Diergaardt: All Blacks Favorit

Windhoek/Auckland - Die neuseeländische Nationalmannschaft geht bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land angeschlagen in die entscheidende Turnierphase. Eine Woche nachdem sich Superstar Dan Carter im Training eine Leistenverletzung zugezogen hatte, erwischte es am vergangenen Sonntag beim 33:10-Erfolg der All Blacks im Viertelfinale gegen Argentinien mit Full-Back Mils Muliaina und Carter-Ersatz Colin Slade zwei weitere Schlüsselspieler. Alle drei Akteure werden dem WM-Gastgeber im weiteren Turnierverlauf nicht mehr zur Verfügung stehen.
Mulilaina blieb bei seinem 100. Länderspieleinsatz zur Halbzeit in der Kabine, nachdem er sich im ersten Durchgang eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte. Für Slade, der bei den All Blacks die Position von Carter als Fly-Half eingenommen hatte, war die Partie aufgrund einer Adduktorenzerrung bereits nach 33 Spielminuten beendet.
Mit Stepehn Donald und Hosea Gear hat Neuseelands Nationalcoach Graham Henry derweil zwei Spieler nachnominiert. Donald hat bislang 22 Länderspiele absolviert und dabei 95 Punkte erzielt. Am kommenden Sonntag im Halbfinale gegen Australien (Anstoß 10 Uhr) wird der Fly-Half als Ersatz für den erst 22 Jahre alten Aaron Cruden, der für Carter zu den All Blacks gestoßen und beim Sieg gegen die argentinischen Pumas unerwartet zu seinem WM-Debüt gekommen war, auf der Bank Platz nehmen. Der 27-jährige Flügelspieler Gear, der bisher achtmal den schwarzen Nationaldress getragen hat, nimmt im WM-Kader der Gastgeber den Platz von Mulilaina ein.
Kapitän Richie McCaw laboriert nach wie vor an den Folgen eines Ermüdungsbruchs im rechten Fuß, dürfte seinem Team am Sonntag gegen die australischen Wallabies aber ebenso zur Verfügung stehen wie Israel Dagg und Richard Kahui, die zuletzt verletzungsbedingt gefehlt hatten. "Trotz der Personalmisere sind die All Blacks wegen ihres Heimvorteils weiterhin Titelfavorit", meint Namibias Nationaltrainer Johan Diergaardt, der auf Wales als Finalgegner tippt.