Eine lange Suche nach Identität
Wie schwierig die Entwicklung einer neuen Tourismusmarke ist, die zugleich Dachmarke sein soll ist, zeigt das Beispiel
Naukluftexperience.com. Die Agentur brandcube begleitet die Gästefarmer von Ababis, Blässkranz und BüllsPort auf der Suche nach ihrer Identität.
Rund 15 touristische Destinationen gibt es in Namibia. Dazu kommen über 800 Beherbergungsbetriebe unterschiedlichster Güte und Qualität, die mit eigenen "Marken-Auftritten" versuchen, sich im namibischen Tourismus zu positionieren.
So auch in der bislang nicht als eigenständig wahrgenommenen Tourismusmarke Naukluft. Bisher warben die 12 Beherbergungsbetriebe im Naukluftgebiet mit ihren eigenen Namen und einer Vielzahl von unkoordinierten Werbe- und PR-Maßnahmen für ihre Gästebetriebe.
Was den Anbietern fehlt, ist ein Dach, das all diese Angebote "beheimatet", das dem Kunden die Möglichkeit der Wiedererkennung gibt und sich von der Konkurrenz abhebt.
"Wenn jeder einzeln für sich Werbung macht, steckt keine Kraft dahinter", stellt Kathrin Schulze Neuhoff fest. Sie leitet seit 2001 zusammen mit ihrem Mann die Gästefarm Ababis am Fuße des Nauluft-Massivs. Gemeinsam mit den Gästefarmern von Blässkranz und BüllsPort wurden 2003 die Weichen für die Entwicklung einer Dachmarke des Naukluft-Tourismus gestellt:
Naukluftexperience.com. Ein langer Prozess nahm seinen Anfang. Die Windhoek / Münchener Agentur brandcube wurde im Mai 2004 zu einer Präsentation eingeladen. Sie konnte zwar einige Betriebe von der Dringlichkeit einer gemeinsamen Aktion überzeugen, scheiterte aber letztendlich an den beträchtlichen Kosten.
Lediglich Ababis, Blässkranz und BüllsPort waren bereit, die
finanziellen Mittel aufzubringen, um die Initiative zu starten. Diese Gruppe trifft sich seitdem regelmäßig.
"Der Aufwand wird oft unterschätzt", warnt die Agentur.
Wöchentlich standen Workshops in der Agentur auf dem Plan, deren Ergebnisse per E-Mail an die Gästebetriebe weitergegeben werden.
Es gab und gibt auf den Farmen und im Windhoeker
Büro viele Gespräche mit den Auftraggebern. Zuerst ging es um die Prüfung des Ist-Zustands und der Konkurrenz. Was ist das unverwechselbare an der Naukluft?
Welches Markenzeichen, welcher Markenprozess steht für einen Aufbruch? Es soll nicht nur abbilden, was es ohnehin schon gibt, sondern es soll auch eine Vision geschaffen werden. Durch Konzentration auf das Wesentliche werden Emotionen geweckt. Bilder unterstützen dieses Gefühl und wirken dabei als Impulsgeber. Zentrale Schlüsselbegriffe für die Gäste-Farmer von Naukluftexperiemce.com sind Gastlichkeit und Kinderfreundlichkeit.
Neben der klaren, eindeutigen Positionierung ist die Agentur auch eine Verfechterin des integrierten Marketings. Alle werblichen Maßnahmen sollen sich gegenseitig noch verstärken. Weitere wichtige Aspekte sind zudem Zuverlässigkeit und Echtheit. "Erfolg ist an Glaubwürdigkeit gekoppelt", stellt Ernst Sauber, Farmer auf BüllsPort und Sprecher der Marketing-Gemeinschaft Naukluftexperience.com fest.
