Die weißen Dünen von Uis
Wie viel Einfluss ein schlichtes Erz wie Zinn auf das menschliche Leben haben kann, zeigt sich am Beispiel des Dorfes Uis. Zwischen Brandberg und den nahezu 1000 Meter hohen Uisbergen gelegen, ist Uis nicht unbedingt ein Ferienort, aber heutzutage immerhin ein beliebter Durchfahrtsort auch für Touristen. Von hier aus geht es in Richtung Henties Bay und Skelettküste, Twyfelfontein, das nördliche Damaraland und Kaokoveld, und weiter östlich über Khorixas in Richtung Etoscha-Nationalpark. Alle Wege führen durch Uis, könnte man sagen und wer zu schnell hindurch fährt, verpasst einige interessante Aspekte, die einem erst beim genaueren Hinsehen auffallen.
Der ursprüngliche Name "Uis Myn" (Uis Mine) weist darauf hin, dass der kleine Ort ursprünglich für die Arbeiter der Minen erbaut wurde, die hier Wolfram und vor allem Zinn förderten. Bereits 1911 wurden die Erzvorkommen prospektiert, die industrielle Förderung indes begann 1958.
Blütezeit und Verfall Während ihrer Blütezeit in den 1970er und 80er Jahren befand sich hier gar die größte Zinnmine der Welt. Verarbeitet und geschmolzen wurden die Erze in Tsumeb, und von dort aus - zumeist über Südafrika - in alle Welt transportiert. Aufgrund fallender Weltmarktpreise und der Unabhängigkeit des jungen Namibia wurde es 1991 still in dem beschaulichen Ort. Doch weithin sichtbare Abraumhalden aus Quarzsand sowie die Überbleibsel von Förderanlangen und Verwaltungsgebäuden der Mine sind bis heute geblieben und weisen auf die einst blühende Wirtschaft hin.Einige dieser Abraumhalden kann man auf eigene Gefahr besteigen, um einen beeindruckenden Blick über das Dorf Uis zu erhalten, mit dem majestätischen Brandberg im Hintergrund. Der feine, helle Quarzstaub wirkt von dort oben ein wenig wie die Dünen der Namib, auch die Stille kommt der Wüste beinahe gleich, und bei Sonnenuntergang ist alles in mystisches Licht getaucht. Schaut man von der großen Abraumhalde in Richtung Süden, so fällt der Blick auf die Ruinen der Minengebäude. Einige von ihnen sind noch relativ gut erhalten, andere blicken ohne Fenster und Rahmen wie mit leeren Augen auf die verlassene Ebene mit ihrer umgegrabenen und offen gelassenen Erde.
Vereinzelte Privatminen, der Verkauf von Mineralien wie Turmalin, Beryl, Topas und verschiedenen Quarzen aus dem Brandberggebiet, die Herstellung von Backsteinen sowie eine Fischzucht im großen See, der den früheren Standort der Hauptmine bezeichnet, sind als Wirtschaftszweige geblieben. Doch das Haupteinkommen der hier lebenden Bevölkerung generiert sich aus dem Tourismus, denn in Uis kann man nicht nur seine Lebensmittelvorräte auffüllen, sondern auch komfortabel in einem der zahlreichen Gästehäuser übernachten, um früh morgens den malerischen Brandberg zu erreichen.
Exkursionen zum BrandbergWer sich in dieser Gegend nicht gut auskennt, fährt leicht an den schönsten Ecken vorbei, und so empfiehlt sich eine Tagestour mit einem, der hier zu Hause ist: Karl Altmann, in Lüderitzbucht geboren, doch lange schon in Uis beheimatet und Mitinhaber des Gästehauses "The White Lady B & B und Camping", kennt Stock und Stein und weiß eine Menge über den Brandberg, seine Geologie und Pflanzenwelt, die berühmten Felszeichnungen wie die "White Lady" sowie die hier lebenden Wildtiere zu erzählen. Mannigfaltige Vogelarten und Kleintiere sind in der Umgebung ebenso beheimatet wie majestätische Wüstenelefanten, und nicht viele kennen den Weg zum steinernen Elefanten und den weit verzweigten Felsgravuren. Tragischer Ausgang einer ReiseAm Rande des Ortes befindet sich ein kleiner, historischer Friedhof, der Überlieferungen zufolge eine düstere Geschichte birgt. Auch Karl Altmann kennt sie:
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, heißt es, machte eine Reisegruppe aus dem Norden auf ihrem Weg zur Küste hin hier Rast. Für ihr abendliches Lagerfeuer sammelten sie Feuerholz, nahmen dafür aber unglücklicher Weise Zweige des Euphorbia-Busches aus der Gattung der Wolfsmilch-Gewächse, der zwar als Markenzeichen des Damaralandes gilt, jedoch einige Arten mit hoch toxischen Giften aufweist.
