Ein Fenster ins Universum
Gestern wurden im Rahmen der deutschen Kulturwochen auf der Farm Göllschau vier Teleskope zur Erforschung von Gammastrahlung offiziell in Betrieb genommen. Das Fenster zum Universum der Hochenergie ist damit ein Stückchen größer geworden.
Göllschau / Windhoek - Die Teleskope gehören zum H.E.S.S.-Projekt. H.E.S.S. steht für High Energy Stereoscopic System. Außerdem soll die Abkürzung an den österreichischen Physiker Victor Hess erinnern, der im Jahr 1936 für die Entdeckung kosmischer Strahlung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde.
Zur Eröffnung dieser etwa 120 km von Windhoek entfernt gelegenen, weltweit modernsten Anlage zur Erforschung von hochenergetischer Strahlung, waren diplomatische Vertreter der beteiligten Nationen und Wissenschaftler aller 20 involvierten Forschungsinstitute zur Farm Göllschau gekommen.
Die Teleskope fahnden nach kosmischer Gamma-Strahlung. Diese erscheint als schwaches bläuliches Licht und gibt Auskunft über gewaltige astronomische Phänomene. Gammastrahlung entsteht beispielsweise, wenn sich schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien bilden oder wenn Sterne explodieren. In Frankreich hergestellte Kameras zeichnen die Daten auf. Diese werden dann auf Datenträger gespeichert, per Handgepäck nach Deutschland transportiert, um dort ausgewertet zu werden.
"Wenn unsere Sonne ebenso explodierte, würde nicht nur die Oberfläche unseres Planeten verkohlen, sondern die gesamte Erde verdampfen. Und zusammen mit den Ozeanen und Bergen würden wir als heiße Luft enden. Glücklicherweise wird die Sonne dies niemals tun" beruhigt Professor Heinrich J. Völk, der am Max Planck Institut für Kernphysik für H.E.S.S verantwortlich ist. Premierminister Theo Ben Gurirab kommentierte diese Erinnerung an die Endlichkeit allen Lebens später erleichtert mit dem Satz "Oh, what a wonderful world".
Die Gründe für die Standortwahl erklärt der Physiker Völk damit, dass "die Region Gamsberg in 1800 m Höhe einer der weltweit vier besten Plätze für optische Astronomie ist". Das Wetter sei ideal, es regnet selten, die Luft sei sauber und die so genannte Lichtverschmutzung durch menschliche Aktivitäten wegen der Abgelegenheit des Ortes kein Problem. Außerdem verlaufe die Rotationsachse der Erde so, dass das Zentrum der Milchstraße nur von der Südhalbkugel eingesehen werden könne.
Der größte Teil unseres Wissens über das Universum stammt aus der Beobachtung elektromagnetischer Strahlung. "Wir forschen, einfach weil wir nicht wissen", so Völk. "Regierungen unterstützen solche Projekte jedoch nicht unbedingt wegen des direkten wissenschaftlichen Nutzens, sondern wegen der potentiellen Auswirkungen in vielen anderen Bereichen. Wenn eine Nation aufhört, nach dem Unbekannten zu forschen, dann ist sie tot".
Die ersten Planungen zu H.E.S.S. entstanden 1996 im Max Planck Institut für Nuklearphysik in Heidelberg. Im Jahr 2002 konnte dann das erste Teleskop in Betrieb genommen werden, alle Vier zusammen arbeiten seit Dezember 2003. Das Projekt befindet sich in der ersten Phase. Abhängig vom Verlauf, sollen möglicherweise einmal 16 Teleskope auf Göllschau stehen.
Das Projekt kostete bislang Euro 6 Mio, wovon drei Viertel von Deutschland getragen werden. "H.E.S.S. bringt Namibia unwiderruflich auf die wissenschaftliche Landkarte" kommentierte der deutsche Botschafter Dr. Wolfgang Massing die Anlage.
Göllschau / Windhoek - Die Teleskope gehören zum H.E.S.S.-Projekt. H.E.S.S. steht für High Energy Stereoscopic System. Außerdem soll die Abkürzung an den österreichischen Physiker Victor Hess erinnern, der im Jahr 1936 für die Entdeckung kosmischer Strahlung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde.
Zur Eröffnung dieser etwa 120 km von Windhoek entfernt gelegenen, weltweit modernsten Anlage zur Erforschung von hochenergetischer Strahlung, waren diplomatische Vertreter der beteiligten Nationen und Wissenschaftler aller 20 involvierten Forschungsinstitute zur Farm Göllschau gekommen.
Die Teleskope fahnden nach kosmischer Gamma-Strahlung. Diese erscheint als schwaches bläuliches Licht und gibt Auskunft über gewaltige astronomische Phänomene. Gammastrahlung entsteht beispielsweise, wenn sich schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien bilden oder wenn Sterne explodieren. In Frankreich hergestellte Kameras zeichnen die Daten auf. Diese werden dann auf Datenträger gespeichert, per Handgepäck nach Deutschland transportiert, um dort ausgewertet zu werden.
"Wenn unsere Sonne ebenso explodierte, würde nicht nur die Oberfläche unseres Planeten verkohlen, sondern die gesamte Erde verdampfen. Und zusammen mit den Ozeanen und Bergen würden wir als heiße Luft enden. Glücklicherweise wird die Sonne dies niemals tun" beruhigt Professor Heinrich J. Völk, der am Max Planck Institut für Kernphysik für H.E.S.S verantwortlich ist. Premierminister Theo Ben Gurirab kommentierte diese Erinnerung an die Endlichkeit allen Lebens später erleichtert mit dem Satz "Oh, what a wonderful world".
Die Gründe für die Standortwahl erklärt der Physiker Völk damit, dass "die Region Gamsberg in 1800 m Höhe einer der weltweit vier besten Plätze für optische Astronomie ist". Das Wetter sei ideal, es regnet selten, die Luft sei sauber und die so genannte Lichtverschmutzung durch menschliche Aktivitäten wegen der Abgelegenheit des Ortes kein Problem. Außerdem verlaufe die Rotationsachse der Erde so, dass das Zentrum der Milchstraße nur von der Südhalbkugel eingesehen werden könne.
Der größte Teil unseres Wissens über das Universum stammt aus der Beobachtung elektromagnetischer Strahlung. "Wir forschen, einfach weil wir nicht wissen", so Völk. "Regierungen unterstützen solche Projekte jedoch nicht unbedingt wegen des direkten wissenschaftlichen Nutzens, sondern wegen der potentiellen Auswirkungen in vielen anderen Bereichen. Wenn eine Nation aufhört, nach dem Unbekannten zu forschen, dann ist sie tot".
Die ersten Planungen zu H.E.S.S. entstanden 1996 im Max Planck Institut für Nuklearphysik in Heidelberg. Im Jahr 2002 konnte dann das erste Teleskop in Betrieb genommen werden, alle Vier zusammen arbeiten seit Dezember 2003. Das Projekt befindet sich in der ersten Phase. Abhängig vom Verlauf, sollen möglicherweise einmal 16 Teleskope auf Göllschau stehen.
Das Projekt kostete bislang Euro 6 Mio, wovon drei Viertel von Deutschland getragen werden. "H.E.S.S. bringt Namibia unwiderruflich auf die wissenschaftliche Landkarte" kommentierte der deutsche Botschafter Dr. Wolfgang Massing die Anlage.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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