Ein Mann, der völlig Fehl am Platze
Ich bereise seit 2003 regelmäßig einmal jährlich Namibia. Zuletzt im März dieses Jahres, als die touristische Welt sich noch drehte.
Am 6. März war ich mit Freunden im Sossusvlei Nationalpark. An dessen Ende befindet sich bekannterweise die finale Sandstrecke zum eigentlichen Sossusvlei, die ich schon einige Male gefahren bin.
Auch diesmal mit einem Allradfahrzeug unterwegs kam ich zwar hin, leider aber nicht ganz zurück, denn auf Grund eines misslichen Umstands und eines Defekts am Fahrzeug, blieb ich bei der Rückfahrt auf etwa der Hälfte der Strecke im Sand stecken. Alle Freischaufel- und anderen Versuche blieben erfolglos.
Freunde informierten den am Eingang zur Sandpiste mit Traktor stationierten Diensthabenden des NWR, einen gewissen Herrn „Paulines“. Obwohl es für ihn - selbstverständlich gegen Aufwandsentschädigung - eine nur kleine Mühe und ein Zeitaufwand von vielleicht 20 Minuten gewesen wäre, uns mit seinem Traktor aus dem Sand zu ziehen, verweigerte er jegliche Hilfe und ließ meine Frau und mich bei 39° C von 12 - nach 15 Uhr, also reichliche drei Stunden, im tiefen Sand verharren.
Wie uns durch Mitreisende später bekannt wurde, verbot er sogar einem seiner hilfsbereiten traktorberechtigten Mitarbeiter ausdrücklich uns zu helfen.
Im Schatten seines Containers und offenbar frustriert mangels zu fahrender Besucher an diesem Tag, spielte er Gott und erzählte grinsend anderen Touristen, die Festgefahrenen würden sich wundern, denn Hilfe käme frühestens morgen und dann aus Windhoek und würde unbezahlbar teuer werden. Um es zu wiederholen, er wäre in wenigen Minuten mit seinem Traktor bei uns gewesen und hätte uns (wir hatten Seil dabei) in weiteren nur Minuten zumindest aus dem tiefen Sandbett oder sogar auf festen Unterboden ziehen können. Wir bekamen nach über drei Stunden gemeinschaftliche Hilfe von Dritten.
Als ich diesen Mann, der sich selbst „Paulinus“ nannte später zur Rede stellte, erklärte er mit Unschuldsmine, es sei ihm ausdrücklich von NWR verboten zu helfen und er erlaubte sich obendrein noch, mich um ein Trinkgeld für seine arme Familie zu bitten. Er würde bei den mangelnden Umsätzen an diesem Tag bestimmt bald seinen Job verlieren.
Kaum zu fassen diese arrogante Selbstgefälligkeit, die völlig im Gegensatz zur ausgeprägten Hilfsbereitschaft des Namibischen Volkes steht.
Hans-Peter Kaiser, Gera/Thüringen
Am 6. März war ich mit Freunden im Sossusvlei Nationalpark. An dessen Ende befindet sich bekannterweise die finale Sandstrecke zum eigentlichen Sossusvlei, die ich schon einige Male gefahren bin.
Auch diesmal mit einem Allradfahrzeug unterwegs kam ich zwar hin, leider aber nicht ganz zurück, denn auf Grund eines misslichen Umstands und eines Defekts am Fahrzeug, blieb ich bei der Rückfahrt auf etwa der Hälfte der Strecke im Sand stecken. Alle Freischaufel- und anderen Versuche blieben erfolglos.
Freunde informierten den am Eingang zur Sandpiste mit Traktor stationierten Diensthabenden des NWR, einen gewissen Herrn „Paulines“. Obwohl es für ihn - selbstverständlich gegen Aufwandsentschädigung - eine nur kleine Mühe und ein Zeitaufwand von vielleicht 20 Minuten gewesen wäre, uns mit seinem Traktor aus dem Sand zu ziehen, verweigerte er jegliche Hilfe und ließ meine Frau und mich bei 39° C von 12 - nach 15 Uhr, also reichliche drei Stunden, im tiefen Sand verharren.
Wie uns durch Mitreisende später bekannt wurde, verbot er sogar einem seiner hilfsbereiten traktorberechtigten Mitarbeiter ausdrücklich uns zu helfen.
Im Schatten seines Containers und offenbar frustriert mangels zu fahrender Besucher an diesem Tag, spielte er Gott und erzählte grinsend anderen Touristen, die Festgefahrenen würden sich wundern, denn Hilfe käme frühestens morgen und dann aus Windhoek und würde unbezahlbar teuer werden. Um es zu wiederholen, er wäre in wenigen Minuten mit seinem Traktor bei uns gewesen und hätte uns (wir hatten Seil dabei) in weiteren nur Minuten zumindest aus dem tiefen Sandbett oder sogar auf festen Unterboden ziehen können. Wir bekamen nach über drei Stunden gemeinschaftliche Hilfe von Dritten.
Als ich diesen Mann, der sich selbst „Paulinus“ nannte später zur Rede stellte, erklärte er mit Unschuldsmine, es sei ihm ausdrücklich von NWR verboten zu helfen und er erlaubte sich obendrein noch, mich um ein Trinkgeld für seine arme Familie zu bitten. Er würde bei den mangelnden Umsätzen an diesem Tag bestimmt bald seinen Job verlieren.
Kaum zu fassen diese arrogante Selbstgefälligkeit, die völlig im Gegensatz zur ausgeprägten Hilfsbereitschaft des Namibischen Volkes steht.
Hans-Peter Kaiser, Gera/Thüringen
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Allgemeine Zeitung
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