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"Die Stadt ist totenstill"

Windhoek/Oranjemund - "Es sieht überhaupt nicht gut aus", sagte Mike Alexander, Marktleiter von Oranjemund Spar, gestern im AZ-Gespräch. Seine Umsätze seien seit Anfang April um 50 Prozent gesunken - nur noch 40 seiner ursprünglich 72 Angestellten hätten ihren Job behalten.

Auch etliche weitere Unternehmen leiden unter dem Produktionsstopp des Diamantkonzerns Namdeb. Dieser hatte am 1. April alle Minenarbeiter für drei Monate in Zwangsurlaub geschickt, um Kosten zu sparen (AZ berichtete). Rund 1400 Bergarbeiter hätten die Ortschaft verlassen, sagte Toivo Nambala vom Karas-Regionalrat. Darunter würde auch die Geschäftswelt leiden.

"Die Stadt ist totenstill", erklärte Alexander weiter. Ihm zufolge werden zurzeit fünf Geschäfte zum Verkauf angeboten - es gebe aber keine Käufer. "Mehrere Kleinunternehmen haben schon dicht gemacht oder angekündigt, demnächst zu schließen. Der Umsatz ist drastisch gefallen." Auch der Oranjemund Spar kämpfe ums Überleben: "Ich kann meine Miete für Mai nicht zahlen." Die Inhaberin einer Gaststätte habe in einer Woche einen Umsatz von sechs Namibia-Dollar gemacht, sagte Alexander weiter. Der Eigentümer eines Franchise-Unternehmens könne seine Angestellten nicht mehr bezahlen. Auch die Firma Sodexho Catering habe das Personal reduzieren müssen und rund 60 Angestellten gekündigt.

Laut Alexander stehen hunderte Häuser leer - und täglich würden weitere Familien den Ort verlassen. "Oranjemund wird nie wieder so sein wie früher." Es herrsche eine depressive Stimmung. Die Straßen seien wie leergefegt: "Viele verlassen Oranjemund, um woanders nach besseren Möglichkeiten zu suchen. Es ist wirklich deprimierend. Ich bin kürzlich mit meiner Familie spazieren gegangen und habe dabei nur eine andere Person, einen Bakkie und neun Oryxantilopen gesehen. Man sieht mittlerweile mehr Wild als Menschen in Oranjemund", so Alexander.

Doch der Manager sieht einen Schimmer der Hoffnung: "Die Schulferien sind bald zu Ende und ich habe das Gefühl, im Geschäft wird es dann wieder aufwärts gehen." Zudem gebe es einige Bürger, die noch Potenzial sehen. Die Lage am Oranje-Fluss garantiere immerhin ausreichend Wasser. Zudem hätten einige Studenten der Universität Stellenbosch ein Farmprojekt gestartet. Alexander will weiter bleiben und hofft auf das Beste: "Hoffentlich geht das Geschäft ab Mai wieder aufwärts, sonst... Ich will überhaupt nicht daran denken, wie es sonst weiter geht."

Ratsmitglied Toivo Nambala sieht die Situation anders: "Die ganze Welt wurde von dieser Krise getroffen und wir leiden wie andere." Ihm zufolge wird sich Oranjemund dennoch nicht zu einer Geisterstadt verwandeln. "Die ganze Stadt gehört Namdeb. Der Konzern muss die Häuser verkaufen und die Zugangsbestimmungen lockern. Dann kommen mehr Leute hierher", sagte er und fügte hinzu: "Die Bürger wollen Eigentum schaffen. Ich wohne seit 1968 hier und muss noch immer meine Wohnung mieten."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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