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Ein Jubiläum bringt vielstimmige Klangfülle

"Die Kantorei lädt alle Chöre aus Swakopmund und Walvis Bay zu einem Chorfest ein", heißt es irgendwo in der Chronik, die jetzt zum 50-jährigen Jubiläum der jugendlichen Chorarbeit, des Musizierens und des Theaterspiels über ein halbes Jahrhundert erschienen ist.

Genauso waren am vergangenen Wochenende andere Chöre geladen, sich an der Feier zu beteiligen.





Seit ihrer Gründung durch Kantor Johannes Schrader 1953 - mit erstem öffentlichen Auftritt 1954 - hat die Kantorei Swakopmund ihre eingeübten Lieder, Instrumental- und Bühnenstücke stets weit über die Grenzen der Stadt zwischen Namib und Meer hinaus angeboten. Schon im ersten Jahr ihrer Existenz reisten Sänger und Laienspieler auf Einladung nach Omaruru. Die Tradition, Musik und Spiel als gemeinsame Aufgabe zu gestalten und damit Brücken zu anderen Menschen und Orten zu bauen, ist nie abgerissen und aus der nunmehr ein halbes Jahrhundert zählenden Geschichte nicht mehr wegzudenken.


So wurden die klangvollen Jubiläumsfeiern am vergangenen Wochenende - das Festkonzert am Freitagabend wie der Festgottesdienst - ebenso von anderen und auswärtigen Chören mitgestaltet: der Kirchenchor von Windhoek unter Leitung von Bischof Reinhard Keding und der SWACAPELLA-Chor aus Swakopmund, Leitung Villa Petersen. Die Kantorei selbst erschien in dreifacher Gestalt als Kinderkantorei, geleitet von Pia Schlage, Jugendkantorei und (Erwachsenen)Kantorei, beide dirgiert von Dörte Witte. Mit kleineren Unterbrechungen steht die Kantorei nunmehr seit 1967 unter ihrer vielseitigen Regie. Als besondere Erfahrung schätzten die zum Teil von außer Landes angereisten Altkantoristen das gemeinsame Singen im Haus der Jugend sowie ihre Eingliederung in die Darbietung des "Ave verum corpus" (Mozart) zum Festgottesdienst. Die Gründungsmitglieder von 1953/54 waren mit 20 Altkantoristen besonders stark vertreten, darunter sogar die direkte Anknüpfung zum ersten Chorleiter Johannes Schrader durch die Anwesenheit seiner drei Töchter Karin Förtsch, Uta Werth und Inka Zöllner.


Sowohl im Festkonzert am Freitag als auch im Gottesdienst am Sonntag standen Chorwerke zur Ehre, Dank und zum Lob Gottes im Mittelpunkt, darunter Exultate deo (Scarlatti) Jubilate deo (unbekannt); Herr, Gott, dich loben wir (Mozart); Aus dem Dankliede zu Gott und die Himmel erzählen die Ehre Gottes (Haydn), Bless the Lord my Soul (Taite) und - in hervorragender Ausführung: Lobe den Herren, meine Seele (Blarr) sowie Singet dem Herrn ein neues Lied (Schütz). Zur Abrundung und instrumentalen Begleitung ergänzten folgende Musiker die Chöre: am Klavier - Elsie Gantze und Werner Kühlwetter, im Streichquartett Christa Lambrecht (1. Geige), Christine Meintjes (2. Geige), Heinz Czech (Bratsche) und Susann Kinghorn (Cello). Die Querflöte spielte Anja Kolzing.


Überhaupt hat die Kantorei während ihrer 50jährigen Existenz stets "dem Herrn ein neues Lied" gesungen, eine Aufgabe, der sich Dörte Witte nach eigener Aussage ständig widmet, wobei allerdings auch viele weltliche Chorstücke beachtet werden.


