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Die Spirale dreht sich

Wenn der Preis der Grundnahrungsmittel steigt und das Gespenst der Treibstoffteuerung von Nordafrika her umhergeistert, kommen Sorgen auf, ob die Preisentwicklung in Verbindung mit noch unbekannten anderen Faktoren aus dem Ruder zu laufen droht. Nach der globalen Finanzkrise 2008/2009, aus der die namibische Wirtschaft, inklusive der Fremdenverkehrsbranche, recht glimpflich davongekommen ist, wollte auch der Konsument zunächst aufatmen. Aber vieles bleibt Wunschdenken. Die Teuerungsspirale windet sich `mal schleichend, 'mal sprunghaft weiter. Bei einer Betrachtung der Preise des ausgesuchten Warenkorbs in Zeiträumen von jeweils fünf Jahren sticht die lineare Teuerung ins Auge.
Anhand der jüngsten Teuerung von Mais- und Weizenmehl um 12%, beziehungsweise 15% (gültig ab 22. März 2011) hat der namibische Mühlenkonzern (Namib Mills) sich Mühe gegeben zu erläutern, wie der Preis dieser Grundnahrungsmittel innerhalb der Verkettung schwankender internationaler Faktoren zuletzt für Namibia zustande kommt. Dabei nutzen der Mühlenkonzern und der öffentlich-rechtlicher Ackerbaurat (NAB: Namibia Agronomic Board) ihren begrenzten Handlungsraum, den Preisdruck von außen etwas zu mildern.
Wenn sie den jüngsten Preisanstieg von weißem Mais und Weizen auf dem internationalen Markt ohne Abwandlung an den Verbraucher weitergegeben hätten, würden viele arme Haushalte, die ohnehin schon bedrängt sind, in verschärfte Not geraten. Denn dann hätte der Verbraucher/die Verbraucherin anstatt der 12% (Weizenmehl) und 15% Maismehl soviel wie 33% beziehungsweise 31% mehr für diese Grundnahrungsmittel zahlen müssen. Der enge Handlungsraum der Mühle und des Ackerbaurates macht einmal mehr deutlich, dass Namibia fast auf der gesamten Lebensmittellinie weitgehend auswärtigen Markfaktoren ausgeliefert ist. So bleibt es eine Notwendigkeit, wie Namibia seinen eigenen Getreideanbau, der hoffnungsvolle Anzeichen vorweist, weiterhin und mit Nachdruck auf größere Selbstversorgung hin fördert. Hiesige Maisfarmer decken - zwischen Dürre und Nässe - 45% des Landesbedarfs, die Weizenfarmer bringen es auf 20% und die Mahangubauern decken die eigene Nachfrage - hauptsächlich im Bereich der Subsistenzwirtschaft - nahezu völlig ab. Das ist ausbaufähig!


Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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