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Drehscheibe agiert für Im- und Export

Windhoek - Der Festakt zum kleinen Jubiläum der WBCG (Walvis Bay Corridor Group) fand vergangene Woche in Windhoek statt. Dabei hat die Gruppe Resümee gezogen und von allen Partnern viel Lob geerntet.

Nach Ablauf der ersten zehn Jahre äußerte sich WBCG-Aufsichtsratsvorsitzender Tarah Shaanika "überzeugt, dass wir es im nächsten Jahrzehnt zu weiterem Wachstum bringen werden". Transportminister Erkki Nghimtina bezeichnete den Geburtstag als "wichtigen Meilenstein in der Geschichte der WBCG". Er erinnerte daran, dass eine der wichtigen Aktionen nach der Unabhängigkeit darin bestanden habe, Verbindungen im südlichen Afrika aufzubauen, um Namibia als "regionale Transport-Drehscheibe" zu entwickeln. Damit einhergehend seien der Ausbau des Hafens Walvis Bay, die Entwicklung von Transportrouten (zunächst die Trans-Kalahari-Fernstraße) und die Aufwertung der Grenzübergänge in Angriff genommen worden. Das habe zur Geburtsstunde der WBCG geführt, die als Förderer und Lobbyist der Handelsrouten vom und zum Walvis Bayer Hafen fungiere.

Die Gruppe habe sich in den vergangenen zehn Jahren auf einer "stabilen Plattform" positioniert und stehe zu "beschleunigtem Wachstum" bereit, sagte der Minister. Er gab sich zuversichtlich, dass die Gruppe ihre Geschäftspräsenz weiterhin erfolgreich behalten werde und sagte "die Unterstützung der namibischen Regierung" zu.

Johny Smith, Leiter für Geschäftsentwicklung der WBCG, lobte die Gruppe als "perfektes Beispiel dafür, wie Regierung und Privatsektor zusammenarbeiten können", um Geschäftspotenziale zu integrieren. Er dankte allen Partnern, die daran beteiligt waren und sind, die Strategie der Gruppe umzusetzen, deren Eckpfeiler aus Reduzierung der Transitzeit, Beseitigung von Engpässen und Verbesserung der Korridorlogistik bestünden.

Den Anstieg der internationalen Schiffsverbindungen nach Walvis Bay bezeichnete Smith als wichtigen Faktor für das Wachstum des Frachtvolumens sowie der Bedeutung dieses Hafens. "Die Walvis-Bay-Korridore sind nun über direkte Schiffsrouten von Nordamerika, Südamerika, dem Fernen Osten, Europa und dem Mittleren Osten mit dem globalen Dorf verbunden", so Smith. Die Frage sei nun, ob alle Möglichkeiten auch zum vollen Vorteil des Landes oder der Region genutzt werden, sagte er und ließ eine Antwort darauf offen.

Namibia habe an der Westküste Afrikas eine "strategische Position", die eine Verbindung zur SADC-Region und somit zu über 220 Millionen Verbrauchern darstelle. Smith ging kurz auf die einzelnen Routen ein und erklärte stolz, dass das Transportvolumen auf allen Fernstraßen "in den vergangenen Jahren von Null auf mehr als 500000 Tonnen" jährlich gestiegen sei. Die direkten Einnahmen für Häfen sowie Transportunternehmen (die Gleis und Straße nutzen) seien indes auf 230 Millionen Namibia-Dollar pro Jahr angewachsen, führte er aus. Man werde deshalb damit fortfahren, den Hafen von Walvis Bay als "Tor zu den SADC-Ländern und als Ankermöglichkeit für die Walvis-Bay-Korridore" zu vermarkten, welche die "bevorzugten Transportrouten im südlichen Afrika" werden sollen. Dazu gebe es noch viele Herausforderungen zu lösen, fügte Smith hinzu.
Die Walvis-Bay-Korridorgruppe (Walvis Bay Corridor Group, WBCG) ist ein Zusammenschluss aus Behörden, Institutionen und Privatunternehmen der Transport- und Logistikbranche. Zu den Mitgliedern gehören u.a. Ministerien, TransNamib, Namport, die Stadtverwaltung Walvis Bay, die Industrie- und Handelskammer NCCI und der Verband der Transportunternehmen. Der Verbund will sich als "führende Handelsroute im südlichen Afrika" positionieren. Derzeit bestehen vier Routen, die Namibia mit anderen Ländern verbinden: Trans-Kunene-Korridor, Trans-Caprivi-Korridor, Trans-Kalahari-Korridor und Trans-Oranje-Korridor.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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