DTA-Antrag erregt Aufsehen
Windhoek - Der DTA-Präsident Katuutire Kaura hat gestern in der Nationalversammlung seinen Antrag auf Umbenennung einiger Ortschaften Namibias begründet und dabei heftige Tumulte im Plenarsaal ausgelöst.
Kaura hatte sein Anliegen bereits am 11. Mai angekündigt, nach dem neun Ortschaften, darunter Windhoek, Tsumeb, Gobabis, Karibib, Swakopmund, Walvis Bay und Grootfontein, wieder ihre "vorkolonialen, einheimischen Namen" erhalten sollen (AZ berichtete). Gestern erklärte er diesen Wunsch und wurde dabei von Abgeordneten der SWAPO wiederholt lautstark unterbrochen.
Die von Kaura vorgeschlagenen Ortsnamen, bestehen ausschließlich aus Otjiherero-Worten (z.B. Otjomuise für Windhoek). In seiner Antragsbegründung hob er jedoch hervor, er sei durchaus bereit, auch andere Bezeichnungen zu akzeptieren, sofern diese aus Worten einheimischer Sprachen bestehen. Demnach forderte er alle Volksvertreter auf, ihrerseits Ortschaften für eine mögliche Umbenennung zu identifizieren und Namen für diese Städte vorzuschlagen.
Kaura zufolge sind viele der derzeitigen Ortsnamen "Verstümmelungen" der ursprünglichen, von Einheimischen geprägten, Namen. So hätten die Herero nach ihrer Ankunft in dem heute als Tsumeb bekannten Dorf, diese Ortschaft Okavisume genannt. Die später eingetroffenen Nama hätten diesen Namen jedoch nicht aussprechen können und den Ort deshalb in Kaitsumeb umgetauft.
"Die deutschen Kolonialherren konnten diesen Namen jedoch nicht artikulieren und deshalb nach Tsumeb umgewandelt", sagte Kaura. Damit hätten sie eine Bezeichnung geschaffen, die sich bis heute erhalten, die aber keine Bedeutung in einer der einheimischen Sprache habe. Wie im Falle von Tsumeb gebe es hierzulande "tausende" Ortsnamen, die auf einer solchen "Verfälschung" beruhten und die korrigiert werden müssten.
Viele der SWAPO-Abgeordneten lehnten diese Argumentation mit dem Hinweis darauf ab, es sei heute unmöglich, den ursprünglichen Namen der meisten Ortschaften Namibias festzustellen. Darüber hinaus kam von den Regierungsbänken die häufig wiederholte Beschwerde, dass Kaura seinem Antrag keine Konsultationen vorangestellt, sondern im Alleingang Namen vorgeschlagen habe, mit denen viele Einwohner nicht einverstanden sein würden. Als Kompromissvorschlag regte Premierminister Nahas Angula an, den Antrag an den nationalen Denkmalsrat zu verweisen. Dieser solle die Bedeutung und den Ursprung von Ortsnamen im Lande "wissenschaftlich untersuchen" und Empfehlungen über mögliche Umbenennungen machen.
Die lebhafte Debatte über den Antrag wurde schließlich vom UDF-Präsidenten Justus Garoeb auf Dienstag vertagt.
Kaura hatte sein Anliegen bereits am 11. Mai angekündigt, nach dem neun Ortschaften, darunter Windhoek, Tsumeb, Gobabis, Karibib, Swakopmund, Walvis Bay und Grootfontein, wieder ihre "vorkolonialen, einheimischen Namen" erhalten sollen (AZ berichtete). Gestern erklärte er diesen Wunsch und wurde dabei von Abgeordneten der SWAPO wiederholt lautstark unterbrochen.
Die von Kaura vorgeschlagenen Ortsnamen, bestehen ausschließlich aus Otjiherero-Worten (z.B. Otjomuise für Windhoek). In seiner Antragsbegründung hob er jedoch hervor, er sei durchaus bereit, auch andere Bezeichnungen zu akzeptieren, sofern diese aus Worten einheimischer Sprachen bestehen. Demnach forderte er alle Volksvertreter auf, ihrerseits Ortschaften für eine mögliche Umbenennung zu identifizieren und Namen für diese Städte vorzuschlagen.
Kaura zufolge sind viele der derzeitigen Ortsnamen "Verstümmelungen" der ursprünglichen, von Einheimischen geprägten, Namen. So hätten die Herero nach ihrer Ankunft in dem heute als Tsumeb bekannten Dorf, diese Ortschaft Okavisume genannt. Die später eingetroffenen Nama hätten diesen Namen jedoch nicht aussprechen können und den Ort deshalb in Kaitsumeb umgetauft.
"Die deutschen Kolonialherren konnten diesen Namen jedoch nicht artikulieren und deshalb nach Tsumeb umgewandelt", sagte Kaura. Damit hätten sie eine Bezeichnung geschaffen, die sich bis heute erhalten, die aber keine Bedeutung in einer der einheimischen Sprache habe. Wie im Falle von Tsumeb gebe es hierzulande "tausende" Ortsnamen, die auf einer solchen "Verfälschung" beruhten und die korrigiert werden müssten.
Viele der SWAPO-Abgeordneten lehnten diese Argumentation mit dem Hinweis darauf ab, es sei heute unmöglich, den ursprünglichen Namen der meisten Ortschaften Namibias festzustellen. Darüber hinaus kam von den Regierungsbänken die häufig wiederholte Beschwerde, dass Kaura seinem Antrag keine Konsultationen vorangestellt, sondern im Alleingang Namen vorgeschlagen habe, mit denen viele Einwohner nicht einverstanden sein würden. Als Kompromissvorschlag regte Premierminister Nahas Angula an, den Antrag an den nationalen Denkmalsrat zu verweisen. Dieser solle die Bedeutung und den Ursprung von Ortsnamen im Lande "wissenschaftlich untersuchen" und Empfehlungen über mögliche Umbenennungen machen.
Die lebhafte Debatte über den Antrag wurde schließlich vom UDF-Präsidenten Justus Garoeb auf Dienstag vertagt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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