"Eine Rückkehr nach Afrika"
Windhoek - Kairo, Harare, Neu Delhi, Paris, Hanoi - der neue Deutsche Botschafter in Namibia ist bereits viel herumgekommen.
Seit wenigen Tagen ist er in Windhoek - für die nächsten drei Jahre, die planmäßig auch seine letzten Dienstjahre für das Auswärtige Amt sein werden. Vergangene Woche Mittwoch wurde Dr. Wolfgang Massing offiziell akkreditiert, am Tag danach besuchte er die Redaktion der Allgemeinen Zeitung. Stefan Fischer unterhielt sich mit ihm.
AZ: Wie ist Ihr erster Eindruck von Namibia bzw. Windhoek?
W.Massing: Ich bin ja zum ersten Mal in diesem Land und überrascht, wie unafrikanisch Windhoek aussieht. Die Stadt ist geprägt durch eine saubere Infrastruktur und macht einen ordentlichen Eindruck. Auch die Mischung der Kulturen ist mir aufgefallen, was allein an den mehrsprachigen Straßennamen deutlich wird. Und natürlich ist der Rhythmus dieser Stadt ganz anders - gemütlich, eher ruhig.
AZ: Wie sind Ihnen die Menschen begegnet, speziell das Team der Botschaft?
W.Massing: Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und habe alle Unterstützung bekommen die ich brauche. Jetzt bin ich dabei, mich einzuarbeiten und Kontakte aufzunehmen.
AZ: Gibt es schon feststehende Treffen?
W.Massing: Nein, aber die Termine sind im Fluss. Der Außenminister wird einer meiner ersten Gesprächspartner sein und natürlich Vertreter von für uns relevanten Ministerien.
AZ: In wieweit konnten Sie auf Ihre Versetzung von Hanoi nach Windhoek Einfluss nehmen?
W.Massing: Es gibt jedes Jahr eine Liste mit vakanten Stellen, man darf drei Ziele angeben. Ich habe Namibia als mein Wunschland angegeben, dieser Wunsch ist mir erfüllt worden. Windhoek hat im Auswärtigen Amt einen sehr guten Ruf, immerhin sind dafür 26 Bewerbungen eingegangen.
AZ: Welche Alternativen haben Sie angegeben?
W.Massing: Slowenien und Libanon.
AZ: Und warum war Namibia Ihr Wunschziel?
W.Massing: Für mich war es eine Rückkehr nach Afrika, weil ich ja drei Jahre in Simbabwe tätig war. Ich mag das Klima, die Natur und die Menschen.
Außerdem ist Namibia ein politisch interessanter Posten. Deutschland spielt als Partner wirtschaftlich und kulturell eine große Rolle, und es gibt noch viele Ansatzpunkte, die Zusammenarbeit auszuweiten.
AZ: Können Sie ein paar Punkte nennen?
W.Massing: Es gibt noch Spielräume für deutsche Investitionen. Ich will mich jedenfalls dafür einsetzen, die deutsche Wirtschaft stärker an diesem Land zu interessieren. Auch der Tourismus kann und wird meiner Meinung nach noch wachsen - vor allem unter dem Gesichtspunkt der Instabilität anderer Länder.
AZ: Wie beurteilen Sie die Chancen und Voraussetzungen von Namibia?
W.Massing: Das Land ist politisch stabil, hat demokratische Strukturen entwickelt, eine hervorragende Verfassung und eine sehr gute Infrastruktur. All das gilt es zu erhalten, denn das Vertrauen in Namibia muss bleiben.
AZ: Was in Simbabwe nicht gelungen ist...
W.Massing: Als ich dort tätig war, war dieses Land ein Vorzeigemodell. Dass sich die Dinge so entwickelt haben wie sie jetzt sind, ist wirklich eine Tragödie. Jetzt ist es wichtig, dass dieses Land wirtschaftlich schnell auf die Beine kommt.
AZ: Als ehemaliger stellvertretender Leiter des Referats für deutsche Sprache und deutsche Minderheiten in Osteuropa im Auswärtigen Amt haben Sie bereits mit deutscher Sprache von Minderheiten im Ausland zu tun gehabt. Wie beurteilen Sie die Situation in Namibia und wo können Sie Akzente setzen?
W.Massing: Die Situation ist anders als in Osteuropa. Hier in Namibia haben die Deutschsprachigen ihre Sprache und Kultur pflegen und erhalten können. Deshalb ist es wichtig, dass die bisherigen Rahmenbedingungen bestehen bleiben. Ich will helfen, die deutsche Sprache zu fördern und auch das Interesse bei anderen Sprachgruppen zu wecken. Denn Deutsch kann angesichts der Möglichkeiten in Deutschland bei der beruflichen Weiterqualifizierung sehr nützlich sein.
AZ: Ein großer Termin steht mit dem Empfang zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober bevor. Was erwarten davon?
W.Massing: Es wurden etwa 700 Einladungen verschickt und es ist für mich die erste Gelegenheit, viele Leute zu sehen und kennenzulernen. Ich freue mich darauf, mit unseren Freunden und anderen Menschen zusammenzutreffen.
