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Ein Eigentor

Zwei Jahre ist es her, als es Beschwerden von Touristen hagelte, die Probleme mit dem Aufenthalt hatten, weil ihnen am Einreiseschalter zu wenig Tage gewährt wurden. Nach einem Aufschrei in der Tourismusbranche ist das Innenministerium den Klagen nachgegangen - mit der erfreulichen Wirkung, dass sich die Situation verbessert hat. Auch die AZ haben seither keine Beschwerden mehr erreicht. Bis zu dieser Woche, als drei Deutsche unfreiwillig und vorzeitig das Land verlassen mussten (AZ berichtete). Geht die Einreise-Saga jetzt wieder los?

Die Umstände von damals und heute gleichen sich: Namibia-Besucher tragen in das Einreiseformular die Zahl der Tage ein, die sie im Land bleiben wollen. Als Nachweis zeigen nicht Wenige sogar ihr Flugticket mit dem Rückreisedatum vor. Trotzdem bekommen sie weniger Tage gewährt bzw. in den Pass gestempelt. Weil die Besucher aber darauf vertrauen, dass sie sich korrekt verhalten haben und deshalb alles richtig läuft, bemerken sie die Unregelmäßigkeit erst später, im schlimmsten Fall erst bei der Ausreise. Dann gibt es gehörig Ärger mit den Behörden.

Im aktuellen Fall wollten die drei jungen Deutschen 85 Tage bleiben und haben dies auf dem Einreiseformular vermerkt. Bewilligt wurden ihnen nur 30 Tage, was sie viel später bemerkt haben. Das wäre an sich noch kein Problem, denn Jeder kann einen Fehler machen. Doch anstatt das Versehen einzuräumen und dem Trio eine Verlängerung des Aufenthaltes bis zum Datum des Rückfluges einzuräumen, mussten sich die Drei dem verbalen Zorn der Behörden (Innenministerium und Polizei) aussetzen und wie Kriminelle behandeln lassen - und schließlich binnen 48 Stunden aus dem Land verschwinden. Wohlgemerkt, deutlich vor der geplanten Abreise, so dass die Flüge (kostenpflichtig) umgebucht werden mussten.

Dieses Verhalten der Behörden hat nichts mit Bürgerfreundlichkeit und Serviceorientierung zu tun - es ist schlichtweg inakzeptabel. Und es wirft leider ein schlechtes Licht auf das Land insgesamt, das sich an vielen anderen Stellen redlich müht, noch mehr Touristen nach Namibia zu locken. Deren Zahl soll sogar binnen weniger Jahre auf zwei Millionen pro Jahr verdoppelt werden, lautet das erklärte Ziel der Regierung, die auf Maximierung von Arbeitsplätzen und Einkommensgenerierung aus ist. Doch dass freundliches und korrektes Auftreten und Tourismusförderung zusammenhängen, ist bei vielen Staatsdienern offenbar noch nicht angekommen. Leider.

Da hilft es auch nicht, wenn der Staatssekretär im Innenministerium darauf verweist, dass jeder Tourist den Einreisestempel gleich am Schalter kontrollieren müsse. Eine Frechheit hingegen ist seine Rechtfertigung des Verhaltens der Grenzschutzbeamten mit dem Argument, dass namibische Staatsbürger mit "ähnlichen Problemen bei der Einreise in Deutschland konfrontiert werden". Das war ein Eigentor - für den Staatssekretär und das Land Namibia.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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