Ein Traum wird wahr: Klinik für Buschleute
Die Ironie des Schicksals will es, dass im Nachhinein der Tod eines Buschmannkindes vielen Buschleuten (San) nun eine bessere medizinische Versorgung bringt. Vor kurzem wurde dazu die Harnas-Lifeline-Klinik in dem Ort Epukiro eröffnet.
Vor Jahren arbeitete der Arzt Dr. Rudie van Vuuren als Leiter an einem Projekt der Harnas Wildlife Foundation in der Omaheke-Region, das die Buschleute über die Immunschwäche HIV/Aids aufklären sollte. Dort hatte er ein so genanntes Schlüsselerlebnis. Ein sehr krankes Buschmannkind wurde zu ihm gebracht. Da keine anderen Mittel vorhanden waren, um den Kreislauf des Kindes stabil zu halten, schloss er es an einen Tropf an, der eigentlich für Tiere vorgesehen war. Vergebens forderte er einen Krankenwagen aus dem 100 Kilometer entfernten Gobabis an. Schließlich macht er sich mit dem Kind selbst auf den Weg in den Ort, doch auf dem Weg dorthin starb es. Im Krankenhaus schienen einige Mitarbeiter irritiert über seine Aufregung wegen des Todes. "Es war doch nur ein Buschmannkind", hieß es. Fünf Jahre später ist nun ein Traum wahr geworden. Eine Klinik für die San wurde am 22. Oktober in Epukiro, ca. 20 Kilometer von der Gästefarm Harnas entfernt, eröffnet.
Viele Buschleute und Herero versammelten sich bereits seit den frühen Morgenstunden auf dem Vorplatz der Klinik, um bei der Einweihung dabei zu sein und sich von den weißen "Medizinmännern" behandeln zu lassen. Hochkarätige Gäste aus der fernen Hauptstadt waren zu dieser Feier angereist. Im Beisein von Gesundheitsminister Dr. Richard Kamwi, dem Fischerei-Vizeminister Kilus Nguvauva und der Gouverneurin der Omaheke-Region, Lora McLeod, durchschnitt Vize-Premierministerin Dr. Libertine Amathila das rote Band, das die Eröffnung symbolisierte.
Hier, in der Harnas-Lifeline-Klinik sollen die Buschleute medizinisch versorgt werden. Für die zumeist mittellosen San wird die Behandlung gratis sein. In der Umgebung von Harnas, nahe der Grenze zu Botswana, leben zwischen 500 und 600 Buschmänner. Davon gehen ca. zwei Prozent der Erwachsenen einer regelmäßigen Beschäftigung nach.
Inzwischen ist es heiß geworden auf dem Vorplatz. Trotzdem harren die Patienten geduldig aus, während sich die prominenten Gäste und Medienvertreter die Klink zeigen lassen. Die Herero sitzen ganz vorn am Eingang, die Buschleute halten sich bescheiden in den hinteren Reihen auf. "Es ist bemerkenswert, wie unterschiedlich auch die Krankheitsbilder zwischen diesen beiden Völkern ist", so Dr. van Vuuren. "Sind es bei den Herero eher die Zivilisationskrankheiten wie Rheumatismus, Gicht, Diabetes und Bluthochdruck, die behandelt werden müssen, weisen die Buschleute die typischen Merkmale von Unterernährung, Tuberkulose und HIV/Aids auf." Neben der Immunschwäche-Krankheit ist Alkoholmissbrauch ein weiteres großes Problem. Vor allem das Mischen von Alkohol, zum Teil mit Batteriesäure, kostet viele das Augenlicht, die Gesundheit und nicht zuletzt das Leben.
Das Ärzteteam, das einmal im Monat jeweils an einem Samstag unentgeltlich in der Harnas-Lifeline-Klinik arbeiten wird, besteht aus vier Medizinern und einem Pharmazeuten. Dr. Rudie van Vuuren, der sich in Geburtshilfe und Gynäkologie qualifiziert hat, will sich auch weiterhin Auklärung über HIV/Aids einsetzen. Unterstützung findet er in Dr. Hanlie du Plessis. Dr. Jannes Brandt, Augenarzt in Windhoek, wird die Patienten mit Augenleiden, wie z.B. Grauer Star, untersuchen. Notwendige Operationen wird er in Windhoek ausführen. Dem Team gehören außerdem Dr. Heléne de Kock und Chris Heunis, Pharmazeut, an. Er wird mit Pharmaunternehmen verhandeln, um Sponsoren zu gewinnen und Medikamente zu kostengünstigen Preisen zu erhalten. Doch auch das wird nicht reichen. "Natürlich ist die Klinik auf Spenden angewiesen. Denn die Behandlungskosten, die N$ 50 betragen, decken gerade so die anfallenden Kosten für Wasser und Strom", so van Vuuren.
