Eine Rede, zwei Versionen
Widersprüche um Geingobs Aussagen beim Treffen mit Mugabe
Von Stefan Fischer, Windhoek/Bulawayo
Am Wochenende haben u.a. die staatlichen simbabwischen Medien „The Herald“ und „The Chronicle“ über den Besuch von Hage Geingob berichtet, was in sozialen Medien lebhaft diskutiert wurde. Stein des Anstoßes ist Geingobs Rede auf einem Staatsbankett am Mittwochabend. Dabei soll der Staatsgast gesagt haben, dass er bei seinem Besuch die Möglichkeit nutze, „zu lernen, wie man eine Agrar-Revolution beginnt, die Simbabwes erfolgreichem Landreform-Programm folgt“. Und: „Ich muss Land und Wohlstand verteilen, das ist eine große Aufgabe. Nun bin ich hergekommen, um Rat einzuholen, weil ich sage, dass er (Präsident Mugabe) mein Mentor ist“, wird Geingob zitiert.
In der Rede, die das Staatshaus gestern verschickt hat, liest sich das ganz anders. Darin vergleicht Geingob die Landreform in Simbabwe mit einem Kaiserschnitt: „Der Prozess ist eine zeitlang schmerzhaft, aber wenn die Wunde verheilt ist, ist das Problem gelöst und man hat ein Kind geboren“, heißt es in dem Dokument. Namibia gehe indes den „langwierigen Weg der natürlichen Geburt“, das bedeute man habe „längere Geburtswehen ohne Garantie auf eine erfolgreiche Kindsgeburt“. Dies könne anhand der Tatsache erkannt werden, „dass unser Land noch nicht gleichmäßig unter unseren Menschen verteilt ist“, so Geingob.
Der Staatsgast sagte laut dem Dokument ebenfalls, dass Boden „eines der produktivsten Wirtschaftsgüter“ sein sollte. Er sprach von der „Notwendigkeit, die landwirtschaftliche Produktivität zu erhöhen“, weshalb man die Unterauslastung von Agrarland ansprechen müsse. „Wir hoffen, dass wir von unseren Brüdern und Schwestern in Simbabwe mehr über diesen Aspekt des Landthemas lernen können“, führte er aus.
Ob Geingob in seiner Rede vom Manuskript abgewichen ist oder was der Grund für die nicht gleichlautende Berichterstattung in Simbabwes Medien ist, konnte bis gestern nicht in Erfahrung gebracht werden.
Kurz vor seiner Heimreise hat Geingob am 28. April die internationale Handelsmesse in Bulawayo eröffnet, an der laut der hiesigen Staatskanzlei auch namibische Aussteller beteiligt waren. Dabei sprach sich Geingob für die weitere Belebung des Handels beider Staaten aus, dessen Volumen momentan 24 Millionen US$ betrage, was auf „niedrigem Niveau“ sei. Dies liege daran, dass Afrika immer noch die Bedürfnisse der ehemaligen Kolonialmächte bediene, sagte Geingob, der Simbabwe als „Brotkorb der SADC-Region“ bezeichnete. Er lobte indes Mugabe für seine Vorreiterrolle auf SADC-Ebene zur Industrialisierung von Afrika.
Am Wochenende haben u.a. die staatlichen simbabwischen Medien „The Herald“ und „The Chronicle“ über den Besuch von Hage Geingob berichtet, was in sozialen Medien lebhaft diskutiert wurde. Stein des Anstoßes ist Geingobs Rede auf einem Staatsbankett am Mittwochabend. Dabei soll der Staatsgast gesagt haben, dass er bei seinem Besuch die Möglichkeit nutze, „zu lernen, wie man eine Agrar-Revolution beginnt, die Simbabwes erfolgreichem Landreform-Programm folgt“. Und: „Ich muss Land und Wohlstand verteilen, das ist eine große Aufgabe. Nun bin ich hergekommen, um Rat einzuholen, weil ich sage, dass er (Präsident Mugabe) mein Mentor ist“, wird Geingob zitiert.
In der Rede, die das Staatshaus gestern verschickt hat, liest sich das ganz anders. Darin vergleicht Geingob die Landreform in Simbabwe mit einem Kaiserschnitt: „Der Prozess ist eine zeitlang schmerzhaft, aber wenn die Wunde verheilt ist, ist das Problem gelöst und man hat ein Kind geboren“, heißt es in dem Dokument. Namibia gehe indes den „langwierigen Weg der natürlichen Geburt“, das bedeute man habe „längere Geburtswehen ohne Garantie auf eine erfolgreiche Kindsgeburt“. Dies könne anhand der Tatsache erkannt werden, „dass unser Land noch nicht gleichmäßig unter unseren Menschen verteilt ist“, so Geingob.
Der Staatsgast sagte laut dem Dokument ebenfalls, dass Boden „eines der produktivsten Wirtschaftsgüter“ sein sollte. Er sprach von der „Notwendigkeit, die landwirtschaftliche Produktivität zu erhöhen“, weshalb man die Unterauslastung von Agrarland ansprechen müsse. „Wir hoffen, dass wir von unseren Brüdern und Schwestern in Simbabwe mehr über diesen Aspekt des Landthemas lernen können“, führte er aus.
Ob Geingob in seiner Rede vom Manuskript abgewichen ist oder was der Grund für die nicht gleichlautende Berichterstattung in Simbabwes Medien ist, konnte bis gestern nicht in Erfahrung gebracht werden.
Kurz vor seiner Heimreise hat Geingob am 28. April die internationale Handelsmesse in Bulawayo eröffnet, an der laut der hiesigen Staatskanzlei auch namibische Aussteller beteiligt waren. Dabei sprach sich Geingob für die weitere Belebung des Handels beider Staaten aus, dessen Volumen momentan 24 Millionen US$ betrage, was auf „niedrigem Niveau“ sei. Dies liege daran, dass Afrika immer noch die Bedürfnisse der ehemaligen Kolonialmächte bediene, sagte Geingob, der Simbabwe als „Brotkorb der SADC-Region“ bezeichnete. Er lobte indes Mugabe für seine Vorreiterrolle auf SADC-Ebene zur Industrialisierung von Afrika.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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