Drahtzieher des Putschversuchs in Äthiopien getötet
Addis Abeba (dpa) - Der Drahtzieher des versuchten Putsches gegen eine Regionalregierung in Äthiopien ist laut Regierung tot. Der Brigadegeneral sei nahe Bahir Dar, der Hauptstadt der Region Amhara, von Sicherheitskräften getötet worden, sagte am Montag Nigussu Tilahun, der Sprecher des Regierungschefs Abiy Ahmed.
Angreifer hatten nach Angaben der Regierung am Samstag versucht, die Regierung der Region Amhara im Norden Äthiopiens zu stürzen. Dabei wurde der Präsident der Region getötet; auch der Generalstaatsanwalt der Region erlag am Montag seinen Wunden, wie es aus Krankenhauskreisen hieß.
Damit zusammenhängend wurde am Samstagabend der Chef der äthiopischen Streitkräfte in Addis Abeba von seinem Leibwächter getötet. Das Internet wurde im Land weitgehend abgeschaltet und blieb auch am Montag weiter aus.
Die Regierung machte den Sicherheitschef der Regionalregierung in Amhara, Asaminew Tsige, für die Tat verantwortlich. Bei dem Schusswechsel am Montag seien insgesamt sechs Sicherheitskräfte und acht Menschen auf der Gegenseite getötet worden, darunter Asaminew, sagte der Polizeichef der Region Amhara, Abere Adamu, im staatlichen Fernsehsender. 178 Menschen seien in Verbindung mit dem Putschversuch festgenommen worden, darunter vier hochrangige Personen.
Die Regierung erklärte den Montag zum nationalen Trauertag. Die Opfer würden am Dienstag in Amhara und Addis Abeba beerdigt, sagte Nigussu im Radio. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Tat und sagte Regierungschef Abiy seine Unterstützung zu. Auch die EU betonte die Notwendigkeit der weiterhin friedlichen und demokratischen Reformen in Äthiopien; das sagte die Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, Maja Kocijancic.
Der genaue Hintergrund des Vorfalls war weiterhin unklar. Äthiopien wurde jahrelang mit harter Hand regiert. Im April 2018 kam dann aber Abiy Ahmed an die Macht. Der 42-Jährige wurde von vielen Menschen im In- und Ausland gefeiert, denn er brachte eine Reform nach der anderen auf den Weg. Er ließ politische Gefangene frei, hob das Verbot mehrerer Oppositionsgruppen auf und ließ etliche hochrangige Menschen mit Verbindungen zur alten Regierung festnehmen. Zudem beendete er einen 20 Jahre langen Konflikt mit Eritrea.
Allerdings machte sich Abiy damit auch viele Feinde, vor allem unter der alten Garde, die durch den politischen Wandel an Macht verlor. Zudem herrschen in dem Vielvölkerstaat Äthiopien mit rund 105 Millionen Einwohnern viele Spannungen und Konflikte zwischen ethnischen Gruppen. Einige sind im vergangenen Jahr wieder aufgeflammt. Die Zahl der Binnenflüchtlinge und zurückkehrenden Binnenflüchtlinge verdoppelte sich nach Angaben der UN fast auf 3,2 Millionen Menschen.
Äthiopien zählt trotz eines raschen Wirtschaftswachstums UN-Statistiken zufolge noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt.
Angreifer hatten nach Angaben der Regierung am Samstag versucht, die Regierung der Region Amhara im Norden Äthiopiens zu stürzen. Dabei wurde der Präsident der Region getötet; auch der Generalstaatsanwalt der Region erlag am Montag seinen Wunden, wie es aus Krankenhauskreisen hieß.
Damit zusammenhängend wurde am Samstagabend der Chef der äthiopischen Streitkräfte in Addis Abeba von seinem Leibwächter getötet. Das Internet wurde im Land weitgehend abgeschaltet und blieb auch am Montag weiter aus.
Die Regierung machte den Sicherheitschef der Regionalregierung in Amhara, Asaminew Tsige, für die Tat verantwortlich. Bei dem Schusswechsel am Montag seien insgesamt sechs Sicherheitskräfte und acht Menschen auf der Gegenseite getötet worden, darunter Asaminew, sagte der Polizeichef der Region Amhara, Abere Adamu, im staatlichen Fernsehsender. 178 Menschen seien in Verbindung mit dem Putschversuch festgenommen worden, darunter vier hochrangige Personen.
Die Regierung erklärte den Montag zum nationalen Trauertag. Die Opfer würden am Dienstag in Amhara und Addis Abeba beerdigt, sagte Nigussu im Radio. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Tat und sagte Regierungschef Abiy seine Unterstützung zu. Auch die EU betonte die Notwendigkeit der weiterhin friedlichen und demokratischen Reformen in Äthiopien; das sagte die Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, Maja Kocijancic.
Der genaue Hintergrund des Vorfalls war weiterhin unklar. Äthiopien wurde jahrelang mit harter Hand regiert. Im April 2018 kam dann aber Abiy Ahmed an die Macht. Der 42-Jährige wurde von vielen Menschen im In- und Ausland gefeiert, denn er brachte eine Reform nach der anderen auf den Weg. Er ließ politische Gefangene frei, hob das Verbot mehrerer Oppositionsgruppen auf und ließ etliche hochrangige Menschen mit Verbindungen zur alten Regierung festnehmen. Zudem beendete er einen 20 Jahre langen Konflikt mit Eritrea.
Allerdings machte sich Abiy damit auch viele Feinde, vor allem unter der alten Garde, die durch den politischen Wandel an Macht verlor. Zudem herrschen in dem Vielvölkerstaat Äthiopien mit rund 105 Millionen Einwohnern viele Spannungen und Konflikte zwischen ethnischen Gruppen. Einige sind im vergangenen Jahr wieder aufgeflammt. Die Zahl der Binnenflüchtlinge und zurückkehrenden Binnenflüchtlinge verdoppelte sich nach Angaben der UN fast auf 3,2 Millionen Menschen.
Äthiopien zählt trotz eines raschen Wirtschaftswachstums UN-Statistiken zufolge noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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