Ein Mann, eine Kamera, unzählige Tiere
Nicht viele können von sich behaupten, ein halbes Jahrhundert Film-, Fernseh- und Fotogeschichte geschrieben zu haben. Des Bartlett konnte es. Er bereiste sechs von sieben Kontinenten, filmte alle Kreaturen von Insekten bis zu Walen. Am 12. September ist der Tierfilmer im Alter von 82 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben.
Filmen war seine große Leidenschaft. Vor allem Tiere, egal ob groß oder klein, hatten es dem Wildlife-Filmer Des Bartlett angetan. Die meisten Jahre seines Lebens verbrachte der gebürtige Australier in Afrika. Während sich der Kontinent und seine politischen Systeme veränderten, Staaten unabhängig wurden, filmte Des Bartlett immer zu die Tierwelt, die für ihn unverändert schön und faszinierend blieb. Gemeinsam mit seiner Frau, die er von Anfang für die Fotografie und Filmerei begeisterte, entstanden mehr als 200 Filme, mehrere Bücher und seitenlange Storys in Magazinen wie National Geographic.
"Er war ein großartiger Mensch", sagt Hu Berry über Des Bartlett. "Er hat sehr viel für Namibia getan." Berry erinnert sich noch genau: "Oft saß er viele Stunden da, beobachtete nur und fotografierte." Berry arbeitete lange für die Naturschutzbehörde im Etoscha-Nationalpark und hatte dadurch viel mit Des und seiner Frau Jen zu tun. Die Löwen kannten die Bartletts. Und sie kannten ihren Volkswagen Kombi. Davon profitierte auch Berry, der die Löwen für Forschungszwecke betäuben musste. Denn wenn er mit in den Volkswagen kletterte, kam er den Löwen ebenso nah. "Es war ein absolutes Vergnügen mit den beiden zu arbeiten", sagt Berry.
Norman Desmond Bartlett wurde am 2. April 1927 Canungra im Südosten von Queensland (Australien) geboren. Schon als Kind liebte er die Natur, erkundete in Tamborine Mountain, wo er aufwuchs, stundenlang den Regenwald. Als Junge wollte er Pilot werden, später dann Flugzeugdesigner. Mit dem Entwurf seines "Bartlett Bullet" schaffte er es als 17-Jähriger sogar in das "Wings Magazine".
Als 16-Jähriger verschlug es Bartlett in die Stadt, nach Brisbane, um dort in einer Bank zu arbeiten. "Wie ein eingesperrter Löwe", beschrieb er später das Gefühl in der Stadt und drinnen zu arbeiten. "Er hat oft gesagt, dass der Blick aus dem Fenster in die Sonne, ihn dazu bewegt hat, Fotograf zu werden", erinnert sich seine Frau Jen. Und obwohl er die Arbeit in der Bank nicht mochte, kam er durch sie zu seinem Traumberuf. Denn das Buch "I married adventure" von Osa Johnson, das seine Leidenschaft für Wildlife-Fotografie entfachte, lieh er in der Bücherei der Bank aus. Von nun an las er alle Bücher über Fotografie, die er in die Hände bekam und kaufte sich die Kameraausrüstung. Im April 1945, 18 Jahre alt, verließ er die Bank und ging zur Airforce, um ein Kampfpilot zu werden. Doch nur wenige Zeit später war der Zweite Weltkrieg vorbei.
Seine ersten Motive, die er nach dieser Zeit fotografierte, waren Babies. Zusammen mit einem Freund, der die Kinder als Zauberer zum Lachen brachte, freuten sich die Eltern später über die glücklichen Gesichter. Nach verschiedenen Jobs als Fotograf, arbeitete Des fünf Jahre in Melbourne in einem Entwicklungslabor. In dieser Zeit lernte er den Unterwasserfilmer Noel Monkmann kennen. Als dieser vor einem geplanten Dreh krank wurde, empfahl Monkmann Des an Armand Denis weiter. Die beiden drehten Filme in Australien. Der Grundstein für eine lange intensive Zusammenarbeit war gelegt.
