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Drei Jahrzehnte aktiver Hilfe

„Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist ein zuverlässiger Partner“
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Momentan weilt der Vorsitzende der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und ehemalige Parlamentsvorsitzende Deutschlands, Prof. Dr. Norbert Lammert, in Windhoek, wo gestern im feierlichen Rahmen des 30-jährigen Engagements der Stiftung in den Ländern Namibia und Angola eine Konferenz stattfand. Dabei diente der Rückblich gewissermaßen als Bestandsaufnahme, aber basierend auf den Erkenntnissen über die gemeinsame Vergangenheit, richten die Partner - Namibia und KAS - den Blick nach vorn.

In nüchterner Art kam Lammert in seiner Eröffnungsrede schnell auf den Punkt: „Wir müssen uns mit unserer gemeinsamen Vergangenheit befassen - das ist wichtig. Daraus sollte aber idealerweise ein Verständnis füreinander entstehen, damit wir uns gemeinsam mit den Optionen der Zukunft befassen können.“ Die einführenden Worte des Gastredners und namibischen Parlamentsvorsitzenden, Dr. Peter Katjavivi, waren denen Lammerts sehr ähnlich: „Je weiter man bereit ist zurückzuschauen, je näher rückt man einer sinnvollen, gemeinsamen Zukunft. Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, damit sich unsere Zukunftsperspektiven bessern. In dieser Hinsicht ist die KAS ein zuverlässiger Partner.“

Keine Selbstverständlichkeit

Beide Sprecher mieden allerdings eine detaillierte Vergangenheitsbewältigung und äußerten sich eher über die nähere Vergangenheit der vorigen 30 Jahre und den künftigen gemeinsamen Weg. Lammert betonte, dass eine KAS-Niederlassung in Namibia keine Selbstverständlichkeit sei. Wenngleich nicht vorbehaltslos, müsse der politische Willen und eine Toleranz bestehen, den Rat und die Hilfe des Partners KAS entgegenzunehmen. „Sonst ist KAS fehl am Platz. In Pakistan haben wir unsere Niederlassung nach der letzten Wahl geschlossen. Wir eignen uns nicht als Zuschauer oder Kulisse für politische Spielchen. Wir wollen ein aktiver Partner sein und sind wir darüber erfreut, dass uns dies in Namibia möglich ist.“ Sobald es sich um fundamentale landesbezogene Fragen handele, sei es der KAS möglich sich einzuschalten, wo politische Parteien und Regierungen an ihre natürlichen Grenzen stießen.

Katjavivi sowie Lammert waren voll gegenseitigen Lobes und Dankes, doch betonten beide die Wichtigkeit der Konferenz, die sich mit der Zivilgesellschaft und ihren Rechten, insbesondere den Frauenrechten, auseinandersetzen wollte. Beifall erntete Lammert indessen als er die Unabhängigkeit der Judikative als unumgänglichen Grundsatz betonte „gerade in einem Land, wo sich aus verschiedenen Gründen beizeiten das Parteigeschehen nicht vom Parlamentsgeschehen abgrenzt oder abgrenzen lässt, auch wenn es die Theorie eigentlich so vorsieht“. Dies sei allerdings nicht nur in Namibia so, sondern gestalte sich in vielen der knapp 100 Länder so, in den KAS Niederlassungen unterhält „und auch in Deutschland klappt es nicht immer wie es sollte“.

Anfänge im Jahr 1988

Den anfänglichen Werdegang im Jahre 1988 beschrieben der jetzige Chef der KAS-Niederlassung für Namibia und Angola, Thomas Keller, und der damals erste KAS-Vertreter, Dr. Carl-Josef Weiers. Sie erklärten den Grund, warum die Niederlassung bereits im November 1988 zustande kam - knapp 17 Monate vor Namibias Unabhängigkeit im März 1990.

„Wir hielten bereits seit Oktober 1984 Gespräche im Hintergrund - das Max-Planck-Institut hatte sogar Grundsatzvorschläge für eine Verfassung zusammengestellt -, aber ab der ersten Zusammenkunft in Luanda im Januar 1988, an der anfangs neben Angola nur Kuba und die USA beteiligt waren folgte ein Treffen dem anderen und nahmen die Verhandlungspartner zu“, erklärte Weiers. Im Zuge des Genfer Abkommens im November 1988 sei KAS längst klar gewesen, dass die Unabhängigkeit eine beschlossene Sache war, weshalb er seinerzeit vom deutschen Landwirtschaftsministerium beurlaubt worden sei um das erste KAS-Büro in Namibia einzurichten und somit den Weg zu ebnen, damit die Stiftung bereits vor der ersten Wahl zur Hilfe bereitstand; so auch zur Zeit des Unabhängigkeitstages im März 1990.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-28

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