"Ein Traum ist in Erfüllung gegangen"

Den ersten Blick widmete er seiner Frau und seiner Tochter, danach konnte Namibias bislang einziger Teilnehmer an der legendären Rallye Dakar, Ingo Waldschmidt, seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Innig umarmte der 39-Jährige sein Frau Lisa; Töchterchen Zoe (3 Jahre) verstand den Trubel um ihren Vater nicht, und die rund 50 in Dakar-Fanbekleidung gehüllten Fans mussten sich lange gedulden, bis sie ihr Idol begrüßen durften.
Trotz der zahlreichen Fans, die sich in Flaggen, Hemden und Mützen gehüllt hatten, wirkte die Ankunft von Waldschmidt auf dem Hosea-Kutako-Flughafen etwas angespannt - keiner rannte direkt auf den Helden los - nur langsam trauten sich einige, den müde wirkenden Waldschmidt zu begrüßen. Obwohl die Begrüßungen langsam über die Bühne gingen, waren sie sehr emotional. Waldschmidt selber suchte lange nach den richtigen Worten: "Ich kann es nicht glauben, was hier gerade los ist", so der 39-Jährige, der immer noch mit den Tränen kämpfte.
"Wer arbeiten kann, der kann auch feiern", nach diesem Motto organsierte Lisa nach der Ankunft ihres Mannes eine kleine Willkommensparty beim Sports Café. Ingo, der von dieser Überraschung keinen blassen Schimmer hatte, wurden dann auch noch die Augen verbunden. Etwas unbeholfen lief Waldschmidt ins Lokal, nicht ahnend, was ihn nun erwarten würde. "Du kannst deine Augenbinde jetzt abnehmen", flüsterte Lisa ihrem Mann zu, der sich auch prompt aus seiner blinden Situation befreite. Mit Jubel und Glückwünschen überschüttet sagte Waldschmidt lediglich: "Danke", bevor die Anwesenden ihren "Super-Ingo" mit Fragen löcherten.
Auch für die AZ nahm sich der Motorradfanatiker Zeit. "Es ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Ich würde die Rallye jederzeit wieder fahren. Die ersten Tage waren sehr schwer, danach wurde es dann viel besser", so "Super-Ingo".