Durch ihren Bruder lernte er 1953 seine spätere Frau Jen kennen. Der hatte Des bei seinen Reisen durch Australien kennengelernt und ihn ihr in Sydney vorgestellt. Als 26-Jähriger ging Des für fünf Monate alleine nach Neuguinea und drehte dort seinen ersten Film. Er genoss es, den Dschungel zu durchqueren und fernab der Zivilisation zu sein. 1954 flog er nach Kenia. "Wir hatten nicht viel Zeit zusammen", erinnert sich Jen. Doch für sie sei es fast Liebe auf den ersten Blick gewesen. Über zwei Jahre hielten sie deshalb Kontakt. Gemeinsam mit Armand und Michaela Denis drehte Des in Kenia eine Serie von Dokumentarfilmen für die BBC. "Ostafrika war ein traumhaftes Ziel für alle, die sich für Naturgeschichte interessieren. Wir kamen dort voll jugendlichem Enthusiasmus an und waren überwältigt von der Vielfalt der wilden Tiere - von den Elefanten bis zum Reichtum an Insekten", sagte er später über diese Zeit.
1956 heiratete er seine Frau in London. Er brachte ihr alles über Fotografie und Filmen bei. Im Nu wurden die beiden ein unzertrennliches, perfekt eingespieltes Team. Des filmte, Jen fotografierte. Nach der Geburt ihrer Tochter Julie 1957 kehrten sie zurück nach Kenia - und verbrachten dort zehn Jahre. So wurde ihre Tochter von klein auf ans Reisen und Fotografieren gewöhnt. "Bis sie zwölf Jahre alt war, ist sie überall mit uns herumgereist", erzählt Jen. Auf diesen ersten Reisen kristallisierte sich schnell Des' Filmstil heraus: "Die ersten Filme drehten sich um die Jagd. Später konzentrierten wir uns mehr auf das Familienleben der Tiere und die Wunder der Natur."
1964 reiste das Paar in die USA. Und wurde dort durch einige neue und einzigartige Herangehensweisen bekannt. Für ihre einstündige Dokumentation "The World of the Beaver" filmten die Bartletts unter Wasser und unter der Eisschicht, um einen noch nie zuvor dagewesenen Blick auf das Familienleben der Biber zu bekommen.
1973 wurde dem Ehepaar der erste ihrer beiden Emmys für den Film "The incredible flight of the snow geese" verliehen. Diesen Film hatten sie für die britische Produktionsfirma Survival Anglia gemacht. Des war innovativ und dachte sich immer wieder neue Möglichkeiten aus, die Tiere anzulocken und zu filmen. Über die Zeit, die sie filmten, wurden die Bartletts wie Eltern für die Tiere. Anstrengend sei das gewesen, erinnert sich Jen. "Bei Übernachtungen mussten wir uns erst um die Gänse kümmern, bevor wir uns entspannen konnten."
Auch die Wale, die sie in Patagonien aufnahmen, hatten es dem Filmer-Ehepaar angetan. An Tagen, wenn das Meer ruhig war, nutzten sie ein aufblasbares Boot. "Wir hatten zum Teil unglaubliche Erfahrungen mit diesen sanften Giganten", erinnerte sich Des einmal. Einige von ihnen seinen neugierig gewesen und sehr nah an das Boot geschwommen. "Aber wir haben uns nie bedroht gefühlt, wenn ein 40-Tonnen-Wal 30 Meter von uns entfernt auftauchte."
Man sah Des sehr selten vor der Kamera, er fühlte sich am wohlsten hinter der Kamera. "Er war unglaublich großzügig, er teilte gerne sein Wissen. Viele junge Fotografen haben von ihm gelernt", weiß Jen.
"Heimat ist dort, wo man gerade ist", war Des' Motto. So verweilten die beiden oft länger an einem Ort als geplant. Jen: "Je länger man bleibt, desto mehr findet man zum Filmen."
In ihre letzte Heimat Namibia ging es 1978. Im Etoscha-Nationalpark wollten sie Löwen auf Zelluloid bannen. Sechs Jahre lebten sie im Park, zelteten oder schliefen in Unterkünften des Personals. Aus den geplanten sechs Monaten in Namibia wurde der Rest ihres Lebens. Über 20 Filme entstanden hier, die berühmtesten sind "Lions of Etoscha" und "Survivors of the Skeleton Coast" für National Geographic Television. An der Skelettküste und in der Namib Wüste konnte Des auch seinen Traum wahr machen und aus einem Leichtflugzeug (Microlight) filmen.
