EIN WELTKRIEG BRAUT SICH ZUSAMMEN
Am Sonntag, den 28. Juni 1914 erschoss ein 19jähriger Student namens Gavrilo Princip den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gemahlin Sophie bei einem Besuch der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Mit dem Attentat wollten die serbischen Panslawisten ihrer Forderung nach einem von Österreich-Ungarn unabhängigen Nationalstaat Nachdruck verleihen. Die unmittelbare Folge war die ‚Julikrise‘, ein Monat des diplomatischen Manövrierens zwischen den europäischen Großmächten: Österreich-Ungarn, Deutschland, Russland, Großbritannien und Frankreich. Österreich-Ungarn wollte durch einen raschen Vergeltungsschlag gegen das Königreich Serbien vollendete Tatsachen schaffen und Russland von einem Eingreifen abhalten. Im Juli-Ultimatum stellte die Donaumonarchie zehn absichtlich unannehmbare Forderungen, um einen Krieg gegen Serbien zu provozieren. Als Serbien zwei Forderungen ablehnte, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli den Krieg.
Das Zarenreich wollte seinen Einfluss auf dem Balkan nicht geschmälert sehen und ordnete tags darauf eine Teilmobilmachung an. Das Deutsche Reich reagierte am nächsten Tag mit einer Generalmobilmachung, während Großbritannien noch zu vermitteln versuchte. Am Abend des 2. August machte Frankreich mobil, nachdem deutsche Truppen in Belgien einmarschiert waren und das Deutsche Reich Russland den Krieg erklärt hatte. Großbritannien hatte Deutschland ein Ultimatum zur Achtung von Belgiens Neutralität gestellt und erklärte am 4. August angesichts der ‚unbefriedigenden Antwort‘ den Krieg.
Die Österreich-Ungarische Monarchie, das Deutsche Reich, das Osmanische Reich und das Königreich Bulgarien waren die Mittelmächte des Ersten Weltkriegs. Die Bezeichnung ergab sich aus ihrer Lage zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland, der Entente von 1907. Diesem Bündnis schlossen sich Belgien, Serbien, Montenegro und Japan an. Im weiteren Verlauf des Krieges folgten Italien, Portugal, Rumänien, Griechenland, die Vereinigten Staaten von Amerika und Brasilien. Einige der Alliierten schieden bereits vor dem Waffenstillstand aus dem Kriegsgeschehen aus – beispielsweise wegen Revolution, wie im Falle von Russland, oder weil sie von den Mittelmächten besiegt worden waren.
Südafrika bietet Hilfe an
Nach Großbritanniens Kriegserklärung an Deutschland bot der Ministerpräsident der Union von Südafrika, Louis Botha, der britischen Regierung Unterstützung an. In einem Telegramm vom 7. August erklärte er, dass die 1912 gegründeten Streitkräfte der jungen Union (Union Defence Force, UDF) die Aufgaben der britischen Imperial Troops in Südafrika übernehmen könnten, damit sie für Einsätze anderswo zur Verfügung stünden. Die britische Regierung nahm das Angebot am selben Tag an und ließ bei dieser Gelegenheit durchblicken, dass Südafrika dem britischen Weltreich einen „großen und dringenden“ Dienst erweisen könne: durch die Besetzung der Funkstationen in Swakopmund und Lüderitzbucht und die eventuelle Eroberung von Gebieten im Inneren der deutschen Kolonie. Die südafrikanische Regierung stimmte einem solchen „Dienst“ am 10. August zu und bereitete damit den Weg für die Invasion von Deutsch-Südwestafrika.
Land ohne Wasser
Die Union von Südafrika entsandte ein Riesenheer, um ein weites, dünn besiedeltes Land zu erobern. Namibia hat eine Gesamtfläche von mehr als 650.000 Quadratkilometern. Die Nord-Süd-Ausdehnung (1500 km) entspricht der Entfernung von London nach Rom, die West-Ost-Ausdehnung (880 km ohne Berücksichtigung der Sambesi Region) entspricht der Entfernung von Paris nach Prag.
Die westliche Grenze von Namibia ist der Atlantik. Im Süden bildet der Oranje die Grenze zur Republik Südafrika. Der östliche Nachbar ist Botswana. Das Nachbarland im Norden ist Angola, am nordöstlichsten Ende der Sambesi Region liegt Sambia.
Namibia ist ein weitgehend trockenes Land. Entlang der Küste erstreckt sich in einer Breite von rund 100 Kilometern die Wüste Namib, im Osten der Wüstengürtel der Kalahari. Das zentrale Hochland besteht aus Baum- und Strauchsavanne, der äußerste Nordosten ist subtropisch. Geringe Niederschlagsmengen sind für das gesamte Land charakteristisch. Die südliche Namib liegt im Winterregengebiet, ansonsten beschränkt sich die Regenzeit auf die Sommermonate von Oktober bis April.
Die Trockenflussläufe im Inneren des Landes führen periodisch Wasser, wenn es in ihrem Auffanggebiet ausreichend geregnet hat. Nur die Grenzflüsse fließen ständig: Der Oranje im Süden und der Kunene, Okavango und Kwando im Norden.
