Ein "Komplize" der Regierung
Dem Deutschen Kulturrat sei gedankt, dass er sich so vehement für den Erhalt des Reiterdenkmals in Windhuk einsetzt. Ich denke, es ist eine vornehme Pflicht aller Deutschen in Namibia, sich dieser Initiative anzuschließen.
Gleichwohl muss ich Herrn Mueller widersprechen, wenn er in seinem Leserbrief dazu aufruft, von "Kundgebungen und emotionalen Äußerungen in den Medien zu dem Thema abzusehen". Darin äußert sich für mich ein merkwürdiges bzw. mangelndes Demokratieverständnis. Sicherlich unbeabsichtigt macht er sich mit diesem Aufruf zum "Komplizen" einer Regierung, die für das Desaster um das Reiterdenkmal verantwortlich ist.
Demokratie beinhaltet immer auch das Recht auf Demonstration und freie Meinungsäußerung. Es ist die Pflicht eines jeden Demokraten, sich gegen jedwede autokratische oder gar diktatorische Regierung zur Wehr zu setzen.
Die Aufforderung sich nicht zu äußern, gleichfalls eine Selbstzensur auszuüben, macht es der Regierung nur noch leichter, sich über die Interessen der deutschen Minderheit hinwegzusetzen. Was für ein Vorbild geben wir unserer Jugend, wenn wir sie, wie von Herrn Mueller gefordert, anleiten, lieber zu kuschen, als aufrichtig für die eigene Sache zu kämpfen. Totalitäre Staaten brauchen Leute, die lieber kuschen, lieber klein beigeben. Die Geschichte hat einen ehrenden Platz nur für die, die aufrecht waren, nicht für die, die sich beugten oder vor den Machthabern gekatzbuckelt haben. Und die Mächtigen haben nur Verachtung für die, die sich so willfährig beugen.
Hans-Werner Thesen, Swakopmund
Gleichwohl muss ich Herrn Mueller widersprechen, wenn er in seinem Leserbrief dazu aufruft, von "Kundgebungen und emotionalen Äußerungen in den Medien zu dem Thema abzusehen". Darin äußert sich für mich ein merkwürdiges bzw. mangelndes Demokratieverständnis. Sicherlich unbeabsichtigt macht er sich mit diesem Aufruf zum "Komplizen" einer Regierung, die für das Desaster um das Reiterdenkmal verantwortlich ist.
Demokratie beinhaltet immer auch das Recht auf Demonstration und freie Meinungsäußerung. Es ist die Pflicht eines jeden Demokraten, sich gegen jedwede autokratische oder gar diktatorische Regierung zur Wehr zu setzen.
Die Aufforderung sich nicht zu äußern, gleichfalls eine Selbstzensur auszuüben, macht es der Regierung nur noch leichter, sich über die Interessen der deutschen Minderheit hinwegzusetzen. Was für ein Vorbild geben wir unserer Jugend, wenn wir sie, wie von Herrn Mueller gefordert, anleiten, lieber zu kuschen, als aufrichtig für die eigene Sache zu kämpfen. Totalitäre Staaten brauchen Leute, die lieber kuschen, lieber klein beigeben. Die Geschichte hat einen ehrenden Platz nur für die, die aufrecht waren, nicht für die, die sich beugten oder vor den Machthabern gekatzbuckelt haben. Und die Mächtigen haben nur Verachtung für die, die sich so willfährig beugen.
Hans-Werner Thesen, Swakopmund
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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