Ein Meister und seine Puppen
Chester ist ein Cape-Coloured mit großer Klappe. Weiße sind nur von der Hüfte aufwärts Rassisten, sagt er; wie sonst kämen farbige Leute zustande? "Mit solch einem Gesicht wie deinem braucht man sich jedenfalls keine Gedanken über Empfängnisverhütung zu machen", pöbelt er dann einen Gast in der ersten Reihe an.
Ronny steht dem frechen Chester in nichts nach, wenn es darum geht, zahlende Besucher der Show im Warehouse Theatre zu beleidigen. Ronny ist ein grünes Fabelwesen mit sehr aktiver Libido. Er sucht sich gleich zu Beginn seines Auftrittes eine hübsche Frau im Publikum aus und macht ihrem männlichen Begleiter das Leben zur Hölle. Doch irgendwie kann man ihm das genauso wenig übel nehmen wie Chester oder den anderen Bauchrednerpuppen von Conrad Koch. Schließlich bekommen die Gäste im Warehouse an diesem Abend selten gutes Entertainment für ihre 60 oder 75 Dollar Eintritt: Koch ist nicht nur ein brillanter Bauchredner, sondern auch ausgesprochen witzig.
Der Begriff "Bauchredner" ist eigentlich irreführend, denn die Stimme kommt nicht aus dem Bauch. Vielmehr presst ein Bauchredner die Gaumenbögen im Mund zusammen und verengt den Kehlkopfeingang durch Rücklage der Zunge. Koch hat diese schon in der Antike bekannte Kunst perfektioniert. Sein Mund scheint sich kaum zu bewegen, seine Lippen sind zu einem permanenten Grinsen verzogen, während er seine Puppen in den verschiedensten Stimmlagen und Akzenten sprechen und lachen lässt. Seine Handhabe der originellen Stoffpuppen ist dabei so geschickt, dass jede von ihnen vollkommen lebensecht wirkt.
Das ist beispielsweise Hillary, die pinke Straußendame, die eigentlich nur aus zwei Staubwedeln, einem plüschigen Pantoffel und einem Stück Draht (laut Koch ist das ein "Autoschlüssel aus Gauteng") besteht. Hillary hat eine sehr markante gackernde Lache, die das Publikum im Warehouse regelrecht zum Wiehern bringt. Ronnie kann den Dudelsack spielen, Chester ist ein Golfmeister, und dann ist da noch ein anderes bemerkenswertes Persönchen, das Conrad Koch aus einem ganz normalen Handschuh zaubert, und das mit Hilfe seiner Bauchrednerkünste einen Stepptanz hinlegt, dass einem die Beine zu zucken beginnen.
Höhepunkt der Show von Conrad Koch ist der Moment, als Ronny anfängt, sich gegen die Schweinereien zu wehren, die ihm sein Schöpfer pausenlos in den Mund legt - vor allem weil der anschließend immer eine Entschuldigung von ihm verlangt. In einem rasanten, ad Absurdum geführten Wortgefecht zwischen Bauchredner und Puppe entsteht irgendwann ganz unmerklich die Situation, dass Ronny mit der normalen Menschenstimme von Conrad Koch zu sprechen scheint und der Bauchredner umgekehrt die quäkende Stimme seiner Puppe übernommen hat. Es entsteht ein kurzer Moment der Verwirrung im Publikum, dessen Blicke panisch vom Puppen- zum Menschenmund wandern und die vertauschten Töne zu orten versuchen. Dann bricht das Warehouse in tosenden Applaus aus.
Ronny steht dem frechen Chester in nichts nach, wenn es darum geht, zahlende Besucher der Show im Warehouse Theatre zu beleidigen. Ronny ist ein grünes Fabelwesen mit sehr aktiver Libido. Er sucht sich gleich zu Beginn seines Auftrittes eine hübsche Frau im Publikum aus und macht ihrem männlichen Begleiter das Leben zur Hölle. Doch irgendwie kann man ihm das genauso wenig übel nehmen wie Chester oder den anderen Bauchrednerpuppen von Conrad Koch. Schließlich bekommen die Gäste im Warehouse an diesem Abend selten gutes Entertainment für ihre 60 oder 75 Dollar Eintritt: Koch ist nicht nur ein brillanter Bauchredner, sondern auch ausgesprochen witzig.
Der Begriff "Bauchredner" ist eigentlich irreführend, denn die Stimme kommt nicht aus dem Bauch. Vielmehr presst ein Bauchredner die Gaumenbögen im Mund zusammen und verengt den Kehlkopfeingang durch Rücklage der Zunge. Koch hat diese schon in der Antike bekannte Kunst perfektioniert. Sein Mund scheint sich kaum zu bewegen, seine Lippen sind zu einem permanenten Grinsen verzogen, während er seine Puppen in den verschiedensten Stimmlagen und Akzenten sprechen und lachen lässt. Seine Handhabe der originellen Stoffpuppen ist dabei so geschickt, dass jede von ihnen vollkommen lebensecht wirkt.
Das ist beispielsweise Hillary, die pinke Straußendame, die eigentlich nur aus zwei Staubwedeln, einem plüschigen Pantoffel und einem Stück Draht (laut Koch ist das ein "Autoschlüssel aus Gauteng") besteht. Hillary hat eine sehr markante gackernde Lache, die das Publikum im Warehouse regelrecht zum Wiehern bringt. Ronnie kann den Dudelsack spielen, Chester ist ein Golfmeister, und dann ist da noch ein anderes bemerkenswertes Persönchen, das Conrad Koch aus einem ganz normalen Handschuh zaubert, und das mit Hilfe seiner Bauchrednerkünste einen Stepptanz hinlegt, dass einem die Beine zu zucken beginnen.
Höhepunkt der Show von Conrad Koch ist der Moment, als Ronny anfängt, sich gegen die Schweinereien zu wehren, die ihm sein Schöpfer pausenlos in den Mund legt - vor allem weil der anschließend immer eine Entschuldigung von ihm verlangt. In einem rasanten, ad Absurdum geführten Wortgefecht zwischen Bauchredner und Puppe entsteht irgendwann ganz unmerklich die Situation, dass Ronny mit der normalen Menschenstimme von Conrad Koch zu sprechen scheint und der Bauchredner umgekehrt die quäkende Stimme seiner Puppe übernommen hat. Es entsteht ein kurzer Moment der Verwirrung im Publikum, dessen Blicke panisch vom Puppen- zum Menschenmund wandern und die vertauschten Töne zu orten versuchen. Dann bricht das Warehouse in tosenden Applaus aus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen