Ein voller Magen für Alle
Von Lisa Plank, Windhoek
„Ich werde oft von meinen Gästen gefragt, wie man denn meine Gerichte kocht“, erzählt Stephan Hock, der Betreiber der Immanuel Wilderness Lodge. Viele seiner Besucher sind selbst begeisterte Hobbyköche, bei Hock sammeln sie kulinarische Inspiration. Dass er sein Wissen weitergibt, ist für ihn selbstverständlich. „Sie haben mir immer wieder vorgeschlagen, ich solle doch ein Kochbuch schreiben“, sagt er. Doch mit dieser Idee konnte er sich lange Zeit nicht anfreunden. „Ich wollte kein Buch schreiben, das einfach nur im Regal steht und verstaubt.“
Anstatt eines gedruckten Buches wollte Hock etwas Lebendiges kreieren: Ein Kochbuch, das stetig wächst. Die Idee eines Online-Kochbuchs entstand. Doch dabei blieb es nicht. Weil es seine Gäste sind, die den Anstoß gegeben haben, sollten sie auch in Zukunft in das Projekt involviert sein. „Ich will gemeinsam mit meinen Gästen etwas Kreatives entstehen lassen“, erklärt er. Deshalb sollen auch die Rezepte von ihnen einen Platz im Online-Kochbuch finden.
Sofort begann er mit der Planung seines Projekts. Ein Titel war schnell gefunden: Koch mit Stephan und seinen Gästen. Unterstützung bekam er vom Online-Marketingunternehmen Rainmaker und der Silverspoon Hospitality Academy.
„Über ein Online-Formular können die Leute ihre Lieblingsrezepte hochladen. Wir kochen die Rezepte dann in der Silverspoon Hospitality Academy und fotografieren sie professionell, danach laden wir sie in das Kochbuch hoch“, erklärt er das Modell. Wenn die Website online geht, finden die Nutzer dort 40 Rezepte, danach werden monatlich Weitere hochgeladen.
Um die Plattform zu nutzen, muss ein jährlicher Beitrag von 5,99 Euro (rund 90 Namibia-Dollar) bezahlt werden. Die Einnahmen fließen jedoch nicht in die Tasche von Hock, sondern an die gemeinnützige Organisation steps for children, die eine Suppenküche in Rehoboth finanziert. Durch den Erlös aus dem Kochbuch werden dort 50 Kinder für mindestens ein Jahr täglich eine warme Mahlzeit erhalten. Dieses Projekt ist für Hock, der selbst Vater ist, eine Herzensangelegenheit: „Wenn ich sehe, wie viele Kinder auf der Straße sind und betteln, bricht es mir das Herz. Aber die Kinder sind unsere Zukunft, für sie müssen wir uns einsetzen.“
Doch bis es soweit ist, gibt es noch einiges zu tun. „Im April haben wir noch die letzten Rezepte gesammelt, im Mai wird gekocht“, so der Lodge-Betreiber. Dass er dabei auf die Unterstützung seines langjährigen Freund und Kollegen Thomas Mutavdzic zählen kann, freut ihn besonders. Dieser leitet die Silverspoon Hospitality Academy, ein solches Kochbuch ist auch in seinem Interesse - in der namibischen Küche schlummere schließlich noch ungenutztes Potenzial, das es zu entdecken gibt. „Unsere Küche ist noch sehr jung. Wir können hier noch viel mehr machen, vor allem mit unseren einheimischen Produkten“, erklärt er. „Wir wollen Namibia in die Welt hinaus tragen und dafür sorgen, dass unsere Leute hier gut ausgebildet sind“, erklärt er. Auch die Schüler der Kochschule sind in das Projekt involviert, wie Mutavdzic erklärt: „Unsere Lehrer werden die eingereichten Gerichte kochen, die Studierenden schauen zu und helfen mit.“
Wenn die Plattform am 14. Juni unter dem Link cookwithstephan.com online geht, finden die Nutzer dort nicht nur leckere Rezepte, sondern auch Geschichten aus Hocks Leben und Informationen zur Zusammenarbeit mit steps for children.
