Ein Geduldsspiel: Der lange Weg zum Reisepass
Einen namibischen Reisepass zu beantragen, geht eigentlich nur mit Vorlage eines Personalausweises (ID-Karte). Doch leider gibt es seit Februar dafür im ganzen Land keine Antragsformulare. Angeblich sollen die neuen Formblätter mit einem Druckfehler geliefert worden sein und mussten allesamt wieder "aus dem Verkehr" gezogen werden.
Hätte es aber welche gegeben, würde das Ausstellen einer Identitätskarte ohnehin mindestens drei bis sechs Monate dauern. Das bestätigte die Beamtin am Schalter des Innenministeriums in Swakopmund auf Nachfrage der AZ und dementierte somit die Bestätigung ihrer Ministerin. "Sie weiß gar nicht, wie es in Wirklichkeit abläuft", sagte sie. Ihren Namen wollte sie vorsichtshalber nicht nennen. Wer reisen möchte, der muss ein Not-Reisedokument - diesmal ohne Vorlage der ID-Karte, allerdings mit Nachweis einer Ausreise - beantragen. "Der ist drei Monate gültig, wird innerhalb von 48 Stunden ausgestellt und kostet 120 Namibia-Dollar. Pochend auf Nghidinwas Fristangabe und ihre Darlegung, alle Personen hätten das Recht, mit einem Pass in der Hand Namibia zu verlassen und zurückzukehren, wird weiter Druck ausgeübt.
Nach langem Zögern genehmigte die Beamtin, den Pass ohne Vorlage eines Identitätsdokuments beantragen zu dürfen. Erleichtert werden die 160 Namibia-Dollar vorausbezahlt.
Genau einen Monat später hat der Antragssteller dann nachgeforscht, ob dieser Pass, wie von der Ministerin versprochen, wirklich schon zum Abholen bereit liegt. Am Schalter gibt es ein abwinkendes Achselzucken, und der Versuch, sich telefonisch in Windhoek nach der Sachlage zu erkunden, endete - nach unzähligen Versuchen an unbesetzten Telefonen - in irgendeinem Büro des Ministeriums. "Ohne ein Zusatzschreiben, das angibt, wann die Reise losgeht, wird die Ausstellung eines Reisepasses nicht als dringend betrachtet", sagte der Sachbearbeiter, der ebenfalls seinen Namen nicht nennen wollte. Wie schnell ein Gesuch bearbeitet werde, liege zudem an der Anzahl der eingegangenen Anträge und ob die Maschine funktioniere. Zur Not sei ja ein Notreisedokument ausreichend. Dass das Ministerium inzwischen aber 160 Namibia-Dollar kassiert hat und nun noch einmal 120 Namibia-Dollar verlangt, darauf wollte der Beamte nicht eingehen: "Vielleicht wollen Sie sich schriftlich beschweren?", war der letzte Versuch des Beamten, den anhaltend nachhakenden Anrufer endlich von der Strippe zu bekommen. In Walvis Bay hat der Antragsteller nach Erhalt seines Notreisedokuments, dann die Realität erfahren: Es gibt derzeit auch keine Passbücher.
Hätte es aber welche gegeben, würde das Ausstellen einer Identitätskarte ohnehin mindestens drei bis sechs Monate dauern. Das bestätigte die Beamtin am Schalter des Innenministeriums in Swakopmund auf Nachfrage der AZ und dementierte somit die Bestätigung ihrer Ministerin. "Sie weiß gar nicht, wie es in Wirklichkeit abläuft", sagte sie. Ihren Namen wollte sie vorsichtshalber nicht nennen. Wer reisen möchte, der muss ein Not-Reisedokument - diesmal ohne Vorlage der ID-Karte, allerdings mit Nachweis einer Ausreise - beantragen. "Der ist drei Monate gültig, wird innerhalb von 48 Stunden ausgestellt und kostet 120 Namibia-Dollar. Pochend auf Nghidinwas Fristangabe und ihre Darlegung, alle Personen hätten das Recht, mit einem Pass in der Hand Namibia zu verlassen und zurückzukehren, wird weiter Druck ausgeübt.
Nach langem Zögern genehmigte die Beamtin, den Pass ohne Vorlage eines Identitätsdokuments beantragen zu dürfen. Erleichtert werden die 160 Namibia-Dollar vorausbezahlt.
Genau einen Monat später hat der Antragssteller dann nachgeforscht, ob dieser Pass, wie von der Ministerin versprochen, wirklich schon zum Abholen bereit liegt. Am Schalter gibt es ein abwinkendes Achselzucken, und der Versuch, sich telefonisch in Windhoek nach der Sachlage zu erkunden, endete - nach unzähligen Versuchen an unbesetzten Telefonen - in irgendeinem Büro des Ministeriums. "Ohne ein Zusatzschreiben, das angibt, wann die Reise losgeht, wird die Ausstellung eines Reisepasses nicht als dringend betrachtet", sagte der Sachbearbeiter, der ebenfalls seinen Namen nicht nennen wollte. Wie schnell ein Gesuch bearbeitet werde, liege zudem an der Anzahl der eingegangenen Anträge und ob die Maschine funktioniere. Zur Not sei ja ein Notreisedokument ausreichend. Dass das Ministerium inzwischen aber 160 Namibia-Dollar kassiert hat und nun noch einmal 120 Namibia-Dollar verlangt, darauf wollte der Beamte nicht eingehen: "Vielleicht wollen Sie sich schriftlich beschweren?", war der letzte Versuch des Beamten, den anhaltend nachhakenden Anrufer endlich von der Strippe zu bekommen. In Walvis Bay hat der Antragsteller nach Erhalt seines Notreisedokuments, dann die Realität erfahren: Es gibt derzeit auch keine Passbücher.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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