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Drogenkuriere verhaftet

Zwei Fernfahrer des Kurierdienstunternehmens QAS waren am vergangenen Freitagvormittag gegen 11 Uhr aus Johannesburg kommend im Fahrzeug eines dritten Fahrers desselben Unternehmens in Windhoek angekommen. Das Fahrzeug der beiden Fahrer hatte technische Probleme in Botswana gehabt und war nach Johannesburg in Südafrika gebracht worden. „Ich ging zu dem Kleinlaster und sah, dass die Scheibe auf der Beifahrerseite kaputt war, weil dort ein größerer Vogel hineingeflogen war. Einer der Fahrer öffnete die Kühlerhaube und ich dachte schon erstaunt, dass er wohl Wasser und Öl nachsehen wollte, als ich bemerkte, dass der Mann ein braunes Päckchen unter der Jacke verschwinden ließ und es plötzlich sehr eilig hatte auf die Toilette zu kommen“, sagte Fadiela Leykes, die zusammen mit ihrem Mann das Unternehmen leitet. Sie forderte den Mann auf ihr das Päckchen zu geben und mit Hilfe weiterer Angestellter rückte der Fahrer ein kleines Päckchen mit Dagga (Marihuana) heraus, welches „für den Eigengebrauch bestimmt ist“. Die Polizei wurde alarmiert und das Drogendezernat rückte zusammen mit Drogenhunden an, die sehr schnell das gesuchte Päckchen in einer Plastiktüte mit Fastfoodresten entdeckten, welches der Verdächtige in den Kleinlaster geworfen hatte. Am Anfang vermuteten die Polizisten, dass es sich um 800 Gramm Kokain handelte, aber später als sie das zugeklebte Päckchen öffneten, stellten sie fest, dass es 400 ganze und 175 halbe oder zerbrochene Mandrax-Tabletten sowie 60 Gramm pulverisiertes Mandrax waren. Der Straßenwert wird auf 25000 Namibia-Dollar geschätzt. Der mutmaßliche Drogenkurier, der mit dem zweiten Fahrer zusammenarbeitete, hatte die Drogen im Luftfilter des Fahrzeugs versteckt. „Die Beiden fuhren am Donnerstag das Fahrzeug ihres Kollegen von Johannesburg bis kurz vor die Grenze, ließen den Fahrer in dessen Laster sie saßen und die Drogen versteckt hatten über die Grenze fahren, lösten ihn wieder in Botswana ab und ließen ihn wieder über die Grenze nach Namibia das Steuer übernehmen“, sagte Leykes. Die Polizei hatte sofort die Handys der beiden mutmaßlichen Drogenkuriere beschlagnahmt und kurz darauf meldete sich ein weiterer Kurier der das Päckchen in Empfang nehmen und nach Walvis Bay bringen sollte. Die Beamten beschlossen die Gelegenheit zu nutzen und stellten mit Hilfe der beiden festgenommenen Verdächtigen und dem Kleinlaster eine Falle. Die AZ durfte die Polizisten begleiten, als sie mit den Verdächtigen nach Katutura zu einem Markt fuhren, wo das Päckchen übergeben werden sollte. An einer Straßenkreuzung hielt der geschlossene Kleinlaster an, eine Decke eines Verdächtigen wurde mitsamt dem Päckchen an einen Mann überreicht. Als der Kleinlaster wenige Meter weitergefahren war sprangen die Polizisten heraus, holten den flüchtenden Mann ein und überwältigten ihn. Allem Anschein nach handelt es sich um einen Südafrikaner der angeblich in Walvis Bay wohnt und nur den Schlüssel seines Fahrzeuges bei dem einen mutmaßlichen Drogenkurier abholen wollte. Die beiden zuerst festgenommenen Männer sind Namibier. Inzwischen steht fest, dass der Mann aus Walvis Bay ein alter Bekannter der Drogenfahnder ist und dass bereits einige Klagen wegen Drogenbesitz und -handel gegen ihn vorliegen. Die drei Männer sollen heute vor Gericht erscheinen. Von Dirk Heinrich Windhoek

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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