Zwischen Freitag und Sonntag trafen sich die Altkantoristen unter Leitung von Dörte Witte noch gesellig im Haus der Jugend zum Singen ihrer Wunschlieder. Am Samstag Nachmittag bestiegen sie mit Mitgliedern der aktiven Kantorei zwei offene Lastwagen der Swakopmunder Firma Salz Gossow "wie damals", um eine Safarifahrt - diesmal "nur" in die Dünen - zu unternehmen, wobei altvertraute Safarilieder ertönten.


Das Jubiläumstreffen endete am Sonntag Mittag mit einer Versammlung des Freundeskreises der Kantorei, der bereits beim 30jährigen Jubiläum gegründet wurde. Der Freundeskreis ist ein kleiner Förderverband, der die Kantorei seit 20 Jahren finanziell unterstützt und diese Aufgabe nach aktiver Beteiligung am vergangenen Wochenende verstärkt in Zukunft weiter verfolgen will.


Die aktive Kantorei fasste mit dem Freundeskreis den Beschluss, dass die Kantorei künftig einmal im Jahr in Swakopmund oder anderswo in Namibia ein Fest mit anderen Chören einberufen wird. Der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia, Elkin/Delk, wird dieses Vorhaben demnächst als Antrag vorliegen.


Die Teilnehmer haben die Lieder und Botschaft des 50. Jubiläums mit in den Alltag genommen.





Auszüge aus der Chronik


Die Leiter der Kantorei


1954 - 1962 Johannes Schrader


1963 Armin Redecker


1964 - 1966 Johannes Schrader


Jan. bis Sept. 1967 Uli Sachse


Okt. 1967 bis Febr. 1974 Dörte Witte


März bis Dez. 1974 H. Kühlwein


1975 - 2003 Dörte Witte





Hauptstationen


1954 - Johannes Schrader gründet die evangelische Jugendkantorei. Das Lied des ersten öffentlichen Auftritts wird zur Erkennungsmelodie: "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Johann Sebastian Bach.


1957 - Erste große Fahrt in den Süden nach Farm Nomtsas mit Pastor Reimar Zeller und Ehepaar Schrader


1958 - Einweihung des Hauses der Jugend - neben der Kirche seither Standort der Kantorei.


1960 - 20. November: Johannes Schrader wird der Titel des Kantors verliehen


1961 - Die Kantorei unternimmt eine Nordenfahrt und gestaltet Gemeindeabende mit der Aufführung: "Ende gut, alles gut" von Shakespeare.


1962 - Die Kantorei erhält den Grotian-Steinweg Konzertflügel, der heute noch im Haus der Jugend zu hören ist. Die Kantorei hat das Instrument während der Jahre 1957 bis 1962 durch Bühnenstücke erspielt und mit Chorwerken ersungen. Derzeit - 2003 - sammelt die Kantorei zusammen mit dem "Freundeskreis" für die aufwendige Restaurierung des Konzertflügels.


1973 - Gründung des Instrumentalkreises der Kantorei.


1974 - 25. bis 27. Januar: 20jähriges Jubiläum, bei dem drei Kantoreileiter mitwirken: Kantor Johannes Schrader, Armin Redecker und Dörte Witte


1981/1982 - Die Jugendkantorei und Erwachsenenkantorei verschmelzen zur "großen Kantorei". Dazu entsteht noch die Kinderkantorei.


1984 - Die Kantorei beteiligt sich im Mai an der "Musicmakers Competition" der NBC und gewinnt mit dem Chorwerk "Die launige Forelle" (Schoeggle) den 1. Preis des deutschen Hörfunks. Im selbigen Monat wird während des 30jährigen Jubiläums der Kantorei der "Freundeskreis der Kantorei" gegründet.


1991 - 8. bis 10. Oktober: Die Kantorei lässt Videoaufnahmen anlässlich des Besuches von Königin Elisabeth II von England anfertigen.


1992 - Die Kantorei tritt bei der 100 Jahr Feier von Swakopmund zusamment mit dem SWACAPELLA-Chor und dem Männergesangverein 1902 auf. Gesungen wird das "Swakopmund-Lied" von Dörte Witte.


1979 bis 2003 - Die Kantorei gestaltet jährlich mit anderen Swakopmunder Chören das "Offene Weihnachtssingen".

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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