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Ein Spagat der Interessen
Ein Spagat der Interessen

Ein Spagat der Interessen

Deutschsprachige in Namibia wollen sich lokal vertreten wissen
Frank Steffen
Von Frank Steffen

Windhoek

Bei einem ersten Treffen in Windhoek, zu dem die Namibisch-Deutsche Stiftung (NaDS), in die Räumlichkeiten der Wissenschaftlichen Gesellschaft (NWG) eingeladen hatte, wurden teilweise grundverschiedene Meinungen ausgesprochen, doch wurden sich die Anwesenden letztendlich einig, dass die deutschsprachige Gemeinschaft eine „Stimme“ benötigt. Während wiederholt betont wurde, dass es bei der möglichen Gründung eines „Konstrukts“ - die letztendliche Form der Entität wird noch erst bestimmt - um eine Art der Interessengemeinschaft im weitesten Sinne gehe, überherrschte das Genozid-Thema teilweise die Zusammenkunft.

Bischof Burgert Brand von der Deutsch-Evangelischen Kirche (DELK) brachte es allerdings auf den Punkt: „Es gibt Themen, die uns berühren wegen unserer deutschen Sprache, und es gibt Themen, die uns nicht berühren, weil wir Deutsch sprechen. In beiden Fällen ist manchmal eine repräsentative Meinung von uns gefragt, und dafür bräuchte man eine Anlaufstelle.“ Eine lebhafte Debatte führte zum Consensus, dass ein Gesprächskreis eben nur zu Gesprächen führe, wogegen die Schaffung eines Gründungsausschusses schneller zur Bildung einer Interessenvertretung führen würde.

Als Zusammenrufer wird die NaDS die ersten Ansätze begleiten, bis sich tatsächlich ein Konstrukt realisiert, das sich losgelöst von der NaDS aus eigener Kraft trägt und erhält. Die Damen Daun, von Blottnitz, Judmann, von Krosigh, Honsbein, Falk und die Herren Vaatz, Heger, Hecht, von Wietersheim, Kuchling, Vogt (Dr.), Serrer sowie das Ehepaar Schneider-Waterberg wurden als 15-köpfiges Gremium vorgeschlagen, das sich nun gemeinsam mit dem NaDS-Vorstand mit der Form, den Zielen und dem Inhalt eines solchen neuen Vereins befassen und entsprechende Vorschläge bis spätestens Oktober 2019 erarbeiten und vorlegen wird.

Einleitend hatte der NaDS-Vorsitzende Andreas Herrle die Hintergründe beleuchtet, warum eine „deutsche Stimme“ nicht nur aus den eigenen Reihen gefordert worden war, sondern auch zunehmend auf politischen Führungsebenen vermisst wird: „Der ehemalige Premierminister Dr. Nickey Iyambo hatte erstmals die Abwesenheit eines Chiefs des ‚German Tribes' vermisst.“ Bereits hier schieden sich die ­Geister,

denn wenn der eine nur einen Ge-

sprächkreis suchte, hatte der nächste sofort einen handlungsfähigen Verein mit Kopf.

Das Thema Herero und Genozid drohte teilweise den Rahmen der Versammlung zu sprengen, wobei man „ortsfremden Organisatoren“ Vorwürfe für abgehaltene Symposien machte, dies aber teilweise von Namibia-stämmigen Deutschsprachigen vehement abgelehnt und die ansässigen Deutschsprachigen zu einer Portion „Demut“ aufgefordert wurden.

Dem folgte ein versöhnlicher Ton und nutzten nahezu alle Anwesenden die Gelegenheit, ihren starken Band zu und mit Namibia, als Heimatland, zu bekräftigen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-22

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