Dürfen Arbeiter schmunzeln?
Oder ist die ganze Arbeitspolitik derart ernst, dass Dir von Anfang an das Lachen bleddy well vergeht, wenn es denn überhaupt gestattet war? Den betroffenen Parteien ist bei Streiks hierzulande in der Regel nie zum Lachen zumute. Dabei kannst jedoch immer wieder Arbeiter feixen hören. Auf jeder Baustelle, an jedem Werkplatz bricht plötzlich die Munterkeit aus, wenn das Werk, versteht sich von selbst, für die Dauer der Erheiterung ruht.
Die neue Broschüre zur Erläuterung der bleddy muiliken Texte vom neuen Arbeitsgesetz sieht das anders. Die Betroffenen - Arbeitnehmer und Arbeitgeber - dürfen sowahr wrachtach wieder 'mal schmunzeln, was die Verhandlungen auflockern sollte. Denn die Fährte der Arbeitsgeschichte in diesem Land hat viele Scherben, manchmal gar Leichen hinterlassen.
Wer durch die Apartheidspolitik behütet auf der Sonnenseite aufgewachsen ist, wurde Anfang der siebziger Jahre jäh aus dem Donröschenschlaf geweckt, dass nach den Pauschalklischees des Tages "die" Herero gefährliche politische Mitbürger wären, weil sie auch laut über Unabhängigkeit und Mitbestimmung nachdachten und diese forderten, während "die" Ovambo gutmütig-willfährige Arbeiter wären. Ein landesweiter Streik hat damals mit dem simplen Etikett aufgeräumt, das nach dem Polizei-Swapo-Scharmützel von Ongulumbashe ab 1966 ohnehin nicht mehr haltbar war.
Die neue Arbeitsbroschüre bringt bei allem Ernst gesunde Komik ins Spiel, nochall Situationskomik. Humor is toch, wenn alles wahr ist und Du trotzdem lachst. Was der Werktätige am Ende des Monates nach Hause trägt, is mos wüst ernst. "Das is toch nich schnaaks." Aber der Illustrator Zilaoneka Kaduma hat dem Volk der Braven in die Visage geschaut und die jeweilige Lage zwischen Boss und Arbeiter und den Comräds der Gewerkschaft nochall moi durchschaut. Auffallend dabei ist die feine Typifizierung, wie der Arbeitgeber entweder Schlips oder Fliege trägt und der Physiognomie nach wahrscheinlich, aber nicht unbedingt ein Bleichgesicht ist. Der Arbeiter erscheint dagegen im offenen Kragen oder mit Bauhelm, im Overall oder im T-Shirt.
Kadume hat die namibische Arbeitsbegegnung ansonsten nicht weiter ausgeschlachtet und seine Typen an und für sich recht schmeichelhaft schlank gelassen. Unsere Fettleibigen und Beleibten auf beiden Seiten des Arbeitsgrabens hat Kadume einfach ignoriert. Dafür hat er umso schärfer auf die Gesichter geachtet. Genau wie es beim "unbekannten Soldaten" auf dem Heldenacker von Ovenduka keinen Zweifel geben kann, wer Pate gestanden hat, so wollen wir eine Wette eingehen, dass bei der Begegnung in der Illustration "Negotiations" der Gewerkschaftsführer, nochall mit Schal einer/der Partei, Omushamane Alfred Angula von der Farmarbeitergewerkschaft herhalten musste.
Die neue Broschüre zur Erläuterung der bleddy muiliken Texte vom neuen Arbeitsgesetz sieht das anders. Die Betroffenen - Arbeitnehmer und Arbeitgeber - dürfen sowahr wrachtach wieder 'mal schmunzeln, was die Verhandlungen auflockern sollte. Denn die Fährte der Arbeitsgeschichte in diesem Land hat viele Scherben, manchmal gar Leichen hinterlassen.
Wer durch die Apartheidspolitik behütet auf der Sonnenseite aufgewachsen ist, wurde Anfang der siebziger Jahre jäh aus dem Donröschenschlaf geweckt, dass nach den Pauschalklischees des Tages "die" Herero gefährliche politische Mitbürger wären, weil sie auch laut über Unabhängigkeit und Mitbestimmung nachdachten und diese forderten, während "die" Ovambo gutmütig-willfährige Arbeiter wären. Ein landesweiter Streik hat damals mit dem simplen Etikett aufgeräumt, das nach dem Polizei-Swapo-Scharmützel von Ongulumbashe ab 1966 ohnehin nicht mehr haltbar war.
Die neue Arbeitsbroschüre bringt bei allem Ernst gesunde Komik ins Spiel, nochall Situationskomik. Humor is toch, wenn alles wahr ist und Du trotzdem lachst. Was der Werktätige am Ende des Monates nach Hause trägt, is mos wüst ernst. "Das is toch nich schnaaks." Aber der Illustrator Zilaoneka Kaduma hat dem Volk der Braven in die Visage geschaut und die jeweilige Lage zwischen Boss und Arbeiter und den Comräds der Gewerkschaft nochall moi durchschaut. Auffallend dabei ist die feine Typifizierung, wie der Arbeitgeber entweder Schlips oder Fliege trägt und der Physiognomie nach wahrscheinlich, aber nicht unbedingt ein Bleichgesicht ist. Der Arbeiter erscheint dagegen im offenen Kragen oder mit Bauhelm, im Overall oder im T-Shirt.
Kadume hat die namibische Arbeitsbegegnung ansonsten nicht weiter ausgeschlachtet und seine Typen an und für sich recht schmeichelhaft schlank gelassen. Unsere Fettleibigen und Beleibten auf beiden Seiten des Arbeitsgrabens hat Kadume einfach ignoriert. Dafür hat er umso schärfer auf die Gesichter geachtet. Genau wie es beim "unbekannten Soldaten" auf dem Heldenacker von Ovenduka keinen Zweifel geben kann, wer Pate gestanden hat, so wollen wir eine Wette eingehen, dass bei der Begegnung in der Illustration "Negotiations" der Gewerkschaftsführer, nochall mit Schal einer/der Partei, Omushamane Alfred Angula von der Farmarbeitergewerkschaft herhalten musste.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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