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Dutzende Uran-EPLs in der Kalahari

Abbau durch Laugenprozess wird Wasserleiter unweigerlich verseuchen
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Erneut hat der Geologe Dr. Roy Miller, der sich auch als Umweltfachkraft versteht, in den Räumlichkeiten der Namibia-Wissenschaftlichen-Gesellschaft (NWG) in Windhoek einen Vortrag über den geplanten Uran-Abbau in der Kalahari abgehalten. Als langjähriger Chef der geologischen Vermessungsabteilung im namibischen Bergbauministerium, drängt Miller den namibischen Staat wiederholt und unmissverständlich, von einem Laugenabbau (In-situ Leaching, ISL) des sich im artesischen Becken der Kalahari (Stampriet Artesian Basin, SAB) befindlichen Urans, abzusehen.

„Die Grundwasserleiter im SAB sind das Lebenselixier der Landwirtschaft, des Tourismus und der Geschäftswelt in der südöstlichen Kalahari Namibias“, beschwört Miller die Öffentlichkeit. Die NWG bringt sich regelmäßig in dies Thema ein und die südafrikanische Zeitschrift Farmers Weekly schätzt die geplante Erschließung des Urans und ihre wahrscheinliche Auswirkungen auf die Umwelt als „enorm nachteilig für das Gebiet“ ein.

Miller hat inzwischen mehrfach gezeigt, dass sich das Untergrundwassersystem über Millionen von Jahren dahingehend entwickelt hat, dass alle Feuchtigkeit – generell dem Verlauf der Geologie und Bodenbeschaffung entsprechend – von Nordwesten kommend in die Kalahari eindringt und abläuft. Dabei verläuft das Uranvorkommen nahezu identisch und somit gibt es nicht nur Headspring Investments, das den Uranabbau plant sondern insgesamt 35 Explorationslizenzen (EPLs), die dem Wasserlauf folgen und den Aquifer gefährden.

Indessen zeigt sich die Firma Hyphen Hydrogen Energy erfreut über den ihr zugesprochenen Auftrag (seitens des namibischen Staates), laut dem sie ein Wasserstoff-Projekt mit einem geschätzten Wert von 9,4 Milliarden US-Dollar in Namibia verwirklichen soll (mehr dazu in der heutigen NMH-Beilage Market Watch). Letztendlich sollen künftig 300 000 Tonnen Wasserstoff (oder in abgeleiteter Form Ammoniak) pro Jahr produziert werden. Als umweltfreundliche Alternative gefeiert, soll dies Projekt allerdings erneut in einem Schutzgebiet – dem Tsau ?Khaeb Nationalpark (das ehemalige Diamanten-Sperrgebiet) – umgesetzt werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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