Dürrehilfe für Ongombo-West
Ich habe drei Säcke mit je 12,5 Kilogramm Maismehl bekommen und wohne allein hier in der Blechhütte. Die Rinder und Ziegen gehören meinem Sohn, der in Windhoek arbeitet und nur an Wochenenden hierherkommt , sagte Kleotas Awiseb. Er wohne seit drei oder vier Jahren (so genau wüsste er es nicht mehr) auf Ongombo-West in dem 1391 Hektar großen Teil A mit zahlreichen anderen Familien. Alte, Familien mit Kindern und Schwangere hätten pro Familie drei Sack Maismehl bekommen, so auch der 42-jährige Ex-Farmangestellte Ongombo-Wests, Wilfried //Hoebeb, der sagte, dass ihnen versprochen worden sei, dass sie im Juli nicht nur Maismehl sondern auch Speiseöl und Dosenfisch bekommen würden. Seit 2005 lebt der ehemalige Angestellte auf Ongombo-West, der eigenen Angaben zufolge nur drei Rinder besitzt. Ich habe acht Kinder mit meiner Frau und wir haben auch drei 12,5-kg-Sack Maismehl bekommen, wie auch die hererosprachige Familie die im Haupthaus der Farm lebt und denen Teil B (1204 ha) zugesprochen wurde. Die Frau arbeitet in Windhoek bei irgendeinem Ministerium , sagte Elieser //Hoebeb (47), der ebenfalls ein ehemaliger Farmarbeiter der ehemaligen Farmeigentümer ist und drei Rinder und eine Ziege hält. Die Farm Ongombo-West wurde im Jahr 2005 an die Regierung zwangsverkauft und in vier Teile aufgeteilt. Zuvor war die 4006 Hektar große Farm fast hundert Jahre im Besitz der Familie Wiese.
Den Listen des Khomas-Regionalrat zufolge wurden auf Ongombo-West 81 Sack Maismehl an 26 Personen/Familien verteilt, hauptsächlich an damarasprachige Personen, aber auch an Mandjasa Katjilingo und Julia Ipinge. Gestern wurden im Rahmen der Dürrehilfe auf der Farm Stinkwater 225 12,5 kg-Säcke Maismehl verteilt und auf der Farm Hatsamas 69. Heute werden auf Nauaspoort A und B insgesamt 234 Sack Maismehl verteilt.
Franciska Eises hat vier Kinder und freute sich ebenfalls über die drei Säcke Maismehl. Sie hält drei Rinder und zwei Ziegen. Wie Wilfried //Hoebeb bedauert sie, dass die Wasserpumpe für den ehemaligen Gemüsegarten der Familie Wiese nicht mehr funktioniert und deshalb kein Gemüse mehr angebaut werden kann. Der alte Motor zum Wasserpumpen ist kaputt und vor einigen Jahren stellte die Regierung einen neuen Motor, aber dieser ist seit zwei Jahren auch kaputt und niemand von der Regierung hat ihn je repariert , sagte Eises. Auf dem 385 ha großen Teil C wohnt niemand, aber hier zerfällt das vor vier Jahren von der Regierung für 1,6 Millionen Namibia-Dollar neu errichtete ein Hektar große Gewächshaus zusammen mit der nagelneuen Berieselungs- und Pumpanlage. Zuvor war bereits das bestehende Gewächshaus mit Berieselungsanlage, Kühlräumen für Blumen und Pumpe, welches die Wieses für Blumenzucht genutzt hatten, verwahrlost und unbrauchbar geworden. Dieser Teil der Farm und das Gewächshaus war den Mitgliedern des Namibian Former Robben Island Political Prisoners Trust nach dem Zwangsverkauf zugesprochen worden.
Von Dirk Heinrich
Ongombo-West/Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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