Eher Separatist als Spion
Die häufigen Widersprüche des Kronzeugen im Separatistenprozess der Caprivier haben gestern zu dessen scharfer Maßregelung geführt. Verteidigungsanwalt Hennie Kruger nahm ihn in die Mangel und wollte von ihm wissen, in welcher Rolle er sich sehe: Separatist oder Spion.
Windhoek - "Wenn Sie unter Eid erklären, ein Separatist zu sein, aber in Wirklichkeit ein Spion sind, den die Regierung eingeschleust (,gepflanzt') hat, können Sie sich vorstellen, welche Konsequenzen es hat, wenn Sie am Ende beide Rollen gestehen?" wollte Kruger wissen. Allein wegen der modernen Verfassung Namibias werde der Hochverrat nicht mit dem Tod bestraft. Ansonsten gelte die Höchststrafe, sagte Kruger. Der Anwalt malte dem Zeugen noch die möglichen Folgen der Spionagerolle aus: "Wenn Sie zugeben ein Spion zu sein, verlieren Sie im Gericht und zu Hause das Gesicht und werden als Verräter etikettiert. Das ist das Schlimmste, das Ihnen zustoßen kann."
Der außerhalb des Gerichts stets anonym gehaltene Zeuge, der nun schon über eine Woche allein verhört wird, schien erneut verwirrt: "Wo bin ich denn Spion und was für ein Separatist soll ich denn sein?" Kruger: "Ich bezweifle stark, ob Sie von der Polizei oder vom Gericht (auf ihre Rolle im Zeugenstand) vorbereitet wurden." Zeuge: "Was soll ich Anderes tun, als die Fragen zu beantworten?" "Wenn das Gericht Sie als unzuverlässigen Zeugen entlarvt, müssen Sie damit rechnen, als Separatist verurteilt zu werden."
Wiederholt und eindringlich stellte Kruger dem Zeugen die Frage, was er sich persönlich und politisch von der Abtrennung des Caprivi versprochen habe. Zeuge: "Ich wollte gut leben wie die Leute in Windhoek und Bier trinken." Kruger: "Hat der Einsatz, eines der schlimmsten Verbrechen zu begehen, einem derart mickrigem Ziel gedient?" Zeuge: "Was hätten Sie denn als verheirateter Mann getan, der Kinder hat?" Zur Zeit des Angriffs auf Katima Mulilo sei er arbeitslos gewesen.
Kruger wollte ihm beibringen, dass es in seinem (des Zeugen) eigenem Interesse sei, konsequent bei der Wahrheit zu bleiben. Die anderen Verteidigungsanwälte Patrick Kauta und Jonathan Samukange - sie vertreten jeweils zehn bis 19 Angeklagte (aber nicht den Kronzeugen) - wollten während der letzten Tage beim Verhör des Zeugen manchmal verzweifeln, weil er sich wiederholt in Widersprüche verhedderte. "Ihr Gedächtnisschwund hat sich jetzt auf 67 % erhöht", klagte Kauta gestern Morgen. Der Zeuge widersprach häufig seinen eigenen Aussagen über die Frequenz, Ort, Zeit und der Beteiligung an diversen Treffen der Separatistengruppe, der er von 1985 bis 1999 angehört hatte. Er gab jedoch zu, dass er die Abtrennung des Caprivi mit Überzeugung, aber nicht mit der Waffe, unterstützt habe. Er habe Geld gesammelt und konnte nicht deutlich sagen, ob es für die Partei (DTA) oder für die Abtrennung gewesen sei. Kauta: "Sie ändern Ihre Version jedes Mal, wenn wir wieder darauf zurückkommen." Zeuge: "Ich kann das ändern, wenn ich merke, dass ich Fehler gemacht habe." Der Zeuge behauptet, dass er sich weder an den Tag, den Ort noch an das Datum erinnern könne, wann er Separatist geworden sei. "Das ist normal. Ich bin nicht der Erste, der versagt hat."
Der Prozess wird heute fortgesetzt.
Windhoek - "Wenn Sie unter Eid erklären, ein Separatist zu sein, aber in Wirklichkeit ein Spion sind, den die Regierung eingeschleust (,gepflanzt') hat, können Sie sich vorstellen, welche Konsequenzen es hat, wenn Sie am Ende beide Rollen gestehen?" wollte Kruger wissen. Allein wegen der modernen Verfassung Namibias werde der Hochverrat nicht mit dem Tod bestraft. Ansonsten gelte die Höchststrafe, sagte Kruger. Der Anwalt malte dem Zeugen noch die möglichen Folgen der Spionagerolle aus: "Wenn Sie zugeben ein Spion zu sein, verlieren Sie im Gericht und zu Hause das Gesicht und werden als Verräter etikettiert. Das ist das Schlimmste, das Ihnen zustoßen kann."
Der außerhalb des Gerichts stets anonym gehaltene Zeuge, der nun schon über eine Woche allein verhört wird, schien erneut verwirrt: "Wo bin ich denn Spion und was für ein Separatist soll ich denn sein?" Kruger: "Ich bezweifle stark, ob Sie von der Polizei oder vom Gericht (auf ihre Rolle im Zeugenstand) vorbereitet wurden." Zeuge: "Was soll ich Anderes tun, als die Fragen zu beantworten?" "Wenn das Gericht Sie als unzuverlässigen Zeugen entlarvt, müssen Sie damit rechnen, als Separatist verurteilt zu werden."
Wiederholt und eindringlich stellte Kruger dem Zeugen die Frage, was er sich persönlich und politisch von der Abtrennung des Caprivi versprochen habe. Zeuge: "Ich wollte gut leben wie die Leute in Windhoek und Bier trinken." Kruger: "Hat der Einsatz, eines der schlimmsten Verbrechen zu begehen, einem derart mickrigem Ziel gedient?" Zeuge: "Was hätten Sie denn als verheirateter Mann getan, der Kinder hat?" Zur Zeit des Angriffs auf Katima Mulilo sei er arbeitslos gewesen.
Kruger wollte ihm beibringen, dass es in seinem (des Zeugen) eigenem Interesse sei, konsequent bei der Wahrheit zu bleiben. Die anderen Verteidigungsanwälte Patrick Kauta und Jonathan Samukange - sie vertreten jeweils zehn bis 19 Angeklagte (aber nicht den Kronzeugen) - wollten während der letzten Tage beim Verhör des Zeugen manchmal verzweifeln, weil er sich wiederholt in Widersprüche verhedderte. "Ihr Gedächtnisschwund hat sich jetzt auf 67 % erhöht", klagte Kauta gestern Morgen. Der Zeuge widersprach häufig seinen eigenen Aussagen über die Frequenz, Ort, Zeit und der Beteiligung an diversen Treffen der Separatistengruppe, der er von 1985 bis 1999 angehört hatte. Er gab jedoch zu, dass er die Abtrennung des Caprivi mit Überzeugung, aber nicht mit der Waffe, unterstützt habe. Er habe Geld gesammelt und konnte nicht deutlich sagen, ob es für die Partei (DTA) oder für die Abtrennung gewesen sei. Kauta: "Sie ändern Ihre Version jedes Mal, wenn wir wieder darauf zurückkommen." Zeuge: "Ich kann das ändern, wenn ich merke, dass ich Fehler gemacht habe." Der Zeuge behauptet, dass er sich weder an den Tag, den Ort noch an das Datum erinnern könne, wann er Separatist geworden sei. "Das ist normal. Ich bin nicht der Erste, der versagt hat."
Der Prozess wird heute fortgesetzt.
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Allgemeine Zeitung
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