Ein Erfolg „gewaltigen Ausmaßes“
Trotz gelungener Kokain-Razzia ist Polizeichef über Drogenkonsum besorgt
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Walvis Bay
Die vor kurzem stattgefundene Festnahme von zwei Personen in Walvis Bay, die versucht haben sollen, insgesamt 412 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 206 Millionen Namibia-Dollar ins Land zu schmuggeln (AZ berichtete), wird als „gewaltiger Polizeierfolg“ beschrieben. Aus diesem Grund war der namibische Polizeichef, Generalleutnant Sebastian Ndeitunga, gestern nach Walvis Bay gereist, wo er allen involvierten Beamten persönlich gratulierte.
Bei der Gelegenheit wurden außerdem erstmals weitere Einzelheiten über den größten Drogenfund in Namibias Geschichte veröffentlicht. „Wir hatten das erste Mal im März dieses Jahres den Tipp erhalten, dass sich eine große Ladung Kokain in einem Container auf dem Weg nach Namibia befindet“, berichtete der Erongo-Regionalkommandant der NamPol, Kommissar Andreas Nelumbo, bei dem Anlass. Der Container sei dann am 9. Juni auf dem Schiff „Amandla“ in Walvis Bay gelandet.
Die Polizei, die Zollbehörde sowie die Hafensicherheitsbehörde von NamPort hätten in den darauffolgenden Tagen den Container beobachtet. Zwei Tage nach der Ankunft sollen die Adressierten gegenüber den Behörden angegeben haben, dass es sich bei dem Inhalt um Kopierpapier handele. „Wir haben den Container geöffnet und ein Spürhund hat das Kokain aufgestöbert“, so Nelumbo. Im Container seien zehn Paletten mit je 20 Kartons Papier entdeckt worden - doch alle Kartons auf einer der Paletten seien mit der Droge gefüllt gewesen.
„Unser Land hat ein großes Problem. Wir feiern diesen Erfolg, aber wir müssen uns auch fragen, wie viele Drogenladungen dieser Art unentdeckt nach Namibia eingeführt werden“, sagte Polizeichef Ndeitunga vor den etwa 70 anwesenden Polizisten. „In der Vergangenheit haben wir nur hier und da einen Mann mit einem Joint oder zwei gefasst. Dieser Erfolg stellt daher eine Wende dar, weil wir endlich gegen die Dealer durchgreifen“, ergänzte er.
Derweil Ndeitunga die involvierten Beamten mehrfach lobte, hielt er auch eine Warnung für „korrupte Polizisten“ bereit. Den Mangel an „Ehrlichkeit von Polizisten“ beschrieb er als ein großes „Problem“. „Drogenschmuggler wissen genau, wann und wo, welcher korrupte Polizist auf Dienst ist“, meinte er. Als Beispiel dazu nannte er einen Fall aus dem Jahr 2016, als ein chinesischer Staatsbürger mit 18 Nashorn-Hörnern den Hosea-Kutako-Flughafen verlassen konnte und erst in Johannesburg gefasst wurde (AZ berichtete). „Das Seltsame in diesem Fall war, dass man auf dem Scanner genau die Nashorn-Hörner im Koffer erkennen konnte. Es war fast unmöglich sie zu übersehen. Hatte der Beamte auf Dienst einen Katarakt oder was ist passiert?“, fragte er und fügte hinzu: „Wir werden Euch fassen und streng gegen Euch vorgehen, wenn Ihr korrupt seid. Ihr verkauft Euer eigenes Land“, warnte Ndeitunga.
Der Polizeichef kam auch auf einige Grenzposten zu sprechen, die ihm große Kopfschmerzen bereiten, weil Drogen dort scheinbar „einfach“ in das Land geschmuggelt werden könnten. „Wie will man einen Lkw mit einem ganzen Container bei einem Grenzposten kontrollieren? Wir haben bessere Technologien nötig und müssen Spürhunde an allen Grenzübergängen einsetzen“, forderte er.