Die Zubereitung des Abendessens über dem giftigen Feuer und der Rauch, der während der Nacht die Schlafenden umhüllte, ließ keinen der 16 Menschen überleben, und sie wurden an dem Ort bestattet, an dem man sie fand.
Der heutige Reisende scheint aufgeklärter, doch kann es nie schaden, den Rat Ortskundiger anzunehmen und damit das schöne Land ohne Schaden für alle Beteiligten zu genießen und manche im Sand verborgene Perle zu entdecken.
Der ursprüngliche Name "Uis Myn" (Uis Mine) weist darauf hin, dass der kleine Ort ursprünglich für die Arbeiter der Minen erbaut wurde, die hier Wolfram und vor allem Zinn förderten. Bereits 1911 wurden die Erzvorkommen prospektiert, die industrielle Förderung indes begann 1958.
Blütezeit und Verfall Während ihrer Blütezeit in den 1970er und 80er Jahren befand sich hier gar die größte Zinnmine der Welt. Verarbeitet und geschmolzen wurden die Erze in Tsumeb, und von dort aus - zumeist über Südafrika - in alle Welt transportiert. Aufgrund fallender Weltmarktpreise und der Unabhängigkeit des jungen Namibia wurde es 1991 still in dem beschaulichen Ort. Doch weithin sichtbare Abraumhalden aus Quarzsand sowie die Überbleibsel von Förderanlangen und Verwaltungsgebäuden der Mine sind bis heute geblieben und weisen auf die einst blühende Wirtschaft hin.Einige dieser Abraumhalden kann man auf eigene Gefahr besteigen, um einen beeindruckenden Blick über das Dorf Uis zu erhalten, mit dem majestätischen Brandberg im Hintergrund. Der feine, helle Quarzstaub wirkt von dort oben ein wenig wie die Dünen der Namib, auch die Stille kommt der Wüste beinahe gleich, und bei Sonnenuntergang ist alles in mystisches Licht getaucht. Schaut man von der großen Abraumhalde in Richtung Süden, so fällt der Blick auf die Ruinen der Minengebäude. Einige von ihnen sind noch relativ gut erhalten, andere blicken ohne Fenster und Rahmen wie mit leeren Augen auf die verlassene Ebene mit ihrer umgegrabenen und offen gelassenen Erde.
Vereinzelte Privatminen, der Verkauf von Mineralien wie Turmalin, Beryl, Topas und verschiedenen Quarzen aus dem Brandberggebiet, die Herstellung von Backsteinen sowie eine Fischzucht im großen See, der den früheren Standort der Hauptmine bezeichnet, sind als Wirtschaftszweige geblieben. Doch das Haupteinkommen der hier lebenden Bevölkerung generiert sich aus dem Tourismus, denn in Uis kann man nicht nur seine Lebensmittelvorräte auffüllen, sondern auch komfortabel in einem der zahlreichen Gästehäuser übernachten, um früh morgens den malerischen Brandberg zu erreichen.
Exkursionen zum BrandbergWer sich in dieser Gegend nicht gut auskennt, fährt leicht an den schönsten Ecken vorbei, und so empfiehlt sich eine Tagestour mit einem, der hier zu Hause ist: Karl Altmann, in Lüderitzbucht geboren, doch lange schon in Uis beheimatet und Mitinhaber des Gästehauses "The White Lady B & B und Camping", kennt Stock und Stein und weiß eine Menge über den Brandberg, seine Geologie und Pflanzenwelt, die berühmten Felszeichnungen wie die "White Lady" sowie die hier lebenden Wildtiere zu erzählen. Mannigfaltige Vogelarten und Kleintiere sind in der Umgebung ebenso beheimatet wie majestätische Wüstenelefanten, und nicht viele kennen den Weg zum steinernen Elefanten und den weit verzweigten Felsgravuren. Tragischer Ausgang einer ReiseAm Rande des Ortes befindet sich ein kleiner, historischer Friedhof, der Überlieferungen zufolge eine düstere Geschichte birgt. Auch Karl Altmann kennt sie:
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, heißt es, machte eine Reisegruppe aus dem Norden auf ihrem Weg zur Küste hin hier Rast. Für ihr abendliches Lagerfeuer sammelten sie Feuerholz, nahmen dafür aber unglücklicher Weise Zweige des Euphorbia-Busches aus der Gattung der Wolfsmilch-Gewächse, der zwar als Markenzeichen des Damaralandes gilt, jedoch einige Arten mit hoch toxischen Giften aufweist.
Die Zubereitung des Abendessens über dem giftigen Feuer und der Rauch, der während der Nacht die Schlafenden umhüllte, ließ keinen der 16 Menschen überleben, und sie wurden an dem Ort bestattet, an dem man sie fand.
Der heutige Reisende scheint aufgeklärter, doch kann es nie schaden, den Rat Ortskundiger anzunehmen und damit das schöne Land ohne Schaden für alle Beteiligten zu genießen und manche im Sand verborgene Perle zu entdecken.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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