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Doppelter Neuanfang

Mit der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Berlin steht erneut die weltgrößte Reisemesse bevor. Auch Namibia wird bei diesem Mekka des Reisegeschäfts in Deutschlands Hauptstadt vertreten sein. Wichtiger denn je ist diesmal der Erfahrungsaustausch unter Branchenvertretern, die überdies sehr aufmerksam auf die Signale der Kundschaft achten werden. Wird die Weltwirtschaftskrise im "Jahr zwei danach" - also 2011, denn die ITB setzt stets die Trends fürs Folgejahr - überwunden sein?

Aus hiesiger Sicht stellt sich das Gefühl eines Neuanfangs ein. Die ersten Signale aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass Namibia an der Weltwirtschaftskrise weitestgehend vorbeigeschrammt ist. Natürlich touristisch gesehen. Zwar liegt noch keine offizielle Besucherstatistik für das ganze Land vor. Aber die ersten (Einreise-)Zahlen, die vom Hosea-Kutako-Flughafen erhältlich sind, wo ja die meisten Besucher ankommen, verbreiten gesunden Optimismus. Demnach ist die Zahl der Besucher aus dem südlichen Afrika um 7,5 Prozent und die der Gäste aus dem "Rest der Welt" um 4,5 Prozent zurückgegangen, verglichen mit dem Jahr 2008.

Einstellige Verluste angesichts einer Krise mit solchen Ausmaßen hätte sich so manch andere Branche überall in der Welt sicher gewünscht. Sollten sich diese Zahlen bestätigen, so wäre Namibia wirklich mit einem blauen Auge davon gekommen. Ein blaues Auge, von dem viele Branchenvertreter auch rechtzeitig gelernt haben. Denn in den lokalen Reisemarkt ist in den vergangenen Monaten viel Bewegung gekommen. Namibier entdecken Namibia, und weil sie genauso gern in ihrem Land Urlaub machen wie ausländische Besucher, freuen sie sich besonders über die neuen Möglichkeiten.

Einen weiteren Neuanfang, der natürlich auch auf der ITB ein Topthema sein wird, bietet die Fußball-Weltmeisterschaft 2010. Erstmals findet eine solche Veranstaltung auf dem afrikanischen Kontinent statt. Es wird - trotz aller Unkenrufe, die immer noch nicht verstimmt sind - eine ganz besondere und gute Sportveranstaltung. Von dieser werden natürlich auch Signale nach Namibia ausgehen, so viel ist sicher. Wir wollen als Nachbarn des Gastgebers den bestmöglichen Eindruck hinterlassen, der langfristig nachwirkt. Als "Chance für Namibia" sieht der Namibische Tourismusrat (NTB) die Fußball-WM und hat diese Veranstaltung vergangenes Jahr ganz aktiv in sein Marketingkonzept eingebaut.

Dank der rührigen und professionellen Arbeit des NTB, vor allem des Büros in Frankfurt/M., wird sich Namibia nicht nur von der Weltwirtschaftskrise schnelle erholen, sondern auch von der Fußball-WM im Nachbarland Südafrika profitieren.

Natürlich lohnt es sich immer wieder, Namibia zu besuchen. Über Museumsdörfer und Gepardenschutz, Touren ins Damaraland, Kaokoveld und zur Skelettküste sowie verschiedene Unterkünfte lesen Sie zum Beispiel in der aktuellen Ausgabe dieses Journals. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei sowie die eine oder andere Entdeckung - vielleicht finden Sie dann auch Ihren persönlichen Neuanfang.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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