Die Zebraschlange (Naja nigricollis nigricincta)
Allgemeines: Die Zebraschlange ist als Unterart der in Afrika weit verbreiteten Schwarzhalskobra (Naja nigricollis nigricollis) beschrieben. Sie ist eine der Speikobraarten, die ihr Gift einem vermeintlichen Störenfried oder Angreifer auf eine Distanz von mehreren Metern zielsicher entgegen speien können. Das ist eine besondere entwickelte Form der Verteidigung der Tiere. Das "Spucken" wird niemals gegen Beutetiere eingesetzt. Vielmehr werden beim Beutefang die Giftzähne angewandt.
Das Gift der Tiere hat eine relative toxische Wirkung. Größere Mengen des Giftes (40 - 50 mg) sind beim Menschen meist tödlich. Bekannte Symptome eines Giftbisses beim Menschen sind neben neurologischen Problematiken auch ausgeprägte Nekrosen, Blutungen sowie hämatologische Abnormitäten.
Obwohl es häufiger zu Giftbissen kommt, ist doch recht wenig darüber erforscht. Das gilt insgesamt auch für die Biologie der Zebraschlange selbst.
Vorkommen: Diese Kobraart ist in Namibia einzig allein auf die zentralen und nordwestlichen Landesteile beschränkt. Somit stellt diese Art eine im Wesentlichen für Namibia endemische Form dar. Über ein Vorkommen nördlich des Kuneneflusses ist, soweit mir bekannt, nichts beschrieben.
Die Zebraschlange bewohnt trockene bis halbtrockene Landschaften mit losem Baum- und Buschbestand. Bevorzugt sind hierbei Bereiche mit Stein- und Felsformationen, in denen die Tiere Schutz und hervorragende Rückzugsbereiche finden.
Beschreibung: Die Grundfärbung der Schlange ist hellgrau bis bräunlich am Rücken und Bauch. Des Weiteren finden sich schwarze Bänder am Rücken und am Schwanz. Bei Jungtieren zeigt sich eine breite, dunkle ringförmige Färbung am Hals. Naja n. nigricincta ist kleiner als die Nominatform und erreicht eine maximale Körperlänge von meist nicht mehr als 150 cm.
Lebensweise: Die Schlangen sind während der warmen und regenreicheren Jahrenzeit meist tagaktiv. Allerdings kann der Beobachter die Tiere auch in warmen, feucht-schwülen Nächten oder direkt nach warmen Gewitterregen beobachten. Obwohl die Reptilien die kältere und trockene Jahreszeit, wie andere Schlangenarten auch, normalerweise in geschützten Verstecken verbringen und eine Trockenruhe halten, wurden vereinzelt auch Individuen an warmen Wintertagen beim Sonnenbad auf Steinen oder gar auf dem warmen Asphalt der Straßen beobachtet.
Die Tiere gelten als scheu und in ihrem Verhalten eher als nervös. Zusammentreffen mit dem Menschen werden vermieden. Kommt es dennoch zu einer Begegnung mit den Reptilien, sollte in erster Linie Ruhe bewahrt werden. Keinesfalls die Tiere durch Stockhiebe oder dergleichen unnötig reizen! Schlangen sehen und hören sehr schlecht und können einen ruhig stehenden Menschen kaum von einem anderen Gegenstand, mit Ausnahme seiner Wärmeausstrahlung und durch Vibration seiner Bewegungen, unterscheiden.
Allerdings gelingt es dem Tier meist immer in die Augen zu spucken! Dies kann zu Augenproblemen bis hin zur Blindheit führen, wenn nicht sofort geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
.
Nahrung: Die Zebraschlange ernährt sich in unseren Breiten vorzugsweise von Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten. Dieses Verhalten macht sie sehr nützlich. Zudem werden aber auch verschiedene Echsen und hie und da auch mal andere Schlangen oder Küken verspeist.
Die Vorliebe für Kleinsäuger lassen die Zebraschlangen aber auch nahe an menschliche Behausungen vordringen und so hat schon mancher Farmer das Zusammenspiel zwischen "Angebot und Nachfrage", sprich das gehäufte auftreten von Mäusen und Ratten mit der Zebraschlange in unmittelbarer Umgebung seines Gehöftes bemerken können.
Fortpflanzung: Zu Beginn der warmen Jahreszeit werden die Schlangen zunehmend aktiver und paarungswilliger. Die Weibchen legen dann meist nach den ersten Gewitterregen ihre Eier (günstigenfalls zwischen 10 und 20) in das feuchte, lockere Substrat. Meist geschieht das unter Steinformationen oder Holz. Wenn keine andere Möglichkeit vorhanden ist, auch mal in Mauerrissen oder unter altem Gerümpel.
Nach einer Inkubationszeit von längstens 90 Tagen schlüpfen die entzückenden und wunderschön gezeichneten Jungschlangen (siehe Abb.). Sie sind von Anfang an auf sich selbst gestellt und im weitesten Sinne genau so "giftig" wie die Alttiere.
Auch die Nahrung der Schlüpflinge besteht im Wesentlichen aus kleinen Nagern.
Bedrohung: Die Zebraschlange ist in Bezug auf ihren Lebensraum relativ anpassungsfähig. Von einer Bedrohung der Art ist unter gegebenen Umständen nicht zu sprechen.
In der Natur stellen verschiedene Raubvogelarten und Honigdachse den Tieren nach.
Eine meist völlig übertriebene Angst vor Schlangen des Menschen weltweit, fordert natürlich auch unter der Population der verschiedenen Kobraarten Namibias ihren Tribut.