Einmal jedoch hatte er einen schweren Unfall mit dem Leichtflugzeug. Jen kann sich noch an jedes Detail erinnern. "Mein Herz hörte fast auf zu schlagen, als ich Des' Leichtflugzeug 500 Fuß unter mir sah, wie es einen Sturzflug in die Wüste machte." Trotzdem reagierte sie geistesgegenwärtig und landete ihr Flugzeug 300 Meter neben dem von Des. Als sie merkte, dass sie ihren bewusstlosen Ehemann nicht bewegen konnte, flog sie 30 Kilometer nach Möwe Bay um Hilfe zu rufen. Während das Rettungsteam 550 Kilometer aus Windhoek zur Unfallstelle flog, fuhr Jen zurück zu Des und war rechtzeitig da, um den Helikopter mit einem Feuer an die richtige Stelle zu lotsen. Doch auch dieser Unfall hielt Des nicht vom Filmen ab. Sobald er sich erholt hatte, griff er wieder zur Kamera.
"Er wusste unheimlich viel über die Tiere", erzählt Rod Braby, der Des Bartlett seit 1983 kannte. Braby war Naturschutzbeamter im Skelettküstenpark. Bei Bartletts Arbeiten dort lernte er dessen Arbeitsweise kennen: "Er war sehr geduldig mit den Tieren. Er ist demütig auf sie zugegangen und war nicht aggressiv wie andere Tierfotografen." Auch Tochter Julie war oft bei den Aufnahmen dabei, erinnert sich Braby. "Wir waren wie eine Familie."
130 Filme für Film und Fernsehen, 100 Kurzfilme für Kinder, mehrere Bücher und Artikel in Magazinen - Des Bartlett hat seinen Beruf gelebt und geliebt. Er sagte oft zu Freunden. "Ich habe mein Traumleben gelebt - ich habe genau das getan, was ich wollte, wo ich wollte und habe das alles noch mit der Person geteilt, die mir am nächsten steht - Jen." In den 90er Jahren zog das Ehepaar nach Swakopmund. Bis ins hohe Alter drehte Des Filme, erst vor wenigen Jahren ging er in den Ruhestand und schrieb wieder Bücher. Eines fing er noch an - über sich selbst und sein aufregendes Leben. Jen: "Diese Biografie wollen meine Tochter und ich auf jeden Fall noch fertig machen."
Filmen war seine große Leidenschaft. Vor allem Tiere, egal ob groß oder klein, hatten es dem Wildlife-Filmer Des Bartlett angetan. Die meisten Jahre seines Lebens verbrachte der gebürtige Australier in Afrika. Während sich der Kontinent und seine politischen Systeme veränderten, Staaten unabhängig wurden, filmte Des Bartlett immer zu die Tierwelt, die für ihn unverändert schön und faszinierend blieb. Gemeinsam mit seiner Frau, die er von Anfang für die Fotografie und Filmerei begeisterte, entstanden mehr als 200 Filme, mehrere Bücher und seitenlange Storys in Magazinen wie National Geographic.
"Er war ein großartiger Mensch", sagt Hu Berry über Des Bartlett. "Er hat sehr viel für Namibia getan." Berry erinnert sich noch genau: "Oft saß er viele Stunden da, beobachtete nur und fotografierte." Berry arbeitete lange für die Naturschutzbehörde im Etoscha-Nationalpark und hatte dadurch viel mit Des und seiner Frau Jen zu tun. Die Löwen kannten die Bartletts. Und sie kannten ihren Volkswagen Kombi. Davon profitierte auch Berry, der die Löwen für Forschungszwecke betäuben musste. Denn wenn er mit in den Volkswagen kletterte, kam er den Löwen ebenso nah. "Es war ein absolutes Vergnügen mit den beiden zu arbeiten", sagt Berry.
Norman Desmond Bartlett wurde am 2. April 1927 Canungra im Südosten von Queensland (Australien) geboren. Schon als Kind liebte er die Natur, erkundete in Tamborine Mountain, wo er aufwuchs, stundenlang den Regenwald. Als Junge wollte er Pilot werden, später dann Flugzeugdesigner. Mit dem Entwurf seines "Bartlett Bullet" schaffte er es als 17-Jähriger sogar in das "Wings Magazine".