AZ: Danke für das Gespräch.
Seit wenigen Tagen ist er in Windhoek - für die nächsten drei Jahre, die planmäßig auch seine letzten Dienstjahre für das Auswärtige Amt sein werden. Vergangene Woche Mittwoch wurde Dr. Wolfgang Massing offiziell akkreditiert, am Tag danach besuchte er die Redaktion der Allgemeinen Zeitung. Stefan Fischer unterhielt sich mit ihm.
AZ: Wie ist Ihr erster Eindruck von Namibia bzw. Windhoek?
W.Massing: Ich bin ja zum ersten Mal in diesem Land und überrascht, wie unafrikanisch Windhoek aussieht. Die Stadt ist geprägt durch eine saubere Infrastruktur und macht einen ordentlichen Eindruck. Auch die Mischung der Kulturen ist mir aufgefallen, was allein an den mehrsprachigen Straßennamen deutlich wird. Und natürlich ist der Rhythmus dieser Stadt ganz anders - gemütlich, eher ruhig.
AZ: Wie sind Ihnen die Menschen begegnet, speziell das Team der Botschaft?
W.Massing: Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden und habe alle Unterstützung bekommen die ich brauche. Jetzt bin ich dabei, mich einzuarbeiten und Kontakte aufzunehmen.
AZ: Gibt es schon feststehende Treffen?
W.Massing: Nein, aber die Termine sind im Fluss. Der Außenminister wird einer meiner ersten Gesprächspartner sein und natürlich Vertreter von für uns relevanten Ministerien.
AZ: In wieweit konnten Sie auf Ihre Versetzung von Hanoi nach Windhoek Einfluss nehmen?
W.Massing: Es gibt jedes Jahr eine Liste mit vakanten Stellen, man darf drei Ziele angeben. Ich habe Namibia als mein Wunschland angegeben, dieser Wunsch ist mir erfüllt worden. Windhoek hat im Auswärtigen Amt einen sehr guten Ruf, immerhin sind dafür 26 Bewerbungen eingegangen.
AZ: Welche Alternativen haben Sie angegeben?
W.Massing: Slowenien und Libanon.
AZ: Und warum war Namibia Ihr Wunschziel?
W.Massing: Für mich war es eine Rückkehr nach Afrika, weil ich ja drei Jahre in Simbabwe tätig war. Ich mag das Klima, die Natur und die Menschen.
Außerdem ist Namibia ein politisch interessanter Posten. Deutschland spielt als Partner wirtschaftlich und kulturell eine große Rolle, und es gibt noch viele Ansatzpunkte, die Zusammenarbeit auszuweiten.
AZ: Können Sie ein paar Punkte nennen?
W.Massing: Es gibt noch Spielräume für deutsche Investitionen. Ich will mich jedenfalls dafür einsetzen, die deutsche Wirtschaft stärker an diesem Land zu interessieren. Auch der Tourismus kann und wird meiner Meinung nach noch wachsen - vor allem unter dem Gesichtspunkt der Instabilität anderer Länder.
AZ: Wie beurteilen Sie die Chancen und Voraussetzungen von Namibia?
W.Massing: Das Land ist politisch stabil, hat demokratische Strukturen entwickelt, eine hervorragende Verfassung und eine sehr gute Infrastruktur. All das gilt es zu erhalten, denn das Vertrauen in Namibia muss bleiben.
AZ: Was in Simbabwe nicht gelungen ist...
W.Massing: Als ich dort tätig war, war dieses Land ein Vorzeigemodell. Dass sich die Dinge so entwickelt haben wie sie jetzt sind, ist wirklich eine Tragödie. Jetzt ist es wichtig, dass dieses Land wirtschaftlich schnell auf die Beine kommt.
AZ: Als ehemaliger stellvertretender Leiter des Referats für deutsche Sprache und deutsche Minderheiten in Osteuropa im Auswärtigen Amt haben Sie bereits mit deutscher Sprache von Minderheiten im Ausland zu tun gehabt. Wie beurteilen Sie die Situation in Namibia und wo können Sie Akzente setzen?
W.Massing: Die Situation ist anders als in Osteuropa. Hier in Namibia haben die Deutschsprachigen ihre Sprache und Kultur pflegen und erhalten können. Deshalb ist es wichtig, dass die bisherigen Rahmenbedingungen bestehen bleiben. Ich will helfen, die deutsche Sprache zu fördern und auch das Interesse bei anderen Sprachgruppen zu wecken. Denn Deutsch kann angesichts der Möglichkeiten in Deutschland bei der beruflichen Weiterqualifizierung sehr nützlich sein.
AZ: Ein großer Termin steht mit dem Empfang zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober bevor. Was erwarten davon?
W.Massing: Es wurden etwa 700 Einladungen verschickt und es ist für mich die erste Gelegenheit, viele Leute zu sehen und kennenzulernen. Ich freue mich darauf, mit unseren Freunden und anderen Menschen zusammenzutreffen.
AZ: Danke für das Gespräch.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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