, dass die Temperatur nur bei 21 Grad lag. Und wir haben natürlich einen Trainingsplan, wo jede Trainingseinheit aufeinander aufbaut. Das heißt wenn ich zwei Einheiten an einem Tag verliere, falle ich in meinem Plan zurück. Dazu kam, dass ich vor einigen Wochen einen Chlorschock bekommen habe. Wenn einfach zu viel Chlor im Wasser ist, kann das passieren und ich habe dann wieder einen Tag verloren. Ich nehme auch schon Allergietabletten, damit ich keine Chlorschocks bekomme.

Die verschiedenen Probleme sind natürlich auch nicht einfach für die Psyche, wenn du dich jeden Tag fragen musst: „Kann ich heute trainieren?“ Da ist immer eine Unsicherheit vorhanden. Schon im normalen Training ist es eine Herausforderung, dich mental immer wieder zu überwinden und wenn du dich im Kopf dann noch mit diesem Problemen beschäftigen musst, wirkt sich das nicht gerade positiv aus.

Seit ich den Post gemacht habe, ist eigentlich alles gut. Das ist schon mal positiv und viele Leute haben mich unterstützt. Im Moment kann ich erstmal weiter trainieren - aber man weiß nie, wie es weitergeht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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