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Ein Requiem für Mozart
Ein Requiem für Mozart

Ein Requiem für Mozart

Schwere Kost, leicht serviert. Seit über zwei Monaten probt der Cantare Audire Choir, einer der populärsten Chöre Namibias, für das nächste Konzert Anfang April. Auf dem Programm steht das Requiem in D-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart.

In diesem Jahr wird der 250. Geburtstag von Mozart gefeiert und daher ist der weltberühmte Komponist aus Salzburg sprichwörtlich in aller Munde. Das Wortspiel passt allenfalls zu einem Konzert mit klassischen Blasinstrumenten, viel besser jedoch zu einem Chor. Noch dazu, wenn es sich um einen gemischten Chor handelt, der durch zahlreiche internationale Auftritte und seine enorme musikalische Varianz inzwischen weit über Namibias Grenzen hinaus bekannt geworden ist.

Montags abends um halb acht beginnt die Chorprobe, die gewöhnlich bis zehn Uhr dauert. Es geht diesmal um "ein schweres Stück", das auch geübten Kehlen durchaus zu schaffen macht. "Zum Aufwärmen beginnen wir mit dem Kyrie Eleison", ruft Chorleiter Ernst van Biljon in die gemischte Runde. Die Unruhe legt sich schnell, denn Mozarts Requiem erfordert absolute Konzentration. An diesem Abend sind zwar nur drei Viertel des ungefähr vierzigköpfigen Chors anwesend, aber die Stimmkraft ist bei weitem ausreichend für ein ausgewogenes Klangerlebnis.

"Macht das Adagio am Ende bitte etwas dramatischer", korrigiert Biljon die vor ihm sitzenden Sängerinnen und Sänger. Der aus dem südafrikanischen Bloemfontein stammende Immobilienmakler leitet den Chor seit der Gründung im Jahr 1972. Den Namen "Cantare Audire" hat er sich ausgedacht. "Ich wollte eine Entsprechung für das Singen und (Zu)Hören finden", erklärt er.

In der Tat entsteht guter Chorgesang nicht nur beim sturen Absingen vorgegebener Noten, sondern insbesondere dadurch, dass die einzelnen Stimmen aufeinander hören. Zunächst unterbricht er sein gelassenes Dirigieren noch einige Male, um kleine Probleme zu beheben: "Schaut bitte auf meine Hand. Die rechte Seite war gerade einen halben Takt hinter mir." Bevor sich der 63-Jährige von Johan Pieterse, der den Chor später an der Orgel begleiten wird, allein gelassen fühlen kann, trifft der an diesem Tag zum ersten Mal erwartete Pianist zum Glück doch noch ein.

Mit Begleitung tut sich der Chor dann auch spürbar leichter, beispielsweise ein korrektes "A" zu singen. Beflügelt von Mozart kommt Biljon schließlich sogar eine Wiener Weisheit über die Lippen: "Atem ist nicht Luft, Atem ist Kraft." Aus dem Bauch muss sie kommen, diese Kraft. Gerade beim Requiem, in dem es gilt, sich für das Ende getragener Passagen noch genug Energie zu bewahren. "Es ist schwierig, sich zu entspannen, wenn man so schwierige Sachen singen muss", räumt der Musikliebhaber ein, der sich sein Fachwissen Anfang der 1980er Jahre in Holland angeeignet hat. " Ich bin mal zum Physiotherapeuten gegangen und je mehr es wehtat, desto mehr sollte ich mich entspannen."

Während die Alt-Stimmen angriffslustig daher kommen, müssen im schwach besetzten Tenor ein paar kleine Unsauberkeiten beseitigt werden: "Beim Kyrie singt ihr bitte einen deutschen Umlaut ü und nicht Kirie". Den schwierigsten Teil hat der Sopran zu bewältigen. Die hohen Stimmen verstärken die Dramatik oder sie können das Gesamtwerk im schlimmsten Fall zerstören.

Seit einem Jahr singt die Sopranistin Mara Du Toit im Cantare Audire Choir. "Gesang ist etwas wunderschönes und mir gefällt die nette Gemeinschaft im Chor", beschreibt die junge Windhoekerin ihre Motivation, jeden Montag zu den immerhin zweieinhalbstündigen Proben zu gehen. Ihre beiden Kinder würden so lange sicher nicht still halten, aber Lientjie van Zyl hat ihre beiden Sprösslinge dabei. Kein Problem, weil sich die beiden selbst beschäftigen.

"Kommt, etwas lauter!", fordert Biljon und klatscht energisch den Takt dazu. "Ja, genau so. Da läuft einem die Gänsehaut über den Rücken. Erinnert euch an dieses Kompliment, ihr werdet nicht viele davon bekommen", scherzt er.

Das Konzert rückt näher. Die Aufregung wird in den nächsten Tagen sicher noch steigen. Am siebten und achten April werden die Aufführungen in der St. Mary's Cathedral stattfinden; die Karten kosten N$ 75 für Erwachsene und N$ 35 für Schulkinder. Biljon konnte Price Waterhouse Coopers als Hauptsponsor gewinnen. "Vielleicht steigt die Nedbank auch noch mit ein."

Das Mozart-Konzert in Windhoek ist nicht der einzige Höhepunkt im Cantare-Audire-Jahr. Mit einem A-cappella Programm ist für Dezember eine Europa-Tournee geplant.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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