"Eine ganz billige Kampagne"
Die Regierung verschleudert Steuergelder für größenwahnsinnige Prestigeprojekte wie das neue Staatshaus, während sie die Staatskrankenhäuser verfallen läßt. Das behauptete die oppositionelle Cod letzte Woche. Jetzt hat das Gesundheitsministerium reagiert.
Windhoek - Mit einem Stab von 15 Mitarbeitern erschien Richard Kamwi gestern bei einer Pressekonferenz, um sich gegen die vorgebrachten Vorwürfe zu wehren. Und der stellvertretende Minister für Gesundheit und Sozialfürsorge fackelte nicht lange. Er begann seine Ausführungen mit einem Rundumschlag gegen die Medien und die Opposition: "Hier sind Zeitungen am Werk, die selbst aus dem Leid der Menschen noch sensationslüsterne Falschmeldungen fabrizieren. Umso bedauerlicher ist es, dass die Opposition diese Zeitungsenten auch noch aufgreift, um eine billige Kampagne gegen die Regierung zu fahren."
Kamwi widersprach allen Vorwürfen vehement, die eine Unterfinanzierung des Windhoeker Zentralkrankenhauses und des Katutura Staatshospitals zum Inhalt haben. Vielmehr seien die Budgets für die beiden Krankenhäuser so hoch wie niemals zuvor. Die Gesamtausgaben für das Finanzjahr 2003/04 schlagen laut Kamwi mit N$ 269 Millionen zu Buche, was 16 Prozent des Gesamthaushalts für das Ministerium entspricht. Auch sei das Budget für die beiden Krankenhäuser im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gestiegen. "Neben dem Vorwurf der Unterfinanzierung hat die Opposition auch behauptet, Patienten würden sich angesichts des Alters von Instrumenten und Ausrüstungen in Gefahr begeben, wenn sie in einem der beiden Krankenhäuser operiert werden müssten. Auch das ist eine glatte Lüge. Ich kann der Öffentlichkeit versichern, dass unsere Ausrüstung wie auch die Ärzte von allerhöchstem Standard sind."
Nach diesen Ausführungen nahm die Pressekonferenz allerdings eine interessante Wendung, die Angestellte des Ministeriums später als "Lektion in Demokratie" bezeichneten: Auf Nachfragen der AZ, des Republikein und sogar der NBC, ob alle Beschwerden des Personals, der Patienten und die berichteten Pannen an den Krankenhäusern Erfindungen der Presse seien, ruderte Kamwi zurück - und gab zu, dass es unter anderm"geringe" Probleme mit Diebstahl von Ausrüstungsgegenständen, der Wasserversorgung und der Klimaanlage gegeben habe. Dr. Helen Nkandi Shiimi, leitende Angestellte am Katutura Staatshospital wurde noch etwas deutlicher: "Ausrüstung ist doch gar nicht das Problem. Es ist das Personal. Einerseits brauchen wir mehr und mehr Kapazitäten für die Versorgung und Behandlung von HIV-Infizierten. Und auf der anderen Seite sind wir selber Opfer der Epidemie. Gut ausgebildete Krankenschwestern sterben, Ärzte sterben. Das alles zusammen verschärft die sowieso schon vorhandene Knappheit an qualifiziertem Personal und stellt uns vor echte Probleme. Aber das ist keine Frage von Schuld oder Schlamperei. Aids passiert. Es ist hier."
Windhoek - Mit einem Stab von 15 Mitarbeitern erschien Richard Kamwi gestern bei einer Pressekonferenz, um sich gegen die vorgebrachten Vorwürfe zu wehren. Und der stellvertretende Minister für Gesundheit und Sozialfürsorge fackelte nicht lange. Er begann seine Ausführungen mit einem Rundumschlag gegen die Medien und die Opposition: "Hier sind Zeitungen am Werk, die selbst aus dem Leid der Menschen noch sensationslüsterne Falschmeldungen fabrizieren. Umso bedauerlicher ist es, dass die Opposition diese Zeitungsenten auch noch aufgreift, um eine billige Kampagne gegen die Regierung zu fahren."
Kamwi widersprach allen Vorwürfen vehement, die eine Unterfinanzierung des Windhoeker Zentralkrankenhauses und des Katutura Staatshospitals zum Inhalt haben. Vielmehr seien die Budgets für die beiden Krankenhäuser so hoch wie niemals zuvor. Die Gesamtausgaben für das Finanzjahr 2003/04 schlagen laut Kamwi mit N$ 269 Millionen zu Buche, was 16 Prozent des Gesamthaushalts für das Ministerium entspricht. Auch sei das Budget für die beiden Krankenhäuser im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gestiegen. "Neben dem Vorwurf der Unterfinanzierung hat die Opposition auch behauptet, Patienten würden sich angesichts des Alters von Instrumenten und Ausrüstungen in Gefahr begeben, wenn sie in einem der beiden Krankenhäuser operiert werden müssten. Auch das ist eine glatte Lüge. Ich kann der Öffentlichkeit versichern, dass unsere Ausrüstung wie auch die Ärzte von allerhöchstem Standard sind."
Nach diesen Ausführungen nahm die Pressekonferenz allerdings eine interessante Wendung, die Angestellte des Ministeriums später als "Lektion in Demokratie" bezeichneten: Auf Nachfragen der AZ, des Republikein und sogar der NBC, ob alle Beschwerden des Personals, der Patienten und die berichteten Pannen an den Krankenhäusern Erfindungen der Presse seien, ruderte Kamwi zurück - und gab zu, dass es unter anderm"geringe" Probleme mit Diebstahl von Ausrüstungsgegenständen, der Wasserversorgung und der Klimaanlage gegeben habe. Dr. Helen Nkandi Shiimi, leitende Angestellte am Katutura Staatshospital wurde noch etwas deutlicher: "Ausrüstung ist doch gar nicht das Problem. Es ist das Personal. Einerseits brauchen wir mehr und mehr Kapazitäten für die Versorgung und Behandlung von HIV-Infizierten. Und auf der anderen Seite sind wir selber Opfer der Epidemie. Gut ausgebildete Krankenschwestern sterben, Ärzte sterben. Das alles zusammen verschärft die sowieso schon vorhandene Knappheit an qualifiziertem Personal und stellt uns vor echte Probleme. Aber das ist keine Frage von Schuld oder Schlamperei. Aids passiert. Es ist hier."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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