Ein Schritt in Richtung Mittelalter
Seit Jahren ist bekannt, dass die Stromversorgung in Namibia problematisch wird. Und der Verbrauch wird permanent steigen. Großverbraucher, aber auch neue Wohngebiete werden für einen erheblichen Zusatzbedarf sorgen. Es ist höchste Zeit, endlich eine fortschrittliche und umweltfreundliche Stromversorgung in Gang zu bringen. Bei jedem Treffen, bei jeder Versammlung hört man von "Entwicklung" und "Vision 2030" etc. Aber passieren tut nichts. Im Gegenteil, die Stromerzeugung mit Kohle oder Öl ist die "vorsintflutlichste" Methode. Und wenn dann mal eine Alternative auf den Tisch kommt, ist es gleich der "Turmbau zu Babel", 1,5 Kilometer hoch.
Namibia hat Sonne, Wind und Meeresbrandung. Alles lässt sich hervorragend für die Stromproduktion nutzen - einzeln oder besser noch in Kombination. Das Van-Eck-E-Werk liefert im besten Fall 90 Megawatt (MW), benötigt dafür aber satte 45 Tonnen Kohle pro Stunde, die auch teuer importiert werden muss. Und das in einer alten Anlage ohne Filtersysteme. Nicht nur Asche und Staub werden ausgestoßen, sondern auch Schwefel und riesige Mengen Kohlendioxid. Kein Wunder, dass sich Anwohner über die verpestete Luft in Windhoek beklagen, wenn man von Okahandja aus bereits die schmutzig braune Dunstwolke über der Hauptstadt sehen kann. Und dann will man mit dem (nicht vorhandenen) Strom auch noch große Entsalzungsanlagen bei den Uranminen betreiben. Wie denn? Einige Minen wollen kostbares Grundwasser entsalzen, nicht etwa Meerwasser, welches reichlich vorhanden wäre.
Bei einem Informationsabend eines Uranminen-Betreibers fragte ich speziell nach der Strom- und Wasserproblematik und bekam folgende Antwort: "Wenn NamPower den Strombedarf für unsere Mine nicht liefern kann, werden wir mit Dieselgeneratoren arbeiten, um 15 Megawatt zu erzeugen." Das heißt, mitten in unserer Landschaft stehen bald in zahlreichen Uranminen riesige Generatoren, die gewaltige Mengen Diesel verbrennen. Jeden Tag, für mindestens 15 (geplante) Jahre. Dazu kommt die sichtbare Zerstörung (Tagebaugruben bis 350 Meter tief, Mülldeponie usw.). Und wie man es von älteren, stillgelegten Minen kennt, wird zwar alles ausgebeutet, aber ans Aufräumen denkt später keiner mehr. Und das alles, um einen radioaktiven Stoff zu gewinnen, welcher bei einer umsichtigen Energiepolitik (weltweit) erst gar keine "Existenzberechtigung" hätte. Eine Uranmine ist nicht umweltverträglich, schon gar nicht unter den genannten Umständen. Egal was die "Experten" bei Veranstaltungen erzählen. Die geplanten Minen werden hunderte Milliarden Dollar Gewinne einfahren und müssen deshalb "gezwungen" werden, verantwortlich für Mensch und Natur zu handeln.
Wie wäre es denn endlich mit einer nachhaltigen Methode? Eine ausreichend große und bei Bedarf erweiterbare Meerwasserentsalzung an einen weniger schönen Abschnitt der Küste bauen, diese mit Strom aus Wind und/oder Brandungsturbinen (direkt nebenan) betreiben und so Strom und Wasser zu gewinnen. Wenn die Minen täglich, für viele Jahre zigtausende Liter Diesel verbrennen müssen, können sie sicher auch (zusammen mit NamPower) ein nachhaltiges Konzept finden. Die derzeitigen Energiemauscheleien sind eher ein Schritt in Richtung Mittelalter. Vision 2030 - so ganz bestimmt nicht.
Namibia könnte ein Energieexporteur werden, wenn jetzt sofort die Weichen gestellt werden; aber man ignoriert einfach die Zeichen der Zeit und setzt stattdessen Denkmäler, Paläste und überholte Technologien in die schöne Landschaft.
Helmut Homberg, Usakos
Namibia hat Sonne, Wind und Meeresbrandung. Alles lässt sich hervorragend für die Stromproduktion nutzen - einzeln oder besser noch in Kombination. Das Van-Eck-E-Werk liefert im besten Fall 90 Megawatt (MW), benötigt dafür aber satte 45 Tonnen Kohle pro Stunde, die auch teuer importiert werden muss. Und das in einer alten Anlage ohne Filtersysteme. Nicht nur Asche und Staub werden ausgestoßen, sondern auch Schwefel und riesige Mengen Kohlendioxid. Kein Wunder, dass sich Anwohner über die verpestete Luft in Windhoek beklagen, wenn man von Okahandja aus bereits die schmutzig braune Dunstwolke über der Hauptstadt sehen kann. Und dann will man mit dem (nicht vorhandenen) Strom auch noch große Entsalzungsanlagen bei den Uranminen betreiben. Wie denn? Einige Minen wollen kostbares Grundwasser entsalzen, nicht etwa Meerwasser, welches reichlich vorhanden wäre.
Bei einem Informationsabend eines Uranminen-Betreibers fragte ich speziell nach der Strom- und Wasserproblematik und bekam folgende Antwort: "Wenn NamPower den Strombedarf für unsere Mine nicht liefern kann, werden wir mit Dieselgeneratoren arbeiten, um 15 Megawatt zu erzeugen." Das heißt, mitten in unserer Landschaft stehen bald in zahlreichen Uranminen riesige Generatoren, die gewaltige Mengen Diesel verbrennen. Jeden Tag, für mindestens 15 (geplante) Jahre. Dazu kommt die sichtbare Zerstörung (Tagebaugruben bis 350 Meter tief, Mülldeponie usw.). Und wie man es von älteren, stillgelegten Minen kennt, wird zwar alles ausgebeutet, aber ans Aufräumen denkt später keiner mehr. Und das alles, um einen radioaktiven Stoff zu gewinnen, welcher bei einer umsichtigen Energiepolitik (weltweit) erst gar keine "Existenzberechtigung" hätte. Eine Uranmine ist nicht umweltverträglich, schon gar nicht unter den genannten Umständen. Egal was die "Experten" bei Veranstaltungen erzählen. Die geplanten Minen werden hunderte Milliarden Dollar Gewinne einfahren und müssen deshalb "gezwungen" werden, verantwortlich für Mensch und Natur zu handeln.
Wie wäre es denn endlich mit einer nachhaltigen Methode? Eine ausreichend große und bei Bedarf erweiterbare Meerwasserentsalzung an einen weniger schönen Abschnitt der Küste bauen, diese mit Strom aus Wind und/oder Brandungsturbinen (direkt nebenan) betreiben und so Strom und Wasser zu gewinnen. Wenn die Minen täglich, für viele Jahre zigtausende Liter Diesel verbrennen müssen, können sie sicher auch (zusammen mit NamPower) ein nachhaltiges Konzept finden. Die derzeitigen Energiemauscheleien sind eher ein Schritt in Richtung Mittelalter. Vision 2030 - so ganz bestimmt nicht.
Namibia könnte ein Energieexporteur werden, wenn jetzt sofort die Weichen gestellt werden; aber man ignoriert einfach die Zeichen der Zeit und setzt stattdessen Denkmäler, Paläste und überholte Technologien in die schöne Landschaft.
Helmut Homberg, Usakos
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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