Die vor kurzem stattgefundene Festnahme von zwei Personen in Walvis Bay, die versucht haben sollen, insgesamt 412 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 206 Millionen Namibia-Dollar ins Land zu schmuggeln (AZ berichtete), wird als „gewaltiger Polizeierfolg“ beschrieben. Aus diesem Grund war der namibische Polizeichef, Generalleutnant Sebastian Ndeitunga, gestern nach Walvis Bay gereist, wo er allen involvierten Beamten persönlich gratulierte.
Bei der Gelegenheit wurden außerdem erstmals weitere Einzelheiten über den größten Drogenfund in Namibias Geschichte veröffentlicht. „Wir hatten das erste Mal im März dieses Jahres den Tipp erhalten, dass sich eine große Ladung Kokain in einem Container auf dem Weg nach Namibia befindet“, berichtete der Erongo-Regionalkommandant der NamPol, Kommissar Andreas Nelumbo, bei dem Anlass. Der Container sei dann am 9. Juni auf dem Schiff „Amandla“ in Walvis Bay gelandet.
Die Polizei, die Zollbehörde sowie die Hafensicherheitsbehörde von NamPort hätten in den darauffolgenden Tagen den Container beobachtet. Zwei Tage nach der Ankunft sollen die Adressierten gegenüber den Behörden angegeben haben, dass es sich bei dem Inhalt um Kopierpapier handele. „Wir haben den Container geöffnet und ein Spürhund hat das Kokain aufgestöbert“, so Nelumbo. Im Container seien zehn Paletten mit je 20 Kartons Papier entdeckt worden - doch alle Kartons auf einer der Paletten seien mit der Droge gefüllt gewesen.
„Unser Land hat ein großes Problem. Wir feiern diesen Erfolg, aber wir müssen uns auch fragen, wie viele Drogenladungen dieser Art unentdeckt nach Namibia eingeführt werden“, sagte Polizeichef Ndeitunga vor den etwa 70 anwesenden Polizisten. „In der Vergangenheit haben wir nur hier und da einen Mann mit einem Joint oder zwei gefasst. Dieser Erfolg stellt daher eine Wende dar, weil wir endlich gegen die Dealer durchgreifen“, ergänzte er.
Derweil Ndeitunga die involvierten Beamten mehrfach lobte, hielt er auch eine Warnung für „korrupte Polizisten“ bereit. Den Mangel an „Ehrlichkeit von Polizisten“ beschrieb er als ein großes „Problem“. „Drogenschmuggler wissen genau, wann und wo, welcher korrupte Polizist auf Dienst ist“, meinte er. Als Beispiel dazu nannte er einen Fall aus dem Jahr 2016, als ein chinesischer Staatsbürger mit 18 Nashorn-Hörnern den Hosea-Kutako-Flughafen verlassen konnte und erst in Johannesburg gefasst wurde (AZ berichtete). „Das Seltsame in diesem Fall war, dass man auf dem Scanner genau die Nashorn-Hörner im Koffer erkennen konnte. Es war fast unmöglich sie zu übersehen. Hatte der Beamte auf Dienst einen Katarakt oder was ist passiert?“, fragte er und fügte hinzu: „Wir werden Euch fassen und streng gegen Euch vorgehen, wenn Ihr korrupt seid. Ihr verkauft Euer eigenes Land“, warnte Ndeitunga.
Der Polizeichef kam auch auf einige Grenzposten zu sprechen, die ihm große Kopfschmerzen bereiten, weil Drogen dort scheinbar „einfach“ in das Land geschmuggelt werden könnten. „Wie will man einen Lkw mit einem ganzen Container bei einem Grenzposten kontrollieren? Wir haben bessere Technologien nötig und müssen Spürhunde an allen Grenzübergängen einsetzen“, forderte er.
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Allgemeine Zeitung
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