Zur Person
Genau wie seine Gäste begann auch Stephan Hock als Hobbykoch, seine Begeisterung für das Kochen entwickelte er schon früh: Mit sechs Jahren machte er das erste Mal einen Kochkurs, mit acht Jahren kochte er regelmäßig für andere Kinder. Beruflich zieht es den Deutschen trotzdem in eine andere Richtung - er macht eine kaufmännische Ausbildung und steigt in das Verlagshaus seiner Eltern ein.
Eine Reise nach Namibia war es, die sein Leben auf den Kopf stellte. „Als meine Füße das erste Mal namibischen Boden berührt haben, habe ich mich sofort in dieses Land verliebt“, erzählt er mit einem Lächeln auf seinen Lippen. Langsam wuchs in ihm der Plan, nach Namibia auszuwandern. Als sich dann die Möglichkeit ergab, die Immanuel Wilderness Lodge zu kaufen, ging es ganz schnell. Doch nicht er alleine traf die Entscheidung, sondern seine ganze Familie: „Wir haben uns zusammengesetzt und abgewogen. Am Ende haben wir uns dafür entschieden.“
In Namibia angekommen fühlte er sich sofort wohl. „Ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, wirklich zuhause angekommen zu sein“, erzählt er zufrieden. „Ich habe einen Traumjob. Ich lerne wahnsinnig viele interessante Menschen kennen und jeden Abend kann ich in meinen Hobbyraum gehen: die Küche.“
Dass das Kochen Hocks große Leidenschaft ist, schmeckt man. Nicht nur Touristen kehren immer wieder in die Lodge zurück, auch Einheimische lassen sich kulinarisch gerne von ihm verwöhnen. Vor drei Jahren wurde er sogar vom französischen Kochverband Chaîne des Rôtisseurs ausgezeichnete - und das, obwohl er nie eine Ausbildung zum Koch gemacht hat.
„Ich werde oft von meinen Gästen gefragt, wie man denn meine Gerichte kocht“, erzählt Stephan Hock, der Betreiber der Immanuel Wilderness Lodge. Viele seiner Besucher sind selbst begeisterte Hobbyköche, bei Hock sammeln sie kulinarische Inspiration. Dass er sein Wissen weitergibt, ist für ihn selbstverständlich. „Sie haben mir immer wieder vorgeschlagen, ich solle doch ein Kochbuch schreiben“, sagt er. Doch mit dieser Idee konnte er sich lange Zeit nicht anfreunden. „Ich wollte kein Buch schreiben, das einfach nur im Regal steht und verstaubt.“
Anstatt eines gedruckten Buches wollte Hock etwas Lebendiges kreieren: Ein Kochbuch, das stetig wächst. Die Idee eines Online-Kochbuchs entstand. Doch dabei blieb es nicht. Weil es seine Gäste sind, die den Anstoß gegeben haben, sollten sie auch in Zukunft in das Projekt involviert sein. „Ich will gemeinsam mit meinen Gästen etwas Kreatives entstehen lassen“, erklärt er. Deshalb sollen auch die Rezepte von ihnen einen Platz im Online-Kochbuch finden.
Sofort begann er mit der Planung seines Projekts. Ein Titel war schnell gefunden: Koch mit Stephan und seinen Gästen. Unterstützung bekam er vom Online-Marketingunternehmen Rainmaker und der Silverspoon Hospitality Academy.
„Über ein Online-Formular können die Leute ihre Lieblingsrezepte hochladen. Wir kochen die Rezepte dann in der Silverspoon Hospitality Academy und fotografieren sie professionell, danach laden wir sie in das Kochbuch hoch“, erklärt er das Modell. Wenn die Website online geht, finden die Nutzer dort 40 Rezepte, danach werden monatlich Weitere hochgeladen.