Dass die Naukluft ein Wandereldorado ist, liegt auf der Hand und ist bis jetzt als Insidertipp bekannt. Nun geht es aber auch um Visionen und eine entstand aus der Erkenntnis der Gäste-Farmer: Ohne qualifizierte Mitarbeiter gibt es kein Wachstum im namibischen Tourismus. Da die Entwicklung des Tourismus als Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze angesehen wird, werden verstärkt Arbeitskräfte für den Einsatz im Tourismussektor ausgebildet. Ein Projekt vor diesem Hintergrund ist eine Zusammenarbeit mit Wolwedans/NamibRand Nature Reserve und Gondwana Cayon Park, in deren Rahmen 14 Namibier 2005 zu Reiseleitern ausgebildet werden sollen. Durch die Ausbildung der angehenden Guides sollen langfristig nicht nur Fach- sondern auch Sprachkenntnisse vermittelt werden, andererseits soll das Projekt auch medienwirksam eingesetzt werden: So sollen die zukünftigen Reiseleiter auch während verschiedener Messen über ihre Erwartungen an dieses in Namibia einzigartige Ausbildungsprojekt berichten.
Darüber hinaus soll in Zusammen Arbeit mit der Hardap-Region eine Tourguide-Ausbildung in Nabaseb gestartet werden. Eine weitere Ausbildungs-Initiative ist die Einrichtung einer Trockenmauerbau-Schule. Hier sollen die Schüler das traditionelle Handwerk des Trockenmauerbaus erlernen und später als selbständige Unternehmer dieses Handwerk ausüben. Wanderwege, Stützmauern im Naukluft-Massiv und komplette Wohnhäuser z.B. in Nabaseb können in dieser Technik kostengünstig erstellt werden.
Die Farmer von Naukluftexperience sind bereit, für eine
gewisse Zeit eine Beschäftigungsgarantie zu geben.
Und zum Schluss: die in der AZ im November 2004 veröffentliche Kontroverse wegen der Herkunft des Namens "Naukluft" hat in Namibia ein breites Echo ausgelöst. Durch die Reaktionen von Prof.Dr.W.Haacke und Dr.Kuno F.Budack die am 17.Nov. und am 23. Nov. in der Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurden, scheint der Dissens einen vorläufigen Abschluss gefunden zu haben. Dr Budack schrieb, dass der Ortsname Naukluft sich dem allgemeinen Sprachgebrauch nach auf den einzigen Durchgang durch den gesamten Gebirgsstock bezieht. Und das ist die Schlucht durch
die der Tsondab sein Bett gegraben hat. Diese Schlucht trennt das Naukluft-Massiv von West nach Ost.
Der Verlauf der gesamten Auseinandersetzung ist in der
Homepage von www.naukluft-experience.com veröffentlicht.
Naukluftexperience.com. Die Agentur brandcube begleitet die Gästefarmer von Ababis, Blässkranz und BüllsPort auf der Suche nach ihrer Identität.
Rund 15 touristische Destinationen gibt es in Namibia. Dazu kommen über 800 Beherbergungsbetriebe unterschiedlichster Güte und Qualität, die mit eigenen "Marken-Auftritten" versuchen, sich im namibischen Tourismus zu positionieren.
So auch in der bislang nicht als eigenständig wahrgenommenen Tourismusmarke Naukluft. Bisher warben die 12 Beherbergungsbetriebe im Naukluftgebiet mit ihren eigenen Namen und einer Vielzahl von unkoordinierten Werbe- und PR-Maßnahmen für ihre Gästebetriebe.
Was den Anbietern fehlt, ist ein Dach, das all diese Angebote "beheimatet", das dem Kunden die Möglichkeit der Wiedererkennung gibt und sich von der Konkurrenz abhebt.
"Wenn jeder einzeln für sich Werbung macht, steckt keine Kraft dahinter", stellt Kathrin Schulze Neuhoff fest. Sie leitet seit 2001 zusammen mit ihrem Mann die Gästefarm Ababis am Fuße des Nauluft-Massivs. Gemeinsam mit den Gästefarmern von Blässkranz und BüllsPort wurden 2003 die Weichen für die Entwicklung einer Dachmarke des Naukluft-Tourismus gestellt:
Naukluftexperience.com. Ein langer Prozess nahm seinen Anfang. Die Windhoek / Münchener Agentur brandcube wurde im Mai 2004 zu einer Präsentation eingeladen. Sie konnte zwar einige Betriebe von der Dringlichkeit einer gemeinsamen Aktion überzeugen, scheiterte aber letztendlich an den beträchtlichen Kosten.
Lediglich Ababis, Blässkranz und BüllsPort waren bereit, die
finanziellen Mittel aufzubringen, um die Initiative zu starten. Diese Gruppe trifft sich seitdem regelmäßig.
