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Die Unternehmerkultur fehlt

Windhoek - "Wir ermuntern unsere Kinder dazu, Angestellte und Arbeitnehmer zu sein, anstatt Arbeitgeber", sagte der Unternehmer Tonata Shiimi während einer Konferenz, die letzthin in Windhoek abgehalten wurde. In Namibia gebe es schlichtweg nicht genug Unternehmen, um jedes Jahr die neuen Schulabgänger aufzunehmen, fuhr Shiimi fort, für den ein "Unternehmer" eine Person ist, die "für sich und andere Beschäftigung schafft".

Die Rolle des Unternehmertums bei der Arbeitsbeschaffung stand im Brennpunkt der Konferenz: "Unternehmertum: Eine alternative Möglichkeit zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Armutsreduzierung". Vertreter der Weltbank, der namibischen Regierung, des Privatsektors sowie der namibischen Zivilgesellschaft haben daran teilgenommen. Die namibische Regierung habe viele Maßnahmen zur Unterstützung junger Unternehmer eingeleitet, hieß es weiter. Die Konferenzteilnehmer diskutierten, aus welchen Gründen diese Maßnahmen nicht greifen wollten. Die meisten jungen Menschen strebten danach, Lehrer, Buchhalter oder Anwalt zu werden. Nur sehr wenige entschieden sich dafür, Unternehmer zu werden. "Wir hatten im Vorjahr 14000 Schulabgänger der 10. Klasse, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben. Jahr für Jahr sind die Durchfallraten derart hoch - das trägt entscheidend zur hohen Arbeitslosigkeit in unserem Land bei", so Shiimi.

Eine andere Konferenzteilnehmerin fand die Schuld für die hohe Arbeitslosigkeit im schlechten Bildungsniveau an den Schulen sowie bei den Schwierigkeiten junger Unternehmer, für ihre Existenzgründung einen Kredit zu beschaffen. "Wieso können wir unseren Schülern der 10. Klasse nicht erlauben, die Klasse zu wiederholen, bis sie 20 Jahre oder älter sind?", wollte eine anwesende Unternehmerin wissen.

Den Widerspruch aus jüngsten Bevölkerungsuntersuchungen, dass die Armut in Namibia zwar zurückgegangen, die Arbeitslosigkeit dafür aber gestiegen sei, wollten die Vertreter der Statistikabteilung der Nationalen Planungskommission mit den funktionsfähigen sozialen Sicherheitsnetzen erklären.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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