Echt oder nicht echt - das ist hier die Frage
Besteht die kleine grüne Figur auf dem Schrank wirklich aus Jade - genauer, Jadeit oder Nephrit - oder ist es doch Quarz, Feldspat oder Serpentin? Wurde der Stein gebleicht, wurden Risse versiegelt?
Kamen die hübschen Obsidane in der Schale auf dem Tisch wirklich aus einem Vulkanschlot oder sind sie einfache Glasschlacke aus einem Schmelzofen? Und wie sieht es mit Omas Schmuck aus Kap-Rubinen aus? Sind das nicht doch "gewöhnliche" Granate?
Um diese Fragen ganz genau beantwortet zu bekommen, mussten Namibier bislang nach Südafrika reisen. Denn eine exakte Identifizierung von Edelsteinen ist nur durch einen Edelsteinkundler - oder Gemmologen - möglich. Dieser kann natürliche Edelsteine von Synthesen (künstlich erzeugt, dem echten Edelstein physikalisch und chemisch sehr ähnlich) oder Imitationen (Nachbildung eines echten Edelsteins) mit Sicherheit unterscheiden.
Seit kurzem gibt es in Namibia das erste und bislang einzige gemmologische Labor. Es gehört zur World of Gems & Jewellery. Hier arbeiten studierte Gemmologen, die mittels Röntgenanalyse, kristalloptischen und photometrischen Messungen, Mikroskopie und Spektroskopie die Echtheit eines Steines zweifelsfrei nachweisen können. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Juweliere und Goldschmiede zur genauen Steinbestimmung nicht ausgebildet. "Ein Topas etwa ist bei gleicher Größe schwerer als ein Turmalin", so Johann Viljoen, Leitender Direktor von World of Gems & Jewellery.
Zu den wertvollsten Edelsteinen zählen Diamanten, Steine aus der Gruppe der Berylle (Smaragde, Aquamarine und der leuchtend gelbe Goldberyll), die Korunde (Rubin und Saphir), verschiedene Chrysoberyll (Alexandrit und Cymophan, ?Katzenauge") und andere. Wobei der Diamant der einzige Edelstein ist, der in seiner reinen Form nur aus einem einzigen Element besteht, dem Kohlenstoff.
Aufgrund des begrenzten Vorkommens, der großen Nachfrage und des hohen Preises tauchen immer wieder Fälschungen und Täuschungen auf.
Die virtuelle "Edelsteindatenbank" erklärt, dass etwa der teure Alexandrit gern durch synthetischen Korund (Saphir), synthetischen Spinell oder Dubletten aus Glas und Granat imitiert wird. Eine Unterscheidung sei in allen Fällen nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.
Der Einfallsreichtum ist auch groß, wenn es darum geht, Farbe oder Transparenz der Steine aufzubessern. Denn weniger sind es Imitate und Synthesen die zu schaffen machen, sondern das "Aufwerten", also das Färben, Brennen, Bestrahlen oder Rekonstruieren von Edelsteinen.
Türkis und Lapis-Lazuli sind beliebte Opfer, denen durch einen Schuss Farbe bei der Politur, oder durch diverse Druckverfahren zu mehr Schönheit und damit zu einem höheren Preis verholfen wird. Brandneue "Bernsteine" können aus Bernsteinstaub, Hitze und Druck entstehen. Eine andere Möglichkeit ist das sogenannte Blitzen. Hierdurch wird aus mattem der viel begehrtere transparente Bernstein. Aus Bergkristallen minderer Qualität kann durch bestrahlen Rauchquarz gemacht oder Amethyst in Citrin verwandelt werden. Nicht immer sind diese Edelsteine als nachgebildet deklariert und für den Laien ist es schwer das Echte vom Gefälschten zu unterscheiden. Der Handel müsste prinzipiell jede Verbesserung, also jede Nachbehandlung von Farbe und Reinheit natürlicher Edelsteine, dem Kunden erklären. Denn dieser kauft ja einen Stein, der ursprünglich einen geringeren Wert hatte. Doch "die Praxis zeigt, dass das Verkaufspersonal mit dieser Wissensvermittlung oft überfordert ist", so ein deutscher Juwelier.