Walvis Bay, der einzige Tiefseehafen an der südwestafrikanischen Küste, gehörte in der Kolonialzeit Großbritannien. Die 1124 Quadratkilometer große Enklave und etliche Inseln vor der Küste waren bereits im 19. Jahrhundert für das Britische Reich beansprucht worden und galten als Teil der Kapkolonie. Nach den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika wurden Walvis Bay und die Inseln am 28. Februar 1994 an Namibia übergeben.
Das Zarenreich wollte seinen Einfluss auf dem Balkan nicht geschmälert sehen und ordnete tags darauf eine Teilmobilmachung an. Das Deutsche Reich reagierte am nächsten Tag mit einer Generalmobilmachung, während Großbritannien noch zu vermitteln versuchte. Am Abend des 2. August machte Frankreich mobil, nachdem deutsche Truppen in Belgien einmarschiert waren und das Deutsche Reich Russland den Krieg erklärt hatte. Großbritannien hatte Deutschland ein Ultimatum zur Achtung von Belgiens Neutralität gestellt und erklärte am 4. August angesichts der ‚unbefriedigenden Antwort‘ den Krieg.
Die Österreich-Ungarische Monarchie, das Deutsche Reich, das Osmanische Reich und das Königreich Bulgarien waren die Mittelmächte des Ersten Weltkriegs. Die Bezeichnung ergab sich aus ihrer Lage zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland, der Entente von 1907. Diesem Bündnis schlossen sich Belgien, Serbien, Montenegro und Japan an. Im weiteren Verlauf des Krieges folgten Italien, Portugal, Rumänien, Griechenland, die Vereinigten Staaten von Amerika und Brasilien. Einige der Alliierten schieden bereits vor dem Waffenstillstand aus dem Kriegsgeschehen aus – beispielsweise wegen Revolution, wie im Falle von Russland, oder weil sie von den Mittelmächten besiegt worden waren.
Südafrika bietet Hilfe an
Nach Großbritanniens Kriegserklärung an Deutschland bot der Ministerpräsident der Union von Südafrika, Louis Botha, der britischen Regierung Unterstützung an. In einem Telegramm vom 7. August erklärte er, dass die 1912 gegründeten Streitkräfte der jungen Union (Union Defence Force, UDF) die Aufgaben der britischen Imperial Troops in Südafrika übernehmen könnten, damit sie für Einsätze anderswo zur Verfügung stünden. Die britische Regierung nahm das Angebot am selben Tag an und ließ bei dieser Gelegenheit durchblicken, dass Südafrika dem britischen Weltreich einen „großen und dringenden“ Dienst erweisen könne: durch die Besetzung der Funkstationen in Swakopmund und Lüderitzbucht und die eventuelle Eroberung von Gebieten im Inneren der deutschen Kolonie. Die südafrikanische Regierung stimmte einem solchen „Dienst“ am 10. August zu und bereitete damit den Weg für die Invasion von Deutsch-Südwestafrika.
Land ohne Wasser
Die Union von Südafrika entsandte ein Riesenheer, um ein weites, dünn besiedeltes Land zu erobern. Namibia hat eine Gesamtfläche von mehr als 650.000 Quadratkilometern. Die Nord-Süd-Ausdehnung (1500 km) entspricht der Entfernung von London nach Rom, die West-Ost-Ausdehnung (880 km ohne Berücksichtigung der Sambesi Region) entspricht der Entfernung von Paris nach Prag.
Die westliche Grenze von Namibia ist der Atlantik. Im Süden bildet der Oranje die Grenze zur Republik Südafrika. Der östliche Nachbar ist Botswana. Das Nachbarland im Norden ist Angola, am nordöstlichsten Ende der Sambesi Region liegt Sambia.
Namibia ist ein weitgehend trockenes Land. Entlang der Küste erstreckt sich in einer Breite von rund 100 Kilometern die Wüste Namib, im Osten der Wüstengürtel der Kalahari. Das zentrale Hochland besteht aus Baum- und Strauchsavanne, der äußerste Nordosten ist subtropisch. Geringe Niederschlagsmengen sind für das gesamte Land charakteristisch. Die südliche Namib liegt im Winterregengebiet, ansonsten beschränkt sich die Regenzeit auf die Sommermonate von Oktober bis April.
Die Trockenflussläufe im Inneren des Landes führen periodisch Wasser, wenn es in ihrem Auffanggebiet ausreichend geregnet hat. Nur die Grenzflüsse fließen ständig: Der Oranje im Süden und der Kunene, Okavango und Kwando im Norden.
Walvis Bay, der einzige Tiefseehafen an der südwestafrikanischen Küste, gehörte in der Kolonialzeit Großbritannien. Die 1124 Quadratkilometer große Enklave und etliche Inseln vor der Küste waren bereits im 19. Jahrhundert für das Britische Reich beansprucht worden und galten als Teil der Kapkolonie. Nach den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika wurden Walvis Bay und die Inseln am 28. Februar 1994 an Namibia übergeben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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