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„Dort, wo andere Urlaub machen“

Krise, Boom, Liebe zum Heimatort: Resümee 2017 aus Swakopmunder Sicht
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer, Swakopmund

Alle drei sind Unternehmer in Swakopmund: Hartmut Fahrbach (Otto Günther), Margit d´Avignon (Hotel-Pension d´Avignon) und Joachim von Wietersheim (Swakopmunder Buchhandlung). Sie haben der AZ auf Fragen zum Jahr 2017 geantwortet. Wenn keine Antwort vermerkt ist, lag diese nicht vor.


Wirtschaftskrise

- Wie hat sich die Wirtschaftskrise bemerkbar gemacht?

Hartmut Fahrbach. „2017 spürten wir natürlich auch die Rezession im Land, ganz so schnell wird sich dies m.M. bestimmt auch nicht ändern. Jedoch mit dem jetzt (weiter?) stärker werdenden Wechselkurs hoffen wir auf ein stabiles 2018.“

Margit d´Avignon: „Bei mir habe das so gut wie gar nicht gemerkt. In Swakopmund insgesamt sprechen die Geschäftsleute von einem Rückgang. Wir merken, dass die Nachfrage aus dem Inland sinkt.“

Joachim von Wietersheim: „Es scheint, dass der lokale Tourismus etwas schwächer ist als früher, d.h. in den Ferien doch weniger Inländer zu Besuch sind.“


Tourismus-Boom

- Wie hat sich der Tourismus-Boom bemerkbar gemacht?

Hartmut Fahrbach: „Wir sind nicht direkt in der Tourismusbranche, haben aber viele Hotels und Lodges als regelmäßige Kunden, die bei uns Qualitätsware kaufen. Bei den im Ort bummelnden Touristen sind Koffer, Reisetaschen und z.B. Salatbesteck aus Silber im afrikanischen Stil beliebt.“

Margit d´Avignon: „Was für ein Boom? Der ist an mir vorbeigeboomt. Wir hatten etwas mehr Buchungen, das war aber normales Wachstum. In Swakopmund habe ich gespürt, dass mehr ausländische Touristen im Ort sind. Der Touristenzuwachs hat auch eine andere Seite, nämlich wenn die Preise steigen: Die Namibier können sich Lodges und Restaurants nicht mehr leisten.“

Joachim von Wietersheim: „Wir haben durchaus einen Zuwachs im Umsatz (primär mit Tourismus-Titeln) bemerkt, aber nicht so signifikant wie der Zuwachs in den Besucherzahlen. Unser Empfinden war auch, dass viele ,neue´ Namibia-Besucher nicht unbedingt so spendabel sind.“


Höhen und Tiefen

- Was waren für Sie die Sternstunde und der Tiefpunkt des Jahres?

Hartmut Fahrbach: „Höhepunkt war der OG-Generationswechsel, jetzt mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn in der Geschäftsführung, aber auch zu sehen, wie unser Online-Shop immer mehr Fahrtwind erhält.“

Margit d´Avignon: „Da fällt mir zu beiden nichts ein. Viele nennen die Rezession, dazu will ich mal etwas sagen: Die Wirtschaftskrise hat auch deutlich gemacht, dass wir über unsere Verhältnisse gelebt haben, der Staat und die Bürger. Es wurde Geld ausgegeben und sich verschuldet, ohne an die Zukunft zu denken. Dieser Lebensstil ist auf Dauer nicht gesund.“


Swakopmund, was sonst

- Was macht Swakopmund lebens- und liebenswert?

Hartmut Fahrbach: „Das ausgeglichene Klima, die gute Infrastruktur im Ort und der sehr schöne Strand. Und unsere Innenstadt, die doch belebt bleibt, zum Beispiel durch den neuen ,Bonus-Markt´, die vielen Cafés, Supermärkte, Friseure, Buchhandlungen, Ärzte, Hotels und Fachgeschäfte.“

Margit d´Avignon: „Ganz einfach: Wenn ich morgens die Brötchen hole und die Dünen sehe, dann freue ich mich, dass ich das zu Fuß machen und diese Landschaft sehen kann, die traumhaft schön ist.“

Joachim von Wietersheim: „Die kurzen Wege durch die relative Nähe zu allem (kleine Stadt) und natürlich das Meer, die Dünen sowie die Nähe zu den Naturschutzgebieten (Namib-Naukluft-Park, Dorob-Park). Wir leben dort, wo andere Urlaub machen.“


Was soll 2018 bringen?

- Was wünschen Sie Swakopmund und Namibia für 2018?

Hartmut Fahrbach: „Eine erfolgreiche Regensaison, weiterhin viele Touristen und eine gute, weniger eigennützige Regierung.“

Margit d´Avignon: „Ich wünsche mir, dass der Umgang miteinander respektvoll und friedlich bleibt. Wir haben Frieden, das ist nicht selbstverständlich, sondern ein hohes Gut, das wir erhalten müssen. Auseinandersetzungen sind gut, aber sie müssen respektvoll sein, Emotionen sind nicht nötig.“

Joachim von Wietersheim: „Das Wichtigste wäre, dass es gut regnet und die wirtschaftliche Situation sich verbessert, so dass alle Namibier wieder positiv in die Zukunft blicken können.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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