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Ein Zeichen der Verständigung
Ein Zeichen der Verständigung

Ein Zeichen der Verständigung

Spendenaktion des Windhoeker Rotaract Clubs: Mit Wörterbüchern in Gebärdensprache zu mehr Verständnis für Gehörlose
Milena Schwoge
Lange Zeit wurde ihre Sprache vernachlässigt. Dabei kommunizieren auch wir oft unbewusst in Gebärdensprache, wenn wir unserem Gegenüber mit Handzeichen unsere Meinung oder Gefühlslage zu verstehen geben.

Um gehörlosen Menschen den Alltag zu erleichtern und ihren Kommunikationsbedürfnissen gerecht zu werden, sollen nun Wörterbücher in Gebärdensprache produziert werden. Am Samstag, 22. Juli, möchte der Rotaract Club aus Windhoek, mit einem Abendessen inklusive Showaufführungen Geld für deren Herstellung sammeln.

Ins Leben gerufen wurde das namibische Wörterbuch in Gebärdensprache von der Namibischen Vereinigung für Gehörlose (NNAD) im Jahr 2002. Dafür wurden in Kooperation mit der Finnischen (FAD) und der tansanischen Vereinigung (CHAVITA) sowie der University of Dar es Salaam 1146 Zeichen von unterschiedlichen gehörlosen Gemeinden des Landes gesammelt.

Die Idee zur Unterstützung von gehörlosen Menschen habe Daniella Grünewald vom Windhoeker Rotaract Club bei einem ähnlichen Charity-Event bekommen. „Mir war erst gar nicht bewusst, wie viele gehörlose Menschen es gibt“, gibt sie zu. Der Psychologie-Studentin sei klar geworden, dass sie Betroffenen in Notsituationen unmöglich helfen könne, wenn sie sich nicht mit ihnen verständigen könne. Daraufhin habe sich Grünewald für Gebärdensprachen-Unterricht am Zentrum für Sprache und Kultur der Gehörlosengemeinschaft (CCDS) angemeldet. Denn nur mit entsprechendem Hintergrundwissen könne man sich in die Lage der Betroffenen hineinversetzen. „Am Ende meines Kurses erzählte mir die Organisatorin, dass die geplante Produktion von Wörterbüchern vor zwei Jahren wegen Geldmangel eingestellt werden musste“, erzählt sie. Schließlich habe die das Thema im Rotaract Club angesprochen, wo es bei den anderen Mitgliedern direkt auf Zustimmung gestoßen sei. „Zusammen entschieden wir uns dafür, einen Spendenaufruf zu starten. Wir haben relativ schnell Künstler gefunden, die uns für den guten Zweck unterstützen wollten“, berichtet Grünewald.

Mit musikalischen und tänzerischen Darbietungen, unter anderem von Sean K, Surprise Artists und Sign Language Interpreters, soll bei einem Abendessen im „Jojo´s Restaurant“ Geld gesammelt werden. Wunsch und Ziel sei es, von den Einnahmen rund 2000 Wörterbücher zu produzieren und der Namibischen Vereinigung für Gehörlose (NNAD) zu übergeben. Diese würden die Exemplare dann an Bildungseinrichtungen der Khomas Region verteilen. „Die Wörterbücher können sowohl von Lehrern und Schülern als auch von Forschungsinstituten oder auch Eltern benutzt werden“, erklärt Lizette Beaukes vom Zentrum für Sprache und Kultur der Gehörlosengemeinschaft (CCDS). In der Gebärdensprache, in der Fachsprache auch bekannt als Phonologie, bestehe jedes Zeichen aus fünf Parametern: Handform, die Ausrichtung der Hand, Ausführungstelle, Bewegung und non-manuelle Elemente wie die allgemeine Körpersprache.

Zwar könnten Gehörlose allein durch den Gebrauch von Wörterbüchern nicht das Sprechen lernen, aber sie bekämen dadurch wichtige Informationen über die Bedeutung der Zeichen. Oft kannten sie nicht die Wörter, die sich dahinter verbargen. Zudem variierten viele Zeichen von Region zu Region. Ein Wörterbuch könne einen Überblick schaffen und für Einheit sorgen. „Für eine gehörlose Gemeinschaft ist es sehr wichtig, ihre eigene Sprache in dokumentierter Form wiederzufinden“, so Beaukes. Sie freue sich sehr, dass künftig wieder Wörterbücher produziert würden.

Schon im vergangenen Jahr zeigte der Windhoeker Rotaract Club sein ehrenamtliches Engagement, als er beim Biomarkt Spenden für die Autisten-Vereinigung in Namibia sammelte. Zudem unterstützte er bereits die jährliche Sportveranstaltung „Namibia runs for charity“ und besucht einmal im Monat das Megameno Waisenhaus, wo der Verein unter anderem Gespräche, Tanz-Nachmittage und Mal-Kurse organisiert sowie Klamotten und Lebensmittel spendet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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