Ein Streifzug durchs Großstadt-Rivier
Fünfzehn Schritte bergab auf einem wohl ausgetretenen Pfad und die Welt sieht anders aus. Ein bisschen verwunschen, ein bisschen verwahrlost, ein bisschen ungeheuer. Obwohl es so selten fließt, hat sich das Wasser hier bei Olympia auf seinem Weg ins Swakop-Rivier über die Jahrhunderte ein ansehnliches Bett gefräst. Bäume und Gestrüpp verdecken, was von der Stadt noch zu sehen und zu hören ist. Ein Vogel zwitschert, ein Lüftchen weht, die Schritte knirschen im Kies: idyllisch. Leider wird schon nach der nächsten Biegung klar: Zum Naherholungsgebiet taugt das Rivier nicht. Toilettenpapier, Exkremente und Kondome lassen eher auf die kommunale Bedürfnisanstalt schließen. Fragt sich nur: Wo sind all die Leute, die hier so trefflich "ihr Revier markiert" haben?
Weit und breit keine Menschenseele, dafür aber eine Sitzgruppe. Ein Stück weiter, wo die Ufer nicht mehr ganz so steil ansteigen und sich das Bett weitet, hat sich jemand einen gemütlichen Palaverplatz im Schatten unter einem Baum eingerichtet. Acht flache Steine liegen im Kreis, in der Mitte noch ein wenig Asche. Wenig später stoßen wir dann auch auf einen "Schlafplatz". Zwei Beton-Röhren von etwa 50 m Länge und vielleicht 1,20 m Höhe führen unter einer Straße durch. Ziemlich in der Mitte der linken Röhre zeugen Asche und Ruß an der Wand von einem kleinen Feuerchen, Reste einer Styropor-Verpackung vom Abendessen.
Weiter stadteinwärts entsorgt ein Anrainer gerade seinen Müll. Mitten im Rivier schwelt ein Feuer. Vor längerer Zeit hat sich hier auch jemand seines Autos entledigt. Im Gestrüpp liegt ein halb eingewachsenes Wrack. So weit, so langweilig.
Deutlich lebhafter geht es im Klein-Windhoek-Rivier zu, dort, wo es sich in weiten Bögen um die Nelson Mandela Avenue schlängelt. Unter einem Baum haben Monica und Loide ihren Imbiss. In großen Töpfen köchelt Fleisch, außerdem gibt's Fisch, Fettcockies und Oshikundu. Ein Gebräu aus Hirse, Wasser und Zucker. "Geöffnet" ist von 6 bis 14 Uhr. Seit gut einem Jahr sitzen die zwei Frauen täglich hier. Ursprünglich sind sie mal wegen einer Baustelle in der Nähe gekommen. Das Haus ist inzwischen fertig, aber es hat sich herumgesprochen, dass die Beiden da sind. Das Geschäft rentiert sich auch jetzt noch. Einen Dollar kostet die Portion, egal was.
Besonders morgens und zur Mittagszeit brummt das Geschäft. Die Kunden: vor allem Arbeiter aus der Umgebung. Aber auch zwischendurch gibt's genug Kundschaft: Maler David kommt für einen herzhaften Snack: zwei Stück Fleisch und einen ordentlichen Schluck Oshikundu. Dann ist er wieder weg. Der nächste Kunde hält sich länger auf. Petrus hat keine Arbeit und nutzt den Imbiss einfach als Treffpunkt für ein Schwätzchen. Wie Viele, wenn es zur Mittagszeit voll wird. Einen Becher Oshikundu gibt's dennoch. Monica bietet einen besonderen Service, wenn es zum Monatsende mal knapp wird: In einem großen schwarzen Buch schreibt sie an.
Übrigens: Es stehen nicht nur Männer bei ihr in der Kreide. Probleme, das Geld zurückzubekommen, habe sie nicht. Alle würden ihre Schulden begleichen.