Fuer weiter interessierte Leser, ein nachfolgender
Literaturhinweis: Branch, B.R. 1998 Field Guide to the Snakes and Other Reptiles of
Southern Africa. Cape Town: Struik Publishers, 397 pp.
Copyright
Alfred Schleicher
Kidogo-Safaris
P.O. Box 30566
Windhoek/Namibia
Tel.: 061 243827
Fax: 061 259286
[email protected]
www.kidogo-safaris.com
Das Gift der Tiere hat eine relative toxische Wirkung. Größere Mengen des Giftes (40 - 50 mg) sind beim Menschen meist tödlich. Bekannte Symptome eines Giftbisses beim Menschen sind neben neurologischen Problematiken auch ausgeprägte Nekrosen, Blutungen sowie hämatologische Abnormitäten.
Obwohl es häufiger zu Giftbissen kommt, ist doch recht wenig darüber erforscht. Das gilt insgesamt auch für die Biologie der Zebraschlange selbst.
Vorkommen: Diese Kobraart ist in Namibia einzig allein auf die zentralen und nordwestlichen Landesteile beschränkt. Somit stellt diese Art eine im Wesentlichen für Namibia endemische Form dar. Über ein Vorkommen nördlich des Kuneneflusses ist, soweit mir bekannt, nichts beschrieben.
Die Zebraschlange bewohnt trockene bis halbtrockene Landschaften mit losem Baum- und Buschbestand. Bevorzugt sind hierbei Bereiche mit Stein- und Felsformationen, in denen die Tiere Schutz und hervorragende Rückzugsbereiche finden.
Beschreibung: Die Grundfärbung der Schlange ist hellgrau bis bräunlich am Rücken und Bauch. Des Weiteren finden sich schwarze Bänder am Rücken und am Schwanz. Bei Jungtieren zeigt sich eine breite, dunkle ringförmige Färbung am Hals. Naja n. nigricincta ist kleiner als die Nominatform und erreicht eine maximale Körperlänge von meist nicht mehr als 150 cm.
Lebensweise: Die Schlangen sind während der warmen und regenreicheren Jahrenzeit meist tagaktiv. Allerdings kann der Beobachter die Tiere auch in warmen, feucht-schwülen Nächten oder direkt nach warmen Gewitterregen beobachten. Obwohl die Reptilien die kältere und trockene Jahreszeit, wie andere Schlangenarten auch, normalerweise in geschützten Verstecken verbringen und eine Trockenruhe halten, wurden vereinzelt auch Individuen an warmen Wintertagen beim Sonnenbad auf Steinen oder gar auf dem warmen Asphalt der Straßen beobachtet.
Die Tiere gelten als scheu und in ihrem Verhalten eher als nervös. Zusammentreffen mit dem Menschen werden vermieden. Kommt es dennoch zu einer Begegnung mit den Reptilien, sollte in erster Linie Ruhe bewahrt werden. Keinesfalls die Tiere durch Stockhiebe oder dergleichen unnötig reizen! Schlangen sehen und hören sehr schlecht und können einen ruhig stehenden Menschen kaum von einem anderen Gegenstand, mit Ausnahme seiner Wärmeausstrahlung und durch Vibration seiner Bewegungen, unterscheiden.
Allerdings gelingt es dem Tier meist immer in die Augen zu spucken! Dies kann zu Augenproblemen bis hin zur Blindheit führen, wenn nicht sofort geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
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Nahrung: Die Zebraschlange ernährt sich in unseren Breiten vorzugsweise von Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten. Dieses Verhalten macht sie sehr nützlich. Zudem werden aber auch verschiedene Echsen und hie und da auch mal andere Schlangen oder Küken verspeist.
Die Vorliebe für Kleinsäuger lassen die Zebraschlangen aber auch nahe an menschliche Behausungen vordringen und so hat schon mancher Farmer das Zusammenspiel zwischen "Angebot und Nachfrage", sprich das gehäufte auftreten von Mäusen und Ratten mit der Zebraschlange in unmittelbarer Umgebung seines Gehöftes bemerken können.
Fortpflanzung: Zu Beginn der warmen Jahreszeit werden die Schlangen zunehmend aktiver und paarungswilliger. Die Weibchen legen dann meist nach den ersten Gewitterregen ihre Eier (günstigenfalls zwischen 10 und 20) in das feuchte, lockere Substrat. Meist geschieht das unter Steinformationen oder Holz. Wenn keine andere Möglichkeit vorhanden ist, auch mal in Mauerrissen oder unter altem Gerümpel.
Nach einer Inkubationszeit von längstens 90 Tagen schlüpfen die entzückenden und wunderschön gezeichneten Jungschlangen (siehe Abb.). Sie sind von Anfang an auf sich selbst gestellt und im weitesten Sinne genau so "giftig" wie die Alttiere.
Auch die Nahrung der Schlüpflinge besteht im Wesentlichen aus kleinen Nagern.
Bedrohung: Die Zebraschlange ist in Bezug auf ihren Lebensraum relativ anpassungsfähig. Von einer Bedrohung der Art ist unter gegebenen Umständen nicht zu sprechen.
In der Natur stellen verschiedene Raubvogelarten und Honigdachse den Tieren nach.
Eine meist völlig übertriebene Angst vor Schlangen des Menschen weltweit, fordert natürlich auch unter der Population der verschiedenen Kobraarten Namibias ihren Tribut.
Fuer weiter interessierte Leser, ein nachfolgender
Literaturhinweis: Branch, B.R. 1998 Field Guide to the Snakes and Other Reptiles of
Southern Africa. Cape Town: Struik Publishers, 397 pp.
Copyright
Alfred Schleicher
Kidogo-Safaris
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