Für die Buschleute in der Umgebung von Harnas war die Eröffnung der Klinik ein großer Tag. Endlich haben sie das Gefühl gehabt, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Endlich haben sie das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Vor Jahren arbeitete der Arzt Dr. Rudie van Vuuren als Leiter an einem Projekt der Harnas Wildlife Foundation in der Omaheke-Region, das die Buschleute über die Immunschwäche HIV/Aids aufklären sollte. Dort hatte er ein so genanntes Schlüsselerlebnis. Ein sehr krankes Buschmannkind wurde zu ihm gebracht. Da keine anderen Mittel vorhanden waren, um den Kreislauf des Kindes stabil zu halten, schloss er es an einen Tropf an, der eigentlich für Tiere vorgesehen war. Vergebens forderte er einen Krankenwagen aus dem 100 Kilometer entfernten Gobabis an. Schließlich macht er sich mit dem Kind selbst auf den Weg in den Ort, doch auf dem Weg dorthin starb es. Im Krankenhaus schienen einige Mitarbeiter irritiert über seine Aufregung wegen des Todes. "Es war doch nur ein Buschmannkind", hieß es. Fünf Jahre später ist nun ein Traum wahr geworden. Eine Klinik für die San wurde am 22. Oktober in Epukiro, ca. 20 Kilometer von der Gästefarm Harnas entfernt, eröffnet.
Viele Buschleute und Herero versammelten sich bereits seit den frühen Morgenstunden auf dem Vorplatz der Klinik, um bei der Einweihung dabei zu sein und sich von den weißen "Medizinmännern" behandeln zu lassen. Hochkarätige Gäste aus der fernen Hauptstadt waren zu dieser Feier angereist. Im Beisein von Gesundheitsminister Dr. Richard Kamwi, dem Fischerei-Vizeminister Kilus Nguvauva und der Gouverneurin der Omaheke-Region, Lora McLeod, durchschnitt Vize-Premierministerin Dr. Libertine Amathila das rote Band, das die Eröffnung symbolisierte.
Hier, in der Harnas-Lifeline-Klinik sollen die Buschleute medizinisch versorgt werden. Für die zumeist mittellosen San wird die Behandlung gratis sein. In der Umgebung von Harnas, nahe der Grenze zu Botswana, leben zwischen 500 und 600 Buschmänner. Davon gehen ca. zwei Prozent der Erwachsenen einer regelmäßigen Beschäftigung nach.
Inzwischen ist es heiß geworden auf dem Vorplatz. Trotzdem harren die Patienten geduldig aus, während sich die prominenten Gäste und Medienvertreter die Klink zeigen lassen. Die Herero sitzen ganz vorn am Eingang, die Buschleute halten sich bescheiden in den hinteren Reihen auf. "Es ist bemerkenswert, wie unterschiedlich auch die Krankheitsbilder zwischen diesen beiden Völkern ist", so Dr. van Vuuren. "Sind es bei den Herero eher die Zivilisationskrankheiten wie Rheumatismus, Gicht, Diabetes und Bluthochdruck, die behandelt werden müssen, weisen die Buschleute die typischen Merkmale von Unterernährung, Tuberkulose und HIV/Aids auf." Neben der Immunschwäche-Krankheit ist Alkoholmissbrauch ein weiteres großes Problem. Vor allem das Mischen von Alkohol, zum Teil mit Batteriesäure, kostet viele das Augenlicht, die Gesundheit und nicht zuletzt das Leben.
Das Ärzteteam, das einmal im Monat jeweils an einem Samstag unentgeltlich in der Harnas-Lifeline-Klinik arbeiten wird, besteht aus vier Medizinern und einem Pharmazeuten. Dr. Rudie van Vuuren, der sich in Geburtshilfe und Gynäkologie qualifiziert hat, will sich auch weiterhin Auklärung über HIV/Aids einsetzen. Unterstützung findet er in Dr. Hanlie du Plessis. Dr. Jannes Brandt, Augenarzt in Windhoek, wird die Patienten mit Augenleiden, wie z.B. Grauer Star, untersuchen. Notwendige Operationen wird er in Windhoek ausführen. Dem Team gehören außerdem Dr. Heléne de Kock und Chris Heunis, Pharmazeut, an. Er wird mit Pharmaunternehmen verhandeln, um Sponsoren zu gewinnen und Medikamente zu kostengünstigen Preisen zu erhalten. Doch auch das wird nicht reichen. "Natürlich ist die Klinik auf Spenden angewiesen. Denn die Behandlungskosten, die N$ 50 betragen, decken gerade so die anfallenden Kosten für Wasser und Strom", so van Vuuren.
Für die Buschleute in der Umgebung von Harnas war die Eröffnung der Klinik ein großer Tag. Endlich haben sie das Gefühl gehabt, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Endlich haben sie das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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