Als 16-Jähriger verschlug es Bartlett in die Stadt, nach Brisbane, um dort in einer Bank zu arbeiten. "Wie ein eingesperrter Löwe", beschrieb er später das Gefühl in der Stadt und drinnen zu arbeiten. "Er hat oft gesagt, dass der Blick aus dem Fenster in die Sonne, ihn dazu bewegt hat, Fotograf zu werden", erinnert sich seine Frau Jen. Und obwohl er die Arbeit in der Bank nicht mochte, kam er durch sie zu seinem Traumberuf. Denn das Buch "I married adventure" von Osa Johnson, das seine Leidenschaft für Wildlife-Fotografie entfachte, lieh er in der Bücherei der Bank aus. Von nun an las er alle Bücher über Fotografie, die er in die Hände bekam und kaufte sich die Kameraausrüstung. Im April 1945, 18 Jahre alt, verließ er die Bank und ging zur Airforce, um ein Kampfpilot zu werden. Doch nur wenige Zeit später war der Zweite Weltkrieg vorbei.
Seine ersten Motive, die er nach dieser Zeit fotografierte, waren Babies. Zusammen mit einem Freund, der die Kinder als Zauberer zum Lachen brachte, freuten sich die Eltern später über die glücklichen Gesichter. Nach verschiedenen Jobs als Fotograf, arbeitete Des fünf Jahre in Melbourne in einem Entwicklungslabor. In dieser Zeit lernte er den Unterwasserfilmer Noel Monkmann kennen. Als dieser vor einem geplanten Dreh krank wurde, empfahl Monkmann Des an Armand Denis weiter. Die beiden drehten Filme in Australien. Der Grundstein für eine lange intensive Zusammenarbeit war gelegt.
Durch ihren Bruder lernte er 1953 seine spätere Frau Jen kennen. Der hatte Des bei seinen Reisen durch Australien kennengelernt und ihn ihr in Sydney vorgestellt. Als 26-Jähriger ging Des für fünf Monate alleine nach Neuguinea und drehte dort seinen ersten Film. Er genoss es, den Dschungel zu durchqueren und fernab der Zivilisation zu sein. 1954 flog er nach Kenia. "Wir hatten nicht viel Zeit zusammen", erinnert sich Jen. Doch für sie sei es fast Liebe auf den ersten Blick gewesen. Über zwei Jahre hielten sie deshalb Kontakt. Gemeinsam mit Armand und Michaela Denis drehte Des in Kenia eine Serie von Dokumentarfilmen für die BBC. "Ostafrika war ein traumhaftes Ziel für alle, die sich für Naturgeschichte interessieren. Wir kamen dort voll jugendlichem Enthusiasmus an und waren überwältigt von der Vielfalt der wilden Tiere - von den Elefanten bis zum Reichtum an Insekten", sagte er später über diese Zeit.
1956 heiratete er seine Frau in London. Er brachte ihr alles über Fotografie und Filmen bei. Im Nu wurden die beiden ein unzertrennliches, perfekt eingespieltes Team. Des filmte, Jen fotografierte. Nach der Geburt ihrer Tochter Julie 1957 kehrten sie zurück nach Kenia - und verbrachten dort zehn Jahre. So wurde ihre Tochter von klein auf ans Reisen und Fotografieren gewöhnt. "Bis sie zwölf Jahre alt war, ist sie überall mit uns herumgereist", erzählt Jen. Auf diesen ersten Reisen kristallisierte sich schnell Des' Filmstil heraus: "Die ersten Filme drehten sich um die Jagd. Später konzentrierten wir uns mehr auf das Familienleben der Tiere und die Wunder der Natur."
1964 reiste das Paar in die USA. Und wurde dort durch einige neue und einzigartige Herangehensweisen bekannt. Für ihre einstündige Dokumentation "The World of the Beaver" filmten die Bartletts unter Wasser und unter der Eisschicht, um einen noch nie zuvor dagewesenen Blick auf das Familienleben der Biber zu bekommen.
1973 wurde dem Ehepaar der erste ihrer beiden Emmys für den Film "The incredible flight of the snow geese" verliehen. Diesen Film hatten sie für die britische Produktionsfirma Survival Anglia gemacht. Des war innovativ und dachte sich immer wieder neue Möglichkeiten aus, die Tiere anzulocken und zu filmen. Über die Zeit, die sie filmten, wurden die Bartletts wie Eltern für die Tiere. Anstrengend sei das gewesen, erinnert sich Jen. "Bei Übernachtungen mussten wir uns erst um die Gänse kümmern, bevor wir uns entspannen konnten."
