Digitalisierung auf Vormarsch
COVID-19 verlangte Namibia viel ab, aber brachte auch Chancen für ein digitalisiertes Namibia
von Kevin Santy
WINDHOEK
Die Digitalisierung Namibias ist in den vergangen Jahren schnell vorangeschritten. Platz 3 nach Südafrika und Botswana belegt das Land, was allerdings noch lange keine Perfektion bedeutet. Im internationalen Vergleich bleibt ganz Afrika hinten dran. Beim 22. jährlichen Symposium der namibischen Zentralbank (BoN) standen finanzieller und gesellschaftlicher Wandel durch Digitalisierung im Fokus. Besonders die Corona-Pandemie zeigte Schwächen des Systems auf. Aufbau der Infrastruktur und zentrale Datenbanken werden Aufgabe der kommenden Jahre sein.
Florette Nakusera, Direktorin des Forschungs- und finanziellem Stabilitätsdepartments und Chefökonomin der BoN beklagt unzureichenden Internetzugang in der Bevölkerung, mit regionalen Schwankungen. Ganze drei Monate seien Schulkinder während des Lockdowns von ihren Schulen getrennt gewesen. Eine mangelnde Energieversorgung gilt als herausfordernde Ursache, allerdings war Besserung in den vergangen Jahren konstant. 95% der Bevölkerung hätten nun Internetzugang. Nakusera betonte, Inklusion sei Schlüsselpunkt einer Konjunkturaufwertung. Dennoch beschleunigte die Pandemie die Institutionalisierung digitaler Lösungen. Die namibischen Universitäten bieten jetzt sowohl digitale Kurse an, als auch Kurse in digitalen Disziplinen, wie zum Beispiel den neuen Master of Cybersecurity.
Modernisierung wird auf politischer und kommerzieller Ebene durch digitale Datensammlung und Tokenisierung vorangetragen. Analoge Bürokratie gilt als Effizienzkiller, weswegen Steuerabwicklungen, Registration von Geburten, Eheschließungen und Tode sowie Krankenhauszertifkate künftig über eine landesweit abrufbare Datenbank laufen sollen. Durch Blockchain-Technologie, also unduplizierbare Datenblöcke, können die Informationen nicht verfälscht werden. Einzelne Institutionen nutzen dies bereits, wie auch das Kutatara Krankenhaus in Windhoek. Misstrauen der Bevölkerung gegenüber solchen Systemen ist allerdings besonders im verbleibenden Kundenmangel von Unternehmen sichtbar, die digitale Datenverarbeitung nutzen. Aufklärungskampagnen sollen dem entgegenwirken. Potentielle Nutzer sollen außerdem in Projektentwicklungen einbezogen werden.
Tatsächlich wurden digitale Finanzsysteme in mehreren afrikanischen Staaten von korrupten Politikern blockiert, da E-Commerce eine leichtere Nachverfolgung von Geldtransfers ermöglicht. Ein flächendeckes Netz an digitalen Zahlungsmethoden würde eine Inklusion der ländlichen Regionen in das nationale Finanzsystem fördern und Transferkosten sowie -zeit senken. Eine digitale Währung, wie Nigeria kürzlich einführte, fand allerdings keine Erwähnung. Somit wird E-Commerce in Namibia noch nicht auf Blockchain, sondern nur auf Online-Banking basieren.
WINDHOEK
Die Digitalisierung Namibias ist in den vergangen Jahren schnell vorangeschritten. Platz 3 nach Südafrika und Botswana belegt das Land, was allerdings noch lange keine Perfektion bedeutet. Im internationalen Vergleich bleibt ganz Afrika hinten dran. Beim 22. jährlichen Symposium der namibischen Zentralbank (BoN) standen finanzieller und gesellschaftlicher Wandel durch Digitalisierung im Fokus. Besonders die Corona-Pandemie zeigte Schwächen des Systems auf. Aufbau der Infrastruktur und zentrale Datenbanken werden Aufgabe der kommenden Jahre sein.
Florette Nakusera, Direktorin des Forschungs- und finanziellem Stabilitätsdepartments und Chefökonomin der BoN beklagt unzureichenden Internetzugang in der Bevölkerung, mit regionalen Schwankungen. Ganze drei Monate seien Schulkinder während des Lockdowns von ihren Schulen getrennt gewesen. Eine mangelnde Energieversorgung gilt als herausfordernde Ursache, allerdings war Besserung in den vergangen Jahren konstant. 95% der Bevölkerung hätten nun Internetzugang. Nakusera betonte, Inklusion sei Schlüsselpunkt einer Konjunkturaufwertung. Dennoch beschleunigte die Pandemie die Institutionalisierung digitaler Lösungen. Die namibischen Universitäten bieten jetzt sowohl digitale Kurse an, als auch Kurse in digitalen Disziplinen, wie zum Beispiel den neuen Master of Cybersecurity.
Modernisierung wird auf politischer und kommerzieller Ebene durch digitale Datensammlung und Tokenisierung vorangetragen. Analoge Bürokratie gilt als Effizienzkiller, weswegen Steuerabwicklungen, Registration von Geburten, Eheschließungen und Tode sowie Krankenhauszertifkate künftig über eine landesweit abrufbare Datenbank laufen sollen. Durch Blockchain-Technologie, also unduplizierbare Datenblöcke, können die Informationen nicht verfälscht werden. Einzelne Institutionen nutzen dies bereits, wie auch das Kutatara Krankenhaus in Windhoek. Misstrauen der Bevölkerung gegenüber solchen Systemen ist allerdings besonders im verbleibenden Kundenmangel von Unternehmen sichtbar, die digitale Datenverarbeitung nutzen. Aufklärungskampagnen sollen dem entgegenwirken. Potentielle Nutzer sollen außerdem in Projektentwicklungen einbezogen werden.
Tatsächlich wurden digitale Finanzsysteme in mehreren afrikanischen Staaten von korrupten Politikern blockiert, da E-Commerce eine leichtere Nachverfolgung von Geldtransfers ermöglicht. Ein flächendeckes Netz an digitalen Zahlungsmethoden würde eine Inklusion der ländlichen Regionen in das nationale Finanzsystem fördern und Transferkosten sowie -zeit senken. Eine digitale Währung, wie Nigeria kürzlich einführte, fand allerdings keine Erwähnung. Somit wird E-Commerce in Namibia noch nicht auf Blockchain, sondern nur auf Online-Banking basieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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