Ein Anschub nach vorn

Bei einer Gesamtbeurteilung der namibischen Wirtschaft preisen die Fürsprecher häufig den "hoch entwickelten" Finanzsektor an. Bei diesem Prädikat muss man jedoch kritische Abstriche machen, allein schon wenn man die gewaltig hohen Bankgebühren in Betracht zieht.

Dennoch zeichnet sich Namibia als ein Land des Kontinents aus, in dem verfeinerte Finanzinstrumente zur Verfügung stehen.


Eine bisherige Lücke in diesem Sektor will jetzt die junge Development Bank of Namibia, DBN, füllen. Das Finanzministerium, die Nationale Planungskommission und auch die Zentralbank und Handelsbanken können die Funktion einer Entwicklungsbank einfach nicht übernehmen. Sie sollen es auch nicht, denn sie haben jeweils ihre eigenen Aufgaben zu erledigen.


Zunächst haben der Gesetzgeber und die Aufsicht der Finanzinstitute in Namibia gut daran getan, dem Vorstand der DBN zusammen mit der Besetzung der Stelle des Hauptgeschäftsführers ein ausgewogenes namibisches Gepräge zu verleihen. In den Reihen der Vorstandsmitglieder und beim Investment-erfahrenen Hauptgeschäftsführer David Nuyoma darf man Kompetenz voraussetzen. Gerade die Förderung der Industrie, der Geschäftsunternehmen, ob groß oder klein, erfordert die sachliche und langfristige Aufsicht und Begleitung, zu der manch wohlwollende Entwicklungsagentur nicht im Stande ist. Die DBN dürfte als "neuer Finanzbesen" wichtige Akzente setzen.