Ein fauler Zauber gegen Aids und Krebs
Windhoek - Rainer Hillig traute seinen Ohren kaum, als der Radiospot zum ersten Mal lief: Eine kleine Wunderpille aus Südafrika wurde da beworben, die angeblich sogar bei Aids und Krebs Linderung verschaffen kann. Nur mit der Kraft der Natur, frei verkäuflich. Hillig hörte und staunte - und dann ärgerte er sich gewaltig. Der Biologe meint: "Das ist einfach unverantwortlich."
Tatsächlich dürften die Verheißungen der Wunderpille "Immunadue" selbst den gewieftesten Werbestrategen eine ordentliche Spur zu dick aufgetragen sein. Sie helfe bei Allergien, Aids, Grippe, Diabetes, Depressionen, Osteoporose, Gicht, Hautproblemen, Verdauungsstörungen und Krebs - dies nur ein Auszug aus der beachtlichen Liste. Aber auch, wer seinen Cholesterinspiegel senken oder die Fruchtbarkeit tunen möchte, kann offenbar mit Immunadue hoffen.
Das alles will die kleine Kapsel mit Bestandteilen etwa aus der Aloe und afrikanischen Kartoffel schaffen - und einer Reihe so ziemlich aller existierenden Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Proteine. Hillig, der selbst mit Vitaminen geforscht hat, meint: "Es ist nicht möglich, all dieses Ingredienzen in eine Kapsel zu verpacken." Auch der Windhoeker Arzt Erich Mansfeld warnt zumindest vor dem Hinweis der Firma im Radiospot, sogar Schwangere und kleine Kinder könnten das Präparat bedenkenlos einnehmen: "Das könnte Probleme verursachen." Darüber hinaus wirke Immunadue seiner Ansicht nach wie jedes herkömmliche Multivitamin. Nichts weiter. "Ich habe überhaupt noch nie von einem pflanzlichen Mittel gehört, das den Cholesterinspiegel senken kann", fügt Mansfeld hinzu. Sein Fazit: "Das ist nur Geldmacherei."
Ganz anders sieht das naturgemäß Troye Basson vom Produzenten Immunadue Herbals. Glaubt man ihm, so ist die Firma in Südafrika sogar ein wahrer Heilsbringer: Neben den 28 Festangestellten beschäftige sie 1000 Agenten, die so aus der Arbeitslosigkeit geholt worden seien und endlich die Mittel hätten, ihre Familien zu ernähren und die Kinder zur Schule zu schicken.
Laut Basson habe nicht nur Immunadue seine Wirksamkeit in vielen direkten Patiententests bewiesen - diese Ergebnisse sind allerdings nur in der Zentrale einsehbar. Es gebe vielmehr in Südafrika zahlreiche Mittel, die "exzellent in der Bekämpfung von HIV und Aids" einsetzbar seien. Dass diese Tatsache nicht bekannt würde, sei Tyrannen zu verdanken, die Menschen lieber sterben ließen als ihnen eine gute Krankenversorgung zu ermöglichen. Auch über die Entstehung von Aids hat Basson ganz eigene Ansichten - in einem Schreiben an die AZ zitiert er Bibelverse, in denen Gott den Ungehorsamen schreckliche Strafe androht.
Rainer Hillig hat inzwischen beim Radiosender NBC nachgefragt, ob man die Immunadue-Spots nicht aus dem Verkehr ziehen kann. Beim Sender hieß es, man übernehme die Werbungen unreflektiert und sehe sich nicht in einer moralischen Verantwortung. Womöglich muss Hillig sich in Zukunft sogar Spots für die Schwesterprodukte der südafrikanischen Superpille anhören. Zu spezialisiert mag man es bei Immunadue Herbals schließlich nicht: Laut Basson umfasst die Produktpalette außerdem "Gym Due für Fitness-Fanatiker und Libidue für die Libido".
Tatsächlich dürften die Verheißungen der Wunderpille "Immunadue" selbst den gewieftesten Werbestrategen eine ordentliche Spur zu dick aufgetragen sein. Sie helfe bei Allergien, Aids, Grippe, Diabetes, Depressionen, Osteoporose, Gicht, Hautproblemen, Verdauungsstörungen und Krebs - dies nur ein Auszug aus der beachtlichen Liste. Aber auch, wer seinen Cholesterinspiegel senken oder die Fruchtbarkeit tunen möchte, kann offenbar mit Immunadue hoffen.
Das alles will die kleine Kapsel mit Bestandteilen etwa aus der Aloe und afrikanischen Kartoffel schaffen - und einer Reihe so ziemlich aller existierenden Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Proteine. Hillig, der selbst mit Vitaminen geforscht hat, meint: "Es ist nicht möglich, all dieses Ingredienzen in eine Kapsel zu verpacken." Auch der Windhoeker Arzt Erich Mansfeld warnt zumindest vor dem Hinweis der Firma im Radiospot, sogar Schwangere und kleine Kinder könnten das Präparat bedenkenlos einnehmen: "Das könnte Probleme verursachen." Darüber hinaus wirke Immunadue seiner Ansicht nach wie jedes herkömmliche Multivitamin. Nichts weiter. "Ich habe überhaupt noch nie von einem pflanzlichen Mittel gehört, das den Cholesterinspiegel senken kann", fügt Mansfeld hinzu. Sein Fazit: "Das ist nur Geldmacherei."
Ganz anders sieht das naturgemäß Troye Basson vom Produzenten Immunadue Herbals. Glaubt man ihm, so ist die Firma in Südafrika sogar ein wahrer Heilsbringer: Neben den 28 Festangestellten beschäftige sie 1000 Agenten, die so aus der Arbeitslosigkeit geholt worden seien und endlich die Mittel hätten, ihre Familien zu ernähren und die Kinder zur Schule zu schicken.
Laut Basson habe nicht nur Immunadue seine Wirksamkeit in vielen direkten Patiententests bewiesen - diese Ergebnisse sind allerdings nur in der Zentrale einsehbar. Es gebe vielmehr in Südafrika zahlreiche Mittel, die "exzellent in der Bekämpfung von HIV und Aids" einsetzbar seien. Dass diese Tatsache nicht bekannt würde, sei Tyrannen zu verdanken, die Menschen lieber sterben ließen als ihnen eine gute Krankenversorgung zu ermöglichen. Auch über die Entstehung von Aids hat Basson ganz eigene Ansichten - in einem Schreiben an die AZ zitiert er Bibelverse, in denen Gott den Ungehorsamen schreckliche Strafe androht.
Rainer Hillig hat inzwischen beim Radiosender NBC nachgefragt, ob man die Immunadue-Spots nicht aus dem Verkehr ziehen kann. Beim Sender hieß es, man übernehme die Werbungen unreflektiert und sehe sich nicht in einer moralischen Verantwortung. Womöglich muss Hillig sich in Zukunft sogar Spots für die Schwesterprodukte der südafrikanischen Superpille anhören. Zu spezialisiert mag man es bei Immunadue Herbals schließlich nicht: Laut Basson umfasst die Produktpalette außerdem "Gym Due für Fitness-Fanatiker und Libidue für die Libido".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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