Weiter Richtung Robert Mugabe Avenue dient der Gang durchs Rivier, wie an vielen anderen Stellen auch, dann hauptsächlich als Abkürzung. Richtig Action gibt's im Rivier laut Sicherheitsexperten nur in der Nacht. Wenn Gauner und Halunken es auf ihren Streifzügen als Abkürzung und Versteck benutzen. Fazit: Auch wenn es sich tagsüber hier gemütlich "flanieren" lässt, zum Sonntagsspaziergang sind die Riviere nicht zu empfehlen.
Weit und breit keine Menschenseele, dafür aber eine Sitzgruppe. Ein Stück weiter, wo die Ufer nicht mehr ganz so steil ansteigen und sich das Bett weitet, hat sich jemand einen gemütlichen Palaverplatz im Schatten unter einem Baum eingerichtet. Acht flache Steine liegen im Kreis, in der Mitte noch ein wenig Asche. Wenig später stoßen wir dann auch auf einen "Schlafplatz". Zwei Beton-Röhren von etwa 50 m Länge und vielleicht 1,20 m Höhe führen unter einer Straße durch. Ziemlich in der Mitte der linken Röhre zeugen Asche und Ruß an der Wand von einem kleinen Feuerchen, Reste einer Styropor-Verpackung vom Abendessen.
Weiter stadteinwärts entsorgt ein Anrainer gerade seinen Müll. Mitten im Rivier schwelt ein Feuer. Vor längerer Zeit hat sich hier auch jemand seines Autos entledigt. Im Gestrüpp liegt ein halb eingewachsenes Wrack. So weit, so langweilig.
Deutlich lebhafter geht es im Klein-Windhoek-Rivier zu, dort, wo es sich in weiten Bögen um die Nelson Mandela Avenue schlängelt. Unter einem Baum haben Monica und Loide ihren Imbiss. In großen Töpfen köchelt Fleisch, außerdem gibt's Fisch, Fettcockies und Oshikundu. Ein Gebräu aus Hirse, Wasser und Zucker. "Geöffnet" ist von 6 bis 14 Uhr. Seit gut einem Jahr sitzen die zwei Frauen täglich hier. Ursprünglich sind sie mal wegen einer Baustelle in der Nähe gekommen. Das Haus ist inzwischen fertig, aber es hat sich herumgesprochen, dass die Beiden da sind. Das Geschäft rentiert sich auch jetzt noch. Einen Dollar kostet die Portion, egal was.
Besonders morgens und zur Mittagszeit brummt das Geschäft. Die Kunden: vor allem Arbeiter aus der Umgebung. Aber auch zwischendurch gibt's genug Kundschaft: Maler David kommt für einen herzhaften Snack: zwei Stück Fleisch und einen ordentlichen Schluck Oshikundu. Dann ist er wieder weg. Der nächste Kunde hält sich länger auf. Petrus hat keine Arbeit und nutzt den Imbiss einfach als Treffpunkt für ein Schwätzchen. Wie Viele, wenn es zur Mittagszeit voll wird. Einen Becher Oshikundu gibt's dennoch. Monica bietet einen besonderen Service, wenn es zum Monatsende mal knapp wird: In einem großen schwarzen Buch schreibt sie an.
Übrigens: Es stehen nicht nur Männer bei ihr in der Kreide. Probleme, das Geld zurückzubekommen, habe sie nicht. Alle würden ihre Schulden begleichen.
Weiter Richtung Robert Mugabe Avenue dient der Gang durchs Rivier, wie an vielen anderen Stellen auch, dann hauptsächlich als Abkürzung. Richtig Action gibt's im Rivier laut Sicherheitsexperten nur in der Nacht. Wenn Gauner und Halunken es auf ihren Streifzügen als Abkürzung und Versteck benutzen. Fazit: Auch wenn es sich tagsüber hier gemütlich "flanieren" lässt, zum Sonntagsspaziergang sind die Riviere nicht zu empfehlen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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