Auch die Wale, die sie in Patagonien aufnahmen, hatten es dem Filmer-Ehepaar angetan. An Tagen, wenn das Meer ruhig war, nutzten sie ein aufblasbares Boot. "Wir hatten zum Teil unglaubliche Erfahrungen mit diesen sanften Giganten", erinnerte sich Des einmal. Einige von ihnen seinen neugierig gewesen und sehr nah an das Boot geschwommen. "Aber wir haben uns nie bedroht gefühlt, wenn ein 40-Tonnen-Wal 30 Meter von uns entfernt auftauchte."
Man sah Des sehr selten vor der Kamera, er fühlte sich am wohlsten hinter der Kamera. "Er war unglaublich großzügig, er teilte gerne sein Wissen. Viele junge Fotografen haben von ihm gelernt", weiß Jen.
"Heimat ist dort, wo man gerade ist", war Des' Motto. So verweilten die beiden oft länger an einem Ort als geplant. Jen: "Je länger man bleibt, desto mehr findet man zum Filmen."
In ihre letzte Heimat Namibia ging es 1978. Im Etoscha-Nationalpark wollten sie Löwen auf Zelluloid bannen. Sechs Jahre lebten sie im Park, zelteten oder schliefen in Unterkünften des Personals. Aus den geplanten sechs Monaten in Namibia wurde der Rest ihres Lebens. Über 20 Filme entstanden hier, die berühmtesten sind "Lions of Etoscha" und "Survivors of the Skeleton Coast" für National Geographic Television. An der Skelettküste und in der Namib Wüste konnte Des auch seinen Traum wahr machen und aus einem Leichtflugzeug (Microlight) filmen.
Einmal jedoch hatte er einen schweren Unfall mit dem Leichtflugzeug. Jen kann sich noch an jedes Detail erinnern. "Mein Herz hörte fast auf zu schlagen, als ich Des' Leichtflugzeug 500 Fuß unter mir sah, wie es einen Sturzflug in die Wüste machte." Trotzdem reagierte sie geistesgegenwärtig und landete ihr Flugzeug 300 Meter neben dem von Des. Als sie merkte, dass sie ihren bewusstlosen Ehemann nicht bewegen konnte, flog sie 30 Kilometer nach Möwe Bay um Hilfe zu rufen. Während das Rettungsteam 550 Kilometer aus Windhoek zur Unfallstelle flog, fuhr Jen zurück zu Des und war rechtzeitig da, um den Helikopter mit einem Feuer an die richtige Stelle zu lotsen. Doch auch dieser Unfall hielt Des nicht vom Filmen ab. Sobald er sich erholt hatte, griff er wieder zur Kamera.
"Er wusste unheimlich viel über die Tiere", erzählt Rod Braby, der Des Bartlett seit 1983 kannte. Braby war Naturschutzbeamter im Skelettküstenpark. Bei Bartletts Arbeiten dort lernte er dessen Arbeitsweise kennen: "Er war sehr geduldig mit den Tieren. Er ist demütig auf sie zugegangen und war nicht aggressiv wie andere Tierfotografen." Auch Tochter Julie war oft bei den Aufnahmen dabei, erinnert sich Braby. "Wir waren wie eine Familie."
130 Filme für Film und Fernsehen, 100 Kurzfilme für Kinder, mehrere Bücher und Artikel in Magazinen - Des Bartlett hat seinen Beruf gelebt und geliebt. Er sagte oft zu Freunden. "Ich habe mein Traumleben gelebt - ich habe genau das getan, was ich wollte, wo ich wollte und habe das alles noch mit der Person geteilt, die mir am nächsten steht - Jen." In den 90er Jahren zog das Ehepaar nach Swakopmund. Bis ins hohe Alter drehte Des Filme, erst vor wenigen Jahren ging er in den Ruhestand und schrieb wieder Bücher. Eines fing er noch an - über sich selbst und sein aufregendes Leben. Jen: "Diese Biografie wollen meine Tochter und ich auf jeden Fall noch fertig machen."
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Allgemeine Zeitung
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