„Drama-Lizenz bringt nichts“
Investigativ-Journalistin Devi Sankaree zu Gast in Namibia
Von Frank Steffen
Windhoek
Bei ihrem kürzlich stattgefundenen Besuch in Windhoek hob Govender den Seiltanz hervor, den der Investigativ-Journalismus abverlangt: „Ich möchte zumindest immer etwas Schriftliches auf meinem Handy empfangen haben. Das bedeutet nicht, dass ich im Notfall meine Informanten nenne, denn das steht außer Frage. Sondern es geht mir darum, dass ich mich moralisch vor mir selbst rechtfertigen kann.“
Zu unvergesslichen Geschichten gehören Interviews mit dem kenianischen Nobelpreisträger Warangai Mathai, dem internationalen Finanzexperten Robert Kiyosaki oder den Musikikonen Quincy Jones und Lionel Richie. Govenders Leidenschaft aber gehört Themen wie die Korruption an der Medizinischen Universität von Südafrika oder Nkandla, Gesundheitskrisen am Ost-Kap, Kampagnen wie „Operation Murumbatsvina“ von Robert Mugabe, der Mord an Inge Lotz sowie der Prozess von Oscar Pistorius.
Im Januar 2002 trat Govender dem Carte-Blanche-Team bei: „Das war von Anfang an mein Ziel. Ich liebe die Konfrontation mit Betrügern oder Verbrechern und ich habe bei jedem einzelnen Fall dazugelernt.“ Am Herzen liege ihr aber auch, durch ihren Journalismus zumindest ein Stück weit zu einer gesellschaftlichen Veränderung in Südafrika beizutragen.
„Ich habe aber schnell gelernt, dass eine Drama-Lizenz nichts bringt. Um diesen Leuten folgen zu können und ihre Betrugsmaschen zu verstehen, muss ich die Substanz verstehen. Und darum habe ich drei Jahre lang weiterstudiert und mein MBA-Diplom absolviert.“ Dies sei eine ihrer besten Entschlüsse gewesen.
Ihre Karriere als Journalistin begann im Alter von 21 Jahren, als sie freiberuflich beim damaligen SABC-Radio tätig wurde. Nach Abschluss ihres Studiums der Schauspielwissenschaften (mit Auszeichnung) absolvierte sie das höhere Bildungsdiplom. „Ja, ich habe sogar Afrikaans an einer Schule für Inder im damaligen Apartheits-Südafrika unterrichtet“, erzählte sie. Allerdings habe sie nach einem Jahr schließlich in die Medien, zum Radio, gewechselt, wo sie zunächst Musikshows anbot und Nachrichten verlas, bis sie schließlich ihre eigene Talkshow „Lotus FM“ erhielt. Hier wurde sie durch ihre unkomplizierte Herangehensweise an sensible und kontroverse Themen bekannt. Ihr denkwürdigstes Interview im Radio war 1998, als sie mit dem ehemaligen Präsidenten Nelson Mandela sprach.
Später wechselte sie nach Johannesburg. „Dort war ich zunächst eine Null – ich musste mich neu finden“, sagt sie. Sie arbeitete für das Fernsehen und überbrückte als freiberufliche Moderatorin Pausen mit Lückenfüllern. Währenddessen schrieb sie für Zeitungen, unter anderem 16 Jahre lang als wöchentliche Kolumnistin der Sunday Times – bis ihr der Sprung zu Carte Blanche gelang.
Carte Blanche ist eine südafrikanische Fernsehserie für investigativen Journalismus, die zur Hauptsendezeit am Sonntagabend ausgestrahlt wird. Sie wurde 1988 ins Leben gerufen und hat seitdem bei den südafrikanischen Zuschauern Glaubwürdigkeit für die Untersuchung von Korruptionsfällen, Verbraucherproblemen und aktuellen Ereignissen erlangt. Die Serie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Windhoek
Bei ihrem kürzlich stattgefundenen Besuch in Windhoek hob Govender den Seiltanz hervor, den der Investigativ-Journalismus abverlangt: „Ich möchte zumindest immer etwas Schriftliches auf meinem Handy empfangen haben. Das bedeutet nicht, dass ich im Notfall meine Informanten nenne, denn das steht außer Frage. Sondern es geht mir darum, dass ich mich moralisch vor mir selbst rechtfertigen kann.“
Zu unvergesslichen Geschichten gehören Interviews mit dem kenianischen Nobelpreisträger Warangai Mathai, dem internationalen Finanzexperten Robert Kiyosaki oder den Musikikonen Quincy Jones und Lionel Richie. Govenders Leidenschaft aber gehört Themen wie die Korruption an der Medizinischen Universität von Südafrika oder Nkandla, Gesundheitskrisen am Ost-Kap, Kampagnen wie „Operation Murumbatsvina“ von Robert Mugabe, der Mord an Inge Lotz sowie der Prozess von Oscar Pistorius.
Im Januar 2002 trat Govender dem Carte-Blanche-Team bei: „Das war von Anfang an mein Ziel. Ich liebe die Konfrontation mit Betrügern oder Verbrechern und ich habe bei jedem einzelnen Fall dazugelernt.“ Am Herzen liege ihr aber auch, durch ihren Journalismus zumindest ein Stück weit zu einer gesellschaftlichen Veränderung in Südafrika beizutragen.
„Ich habe aber schnell gelernt, dass eine Drama-Lizenz nichts bringt. Um diesen Leuten folgen zu können und ihre Betrugsmaschen zu verstehen, muss ich die Substanz verstehen. Und darum habe ich drei Jahre lang weiterstudiert und mein MBA-Diplom absolviert.“ Dies sei eine ihrer besten Entschlüsse gewesen.
Ihre Karriere als Journalistin begann im Alter von 21 Jahren, als sie freiberuflich beim damaligen SABC-Radio tätig wurde. Nach Abschluss ihres Studiums der Schauspielwissenschaften (mit Auszeichnung) absolvierte sie das höhere Bildungsdiplom. „Ja, ich habe sogar Afrikaans an einer Schule für Inder im damaligen Apartheits-Südafrika unterrichtet“, erzählte sie. Allerdings habe sie nach einem Jahr schließlich in die Medien, zum Radio, gewechselt, wo sie zunächst Musikshows anbot und Nachrichten verlas, bis sie schließlich ihre eigene Talkshow „Lotus FM“ erhielt. Hier wurde sie durch ihre unkomplizierte Herangehensweise an sensible und kontroverse Themen bekannt. Ihr denkwürdigstes Interview im Radio war 1998, als sie mit dem ehemaligen Präsidenten Nelson Mandela sprach.
Später wechselte sie nach Johannesburg. „Dort war ich zunächst eine Null – ich musste mich neu finden“, sagt sie. Sie arbeitete für das Fernsehen und überbrückte als freiberufliche Moderatorin Pausen mit Lückenfüllern. Währenddessen schrieb sie für Zeitungen, unter anderem 16 Jahre lang als wöchentliche Kolumnistin der Sunday Times – bis ihr der Sprung zu Carte Blanche gelang.
Carte Blanche ist eine südafrikanische Fernsehserie für investigativen Journalismus, die zur Hauptsendezeit am Sonntagabend ausgestrahlt wird. Sie wurde 1988 ins Leben gerufen und hat seitdem bei den südafrikanischen Zuschauern Glaubwürdigkeit für die Untersuchung von Korruptionsfällen, Verbraucherproblemen und aktuellen Ereignissen erlangt. Die Serie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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