Wer sicher gehen möchte, einen unverfälschten Naturstein zu erhalten, sollte sich diese Eigenschaft auf der Rechnung bestätigen und danach von einem Edelsteinkundler überprüfen lassen.
Kamen die hübschen Obsidane in der Schale auf dem Tisch wirklich aus einem Vulkanschlot oder sind sie einfache Glasschlacke aus einem Schmelzofen? Und wie sieht es mit Omas Schmuck aus Kap-Rubinen aus? Sind das nicht doch "gewöhnliche" Granate?
Um diese Fragen ganz genau beantwortet zu bekommen, mussten Namibier bislang nach Südafrika reisen. Denn eine exakte Identifizierung von Edelsteinen ist nur durch einen Edelsteinkundler - oder Gemmologen - möglich. Dieser kann natürliche Edelsteine von Synthesen (künstlich erzeugt, dem echten Edelstein physikalisch und chemisch sehr ähnlich) oder Imitationen (Nachbildung eines echten Edelsteins) mit Sicherheit unterscheiden.
Seit kurzem gibt es in Namibia das erste und bislang einzige gemmologische Labor. Es gehört zur World of Gems & Jewellery. Hier arbeiten studierte Gemmologen, die mittels Röntgenanalyse, kristalloptischen und photometrischen Messungen, Mikroskopie und Spektroskopie die Echtheit eines Steines zweifelsfrei nachweisen können. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Juweliere und Goldschmiede zur genauen Steinbestimmung nicht ausgebildet. "Ein Topas etwa ist bei gleicher Größe schwerer als ein Turmalin", so Johann Viljoen, Leitender Direktor von World of Gems & Jewellery.
Zu den wertvollsten Edelsteinen zählen Diamanten, Steine aus der Gruppe der Berylle (Smaragde, Aquamarine und der leuchtend gelbe Goldberyll), die Korunde (Rubin und Saphir), verschiedene Chrysoberyll (Alexandrit und Cymophan, ?Katzenauge") und andere. Wobei der Diamant der einzige Edelstein ist, der in seiner reinen Form nur aus einem einzigen Element besteht, dem Kohlenstoff.
Aufgrund des begrenzten Vorkommens, der großen Nachfrage und des hohen Preises tauchen immer wieder Fälschungen und Täuschungen auf.
Die virtuelle "Edelsteindatenbank" erklärt, dass etwa der teure Alexandrit gern durch synthetischen Korund (Saphir), synthetischen Spinell oder Dubletten aus Glas und Granat imitiert wird. Eine Unterscheidung sei in allen Fällen nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.
Der Einfallsreichtum ist auch groß, wenn es darum geht, Farbe oder Transparenz der Steine aufzubessern. Denn weniger sind es Imitate und Synthesen die zu schaffen machen, sondern das "Aufwerten", also das Färben, Brennen, Bestrahlen oder Rekonstruieren von Edelsteinen.
Türkis und Lapis-Lazuli sind beliebte Opfer, denen durch einen Schuss Farbe bei der Politur, oder durch diverse Druckverfahren zu mehr Schönheit und damit zu einem höheren Preis verholfen wird. Brandneue "Bernsteine" können aus Bernsteinstaub, Hitze und Druck entstehen. Eine andere Möglichkeit ist das sogenannte Blitzen. Hierdurch wird aus mattem der viel begehrtere transparente Bernstein. Aus Bergkristallen minderer Qualität kann durch bestrahlen Rauchquarz gemacht oder Amethyst in Citrin verwandelt werden. Nicht immer sind diese Edelsteine als nachgebildet deklariert und für den Laien ist es schwer das Echte vom Gefälschten zu unterscheiden. Der Handel müsste prinzipiell jede Verbesserung, also jede Nachbehandlung von Farbe und Reinheit natürlicher Edelsteine, dem Kunden erklären. Denn dieser kauft ja einen Stein, der ursprünglich einen geringeren Wert hatte. Doch "die Praxis zeigt, dass das Verkaufspersonal mit dieser Wissensvermittlung oft überfordert ist", so ein deutscher Juwelier.
Wer sicher gehen möchte, einen unverfälschten Naturstein zu erhalten, sollte sich diese Eigenschaft auf der Rechnung bestätigen und danach von einem Edelsteinkundler überprüfen lassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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