"Der Aufwand wird oft unterschätzt", warnt die Agentur.
Wöchentlich standen Workshops in der Agentur auf dem Plan, deren Ergebnisse per E-Mail an die Gästebetriebe weitergegeben werden.
Es gab und gibt auf den Farmen und im Windhoeker
Büro viele Gespräche mit den Auftraggebern. Zuerst ging es um die Prüfung des Ist-Zustands und der Konkurrenz. Was ist das unverwechselbare an der Naukluft?
Welches Markenzeichen, welcher Markenprozess steht für einen Aufbruch? Es soll nicht nur abbilden, was es ohnehin schon gibt, sondern es soll auch eine Vision geschaffen werden. Durch Konzentration auf das Wesentliche werden Emotionen geweckt. Bilder unterstützen dieses Gefühl und wirken dabei als Impulsgeber. Zentrale Schlüsselbegriffe für die Gäste-Farmer von Naukluftexperiemce.com sind Gastlichkeit und Kinderfreundlichkeit.
Neben der klaren, eindeutigen Positionierung ist die Agentur auch eine Verfechterin des integrierten Marketings. Alle werblichen Maßnahmen sollen sich gegenseitig noch verstärken. Weitere wichtige Aspekte sind zudem Zuverlässigkeit und Echtheit. "Erfolg ist an Glaubwürdigkeit gekoppelt", stellt Ernst Sauber, Farmer auf BüllsPort und Sprecher der Marketing-Gemeinschaft Naukluftexperience.com fest.
Dass die Naukluft ein Wandereldorado ist, liegt auf der Hand und ist bis jetzt als Insidertipp bekannt. Nun geht es aber auch um Visionen und eine entstand aus der Erkenntnis der Gäste-Farmer: Ohne qualifizierte Mitarbeiter gibt es kein Wachstum im namibischen Tourismus. Da die Entwicklung des Tourismus als Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze angesehen wird, werden verstärkt Arbeitskräfte für den Einsatz im Tourismussektor ausgebildet. Ein Projekt vor diesem Hintergrund ist eine Zusammenarbeit mit Wolwedans/NamibRand Nature Reserve und Gondwana Cayon Park, in deren Rahmen 14 Namibier 2005 zu Reiseleitern ausgebildet werden sollen. Durch die Ausbildung der angehenden Guides sollen langfristig nicht nur Fach- sondern auch Sprachkenntnisse vermittelt werden, andererseits soll das Projekt auch medienwirksam eingesetzt werden: So sollen die zukünftigen Reiseleiter auch während verschiedener Messen über ihre Erwartungen an dieses in Namibia einzigartige Ausbildungsprojekt berichten.
Darüber hinaus soll in Zusammen Arbeit mit der Hardap-Region eine Tourguide-Ausbildung in Nabaseb gestartet werden. Eine weitere Ausbildungs-Initiative ist die Einrichtung einer Trockenmauerbau-Schule. Hier sollen die Schüler das traditionelle Handwerk des Trockenmauerbaus erlernen und später als selbständige Unternehmer dieses Handwerk ausüben. Wanderwege, Stützmauern im Naukluft-Massiv und komplette Wohnhäuser z.B. in Nabaseb können in dieser Technik kostengünstig erstellt werden.
Die Farmer von Naukluftexperience sind bereit, für eine
gewisse Zeit eine Beschäftigungsgarantie zu geben.
Und zum Schluss: die in der AZ im November 2004 veröffentliche Kontroverse wegen der Herkunft des Namens "Naukluft" hat in Namibia ein breites Echo ausgelöst. Durch die Reaktionen von Prof.Dr.W.Haacke und Dr.Kuno F.Budack die am 17.Nov. und am 23. Nov. in der Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurden, scheint der Dissens einen vorläufigen Abschluss gefunden zu haben. Dr Budack schrieb, dass der Ortsname Naukluft sich dem allgemeinen Sprachgebrauch nach auf den einzigen Durchgang durch den gesamten Gebirgsstock bezieht. Und das ist die Schlucht durch
die der Tsondab sein Bett gegraben hat. Diese Schlucht trennt das Naukluft-Massiv von West nach Ost.
Der Verlauf der gesamten Auseinandersetzung ist in der
Homepage von www.naukluft-experience.com veröffentlicht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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