Um die Plattform zu nutzen, muss ein jährlicher Beitrag von 5,99 Euro (rund 90 Namibia-Dollar) bezahlt werden. Die Einnahmen fließen jedoch nicht in die Tasche von Hock, sondern an die gemeinnützige Organisation steps for children, die eine Suppenküche in Rehoboth finanziert. Durch den Erlös aus dem Kochbuch werden dort 50 Kinder für mindestens ein Jahr täglich eine warme Mahlzeit erhalten. Dieses Projekt ist für Hock, der selbst Vater ist, eine Herzensangelegenheit: „Wenn ich sehe, wie viele Kinder auf der Straße sind und betteln, bricht es mir das Herz. Aber die Kinder sind unsere Zukunft, für sie müssen wir uns einsetzen.“
Doch bis es soweit ist, gibt es noch einiges zu tun. „Im April haben wir noch die letzten Rezepte gesammelt, im Mai wird gekocht“, so der Lodge-Betreiber. Dass er dabei auf die Unterstützung seines langjährigen Freund und Kollegen Thomas Mutavdzic zählen kann, freut ihn besonders. Dieser leitet die Silverspoon Hospitality Academy, ein solches Kochbuch ist auch in seinem Interesse - in der namibischen Küche schlummere schließlich noch ungenutztes Potenzial, das es zu entdecken gibt. „Unsere Küche ist noch sehr jung. Wir können hier noch viel mehr machen, vor allem mit unseren einheimischen Produkten“, erklärt er. „Wir wollen Namibia in die Welt hinaus tragen und dafür sorgen, dass unsere Leute hier gut ausgebildet sind“, erklärt er. Auch die Schüler der Kochschule sind in das Projekt involviert, wie Mutavdzic erklärt: „Unsere Lehrer werden die eingereichten Gerichte kochen, die Studierenden schauen zu und helfen mit.“
Wenn die Plattform am 14. Juni unter dem Link cookwithstephan.com online geht, finden die Nutzer dort nicht nur leckere Rezepte, sondern auch Geschichten aus Hocks Leben und Informationen zur Zusammenarbeit mit steps for children.
Zur Person
Genau wie seine Gäste begann auch Stephan Hock als Hobbykoch, seine Begeisterung für das Kochen entwickelte er schon früh: Mit sechs Jahren machte er das erste Mal einen Kochkurs, mit acht Jahren kochte er regelmäßig für andere Kinder. Beruflich zieht es den Deutschen trotzdem in eine andere Richtung - er macht eine kaufmännische Ausbildung und steigt in das Verlagshaus seiner Eltern ein.
Eine Reise nach Namibia war es, die sein Leben auf den Kopf stellte. „Als meine Füße das erste Mal namibischen Boden berührt haben, habe ich mich sofort in dieses Land verliebt“, erzählt er mit einem Lächeln auf seinen Lippen. Langsam wuchs in ihm der Plan, nach Namibia auszuwandern. Als sich dann die Möglichkeit ergab, die Immanuel Wilderness Lodge zu kaufen, ging es ganz schnell. Doch nicht er alleine traf die Entscheidung, sondern seine ganze Familie: „Wir haben uns zusammengesetzt und abgewogen. Am Ende haben wir uns dafür entschieden.“
In Namibia angekommen fühlte er sich sofort wohl. „Ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, wirklich zuhause angekommen zu sein“, erzählt er zufrieden. „Ich habe einen Traumjob. Ich lerne wahnsinnig viele interessante Menschen kennen und jeden Abend kann ich in meinen Hobbyraum gehen: die Küche.“
Dass das Kochen Hocks große Leidenschaft ist, schmeckt man. Nicht nur Touristen kehren immer wieder in die Lodge zurück, auch Einheimische lassen sich kulinarisch gerne von ihm verwöhnen. Vor drei Jahren wurde er sogar vom französischen Kochverband Chaîne des Rôtisseurs ausgezeichnete - und das, obwohl er nie eine Ausbildung zum Koch gemacht hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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