Die Staatsmedien hängen am Tropf
Windhoek - Die Rundfunkgesellschaft Namibian Broadcasting Corporation (NBC), die Tageszeitung New Era und die Presseagentur Nampa haben eine Gemeinsamkeit: Sie wären allesamt bankrott, wenn die Steuerzahler nicht immer wieder für sie in die Bresche springen würden. Dies geht aus Bilanzen hervor, die zu Wochenbeginn im Parlament vorgelegt wurden.
So rühmt der Vorstandsvorsitzende von New Era, Villbard Usiko, in seiner Jahresübersicht 2004/2005 die Umstellung des Wochenblatts zur Tagezeitung und bestätigt, dass in dem betreffenden Finanzjahr "einige Gewinne" gemacht worden seien. Er spricht von Transformation und Erneuerung, neuen Konzepten und besserer Wettbewerbsfähigkeit. Er erwähnt aber nicht, dass seine Zeitung ohne Hilfe der Regierung im März 2005 rote Zahlen in Höhe von rund 7,5 Millionen Namibia-Dollar geschrieben hätte. Dieser Verlust konnte dank einer Finanzspritze vom Staat in Höhe von 5,8 Millionen Namibia-Dollar, letztlich auf N$ 1,69 Mio. reduziert werden. Abgesehen von einem Bruttoertrag in Höhe von 3,4 Millionen Namibia-Dollar (dem allerdings Betriebskosten über N$ 9,7 Mio. gegenüberstehen) kann also laut Gewinn- und Verlustrechnung keinerlei Rede von "einigen Gewinnen" sein. Auch die Prognose von Geschäftsführer Protasius Ndauendapo, dass es bei ihm keine Zweifel gebe, "dass New Era in den kommenden Jahren die Massenmedien im Land anführen wird", scheint angesichts der Abhängigkeit der Zeitung von staatlichen Finanzinfusionen sehr gewagt. Dass die Macher von New Era möglicherweise etwas überoptimistisch sind, wird auch dadurch angedeutet, dass die Einnahmen des Blattes im Rahmen des Zeitungsetats 2004/2005 auf neun Millionen Namibia-Dollar geschätzt wurden. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden tatsächliche Einnahmen in Höhe von 5,9 Mio. Namibia-Dollar dokumentiert. Dies sind 53 Prozent weniger als geplant.
Die von New Era und simbabwischen Staatsmedien in Leben gerufene Gemeinschaftszeitung "The Southern Times" (wöchentliche Erscheinungsweise) wird in dem Jahresbericht von Ndauendapo als wichtiger Meilenstein gepriesen. Es sei allerdings zu früh, über die Leistung des umstrittenen Projekts zu urteilen, meint der New-Era-Chef.
Im Gegensatz zu New Era gehen die Verantwortlichen bei der Nachrichtenagentur Nampa bei ihrem Jahresrückblick (2003/2004) weniger überschwänglich zu Werke. So wird im Vorspann eine lange Liste von Rückschlägen aufgezählt, die der finanziell angeschlagenen Agentur zugesetzt haben. Hierzu zählen: Abwanderung von angeblich unterbezahltem Personal, mangelnde Mittel, um den landesweiten, geschweige denn internationalen Einsatz von Personal zu decken, zu wenig Fahrzeuge und veraltete Ausrüstung. "Die redaktionellen Aktivitäten mussten eingeschränkt werden und auch andere Abteilungen konnten auf Grund unzureichender Finanzierung keine angemessene Leistung bringen", heißt es.
Unterm Strich hat Nampa einen Verlust von 1,4 Mio. Namibia-Dollar verbucht. Dieser Betrag wäre jedoch ohne die von der Regierung überwiesene Subvention in Höhe von 6,6 Mio. Namibia-Dollar weitaus größer. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten (N$ 1,2 Mio.) übertrafen das Betriebskapital um 44 Prozent.
So rühmt der Vorstandsvorsitzende von New Era, Villbard Usiko, in seiner Jahresübersicht 2004/2005 die Umstellung des Wochenblatts zur Tagezeitung und bestätigt, dass in dem betreffenden Finanzjahr "einige Gewinne" gemacht worden seien. Er spricht von Transformation und Erneuerung, neuen Konzepten und besserer Wettbewerbsfähigkeit. Er erwähnt aber nicht, dass seine Zeitung ohne Hilfe der Regierung im März 2005 rote Zahlen in Höhe von rund 7,5 Millionen Namibia-Dollar geschrieben hätte. Dieser Verlust konnte dank einer Finanzspritze vom Staat in Höhe von 5,8 Millionen Namibia-Dollar, letztlich auf N$ 1,69 Mio. reduziert werden. Abgesehen von einem Bruttoertrag in Höhe von 3,4 Millionen Namibia-Dollar (dem allerdings Betriebskosten über N$ 9,7 Mio. gegenüberstehen) kann also laut Gewinn- und Verlustrechnung keinerlei Rede von "einigen Gewinnen" sein. Auch die Prognose von Geschäftsführer Protasius Ndauendapo, dass es bei ihm keine Zweifel gebe, "dass New Era in den kommenden Jahren die Massenmedien im Land anführen wird", scheint angesichts der Abhängigkeit der Zeitung von staatlichen Finanzinfusionen sehr gewagt. Dass die Macher von New Era möglicherweise etwas überoptimistisch sind, wird auch dadurch angedeutet, dass die Einnahmen des Blattes im Rahmen des Zeitungsetats 2004/2005 auf neun Millionen Namibia-Dollar geschätzt wurden. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden tatsächliche Einnahmen in Höhe von 5,9 Mio. Namibia-Dollar dokumentiert. Dies sind 53 Prozent weniger als geplant.
Die von New Era und simbabwischen Staatsmedien in Leben gerufene Gemeinschaftszeitung "The Southern Times" (wöchentliche Erscheinungsweise) wird in dem Jahresbericht von Ndauendapo als wichtiger Meilenstein gepriesen. Es sei allerdings zu früh, über die Leistung des umstrittenen Projekts zu urteilen, meint der New-Era-Chef.
Im Gegensatz zu New Era gehen die Verantwortlichen bei der Nachrichtenagentur Nampa bei ihrem Jahresrückblick (2003/2004) weniger überschwänglich zu Werke. So wird im Vorspann eine lange Liste von Rückschlägen aufgezählt, die der finanziell angeschlagenen Agentur zugesetzt haben. Hierzu zählen: Abwanderung von angeblich unterbezahltem Personal, mangelnde Mittel, um den landesweiten, geschweige denn internationalen Einsatz von Personal zu decken, zu wenig Fahrzeuge und veraltete Ausrüstung. "Die redaktionellen Aktivitäten mussten eingeschränkt werden und auch andere Abteilungen konnten auf Grund unzureichender Finanzierung keine angemessene Leistung bringen", heißt es.
Unterm Strich hat Nampa einen Verlust von 1,4 Mio. Namibia-Dollar verbucht. Dieser Betrag wäre jedoch ohne die von der Regierung überwiesene Subvention in Höhe von 6,6 Mio. Namibia-Dollar weitaus größer. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten (N$ 1,2 Mio.) übertrafen das Betriebskapital um 44 Prozent.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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